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Bartimäus 01 - Das Amulett von Samarkand

Titel: Bartimäus 01 - Das Amulett von Samarkand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Bereiche seiner Kunst an, lernte neue, wirkungsvollere Formeln und ging jeden Morgen vor dem Unterricht schwimmen, um seine körperliche Widerstandskraft zu stärken.
    Es gelang ihm nicht mehr, seinen Widersacher noch einmal aus der Nähe zu beobachten. Ob man seine Anwesenheit nun bemerkt hatte oder nicht, jedenfalls kam der Kobold nie mehr so dicht heran.
    Egal. Nathanael wusste genug.
    Als der Frühling in den Sommer überging, saß er im Garten und entwickelte und vervollkommnete seinen Plan. Er fand ihn ziemlich überzeugend. Erstens war er einfach. Aber noch besser war, dass niemand ihm, dem kleinen Lehrling, etwas Derartiges zutrauen würde. Underwood hatte seine Linsen erst jetzt bestellt und nur einmal beiläufig erwähnt, er dürfe sich im Winter an einer einfachen Beschwörung versuchen. In den Augen seines Meisters, seiner Lehrer und sogar in denen von Mrs Underwood war Nathanael ein ziemlich unbegabter Lehrling. Das kam ihm bei seinem Vorhaben gerade recht.
    Simon Lovelace das Amulett zu stibitzen, war nur der Anfang, eine erste Erprobung seiner Fähigkeiten. Erst wenn das geklappt hatte, wollte er dem Verhassten eine Falle stellen.
    Nun musste er nur noch einen Diener finden, der den Diebstahl ausführen konnte. Ein Wesen, das listig und mächtig genug war, seinen Plan in die Tat umzusetzen, aber wiederum nicht so übermächtig, dass es für Nathanael selbst eine Gefahr darstellte. Er war noch nicht so weit, die wirklich bedeutenden Wesenheiten zu beherrschen.
    Nathanael las alles, was das Bücherregal seines Meisters zum Thema Dämonologie zu bieten hatte. Er studierte die Aufzeichnungen über das Treiben der Dämonen im Lauf der Jahrtausende. Er informierte sich über die niederen Diener von Salomo und Ptolemäus.
    Zu guter Letzt traf er seine Wahl.
    Bartimäus.

Bartimäus
14
    Ich wusste, dass es mächtig Ärger geben würde, wenn wir wieder in der Dachkammer waren, deshalb bereitete ich mich diesmal gründlich vor. Zuerst musste ich mich für eine Gestalt entscheiden. Es musste etwas sein, das ihn so richtig aus der Fassung brachte, und das schloss, so unverständlich es vielleicht klingt, meine schauerlichsten Erscheinungsformen aus. Kurzum, ich musste ihm als Mensch erscheinen. Es ist komisch, aber von einem huschenden Gespenst beleidigt oder von einer geflügelten, Feuer speienden Schlange beschimpft zu werden, ist für einen abgebrühten Zauberer nur halb so ärgerlich, wie dasselbe aus dem Mund eines Wesens zu hören, das dem äußeren Anschein nach menschlich ist. Frag mich bitte nicht, wieso. Muss was mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu tun haben.
    Ich hielt es für das Klügste, ihm als Gleichaltriger zu erscheinen und damit unmittelbar sein Konkurrenzdenken herauszufordern. Das war nicht weiter schwierig – Ptolemäus war vierzehn, als wir seinerzeit befreundet waren, und so entschied ich mich für Ptolemäus.
    Dann brauchte ich mir nur noch einmal meine besten Gegenzauber ins Gedächtnis zu rufen und mich zu freuen, dass ich bald wieder nach Hause durfte.
    Aufmerksamen Lesern ist vielleicht meine optimistischere Haltung in Bezug auf den Bengel aufgefallen. Sie irren sich nicht. Warum? Weil ich jetzt seinen Geburtsnamen wusste. 33
    (Mit diesem Wissen ausgestattet, war ich in der Lage, mich gegen die übelsten Angriffe des Dreikäsehochs zu wehren. Hat man erst den Namen, stellt sich ein gewisses Gleichgewicht der Kräfte ein, denn er kann dem Dschinn im Bannkreis als eine Art Schutzschild dienen. Es ist einer der simpelsten und ältesten Talismane und… Wieso verplemperst du eigentlich deine Zeit damit, das hier zu lesen? Lies lieber oben weiter und sieh selbst! )
    Ich muss allerdings zugeben, dass er sich nicht so leicht unterkriegen ließ. Kaum war er wieder in seinem Zimmer, warf er den Mantel über, hüpfte in seinen Kreis und rief mich mit lauter Stimme an. Er hätte nicht so zu schreien brauchen, denn ich krabbelte direkt neben ihm über den Fußboden.
    Im nächsten Augenblick erschien im benachbarten Kreis der junge Ägypter in seinen Londoner Klamotten. Ich grinste breit.
    »Nathanael, hm? Cooler Name. Passt aber irgendwie nicht zu dir. Ich hätte auf was Durchschnittlicheres getippt – Bert oder Nick oder so.«
    Der Junge war vor Wut und Angst kalkweiß und in seinen Augen flackerte Panik. Mit einiger Anstrengung bekam er sich in den Griff und setzte ein scheinheiliges Gesicht auf.
    »Das ist nicht mein richtiger Name. Den weiß nicht mal mein Meister.«
    »Das

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