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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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diesmal die bloße Erwähnung des Anderen Ortes, damit die Augen meines Herrn aufleuchteten. Er sah versonnen und nachdenklich drein. »Rekhyt, mein Freund, du hast mir schon so viel berichtet, aber ich möchte noch mehr wissen. Ich schätze, in wenigen Wochen bin ich so weit. Affa hat Erfahrung mit fremdländischen Schamanen und bringt mir bei, wie man seinen Körper verlässt. Wenn du wiederkommst – nun, wir werden sehen.«
    Der Löwe klopfte mit dem Schwanz aufs Dach. »Diese Eure Welt ist schon gefährlich genug. Euer Vetter…«
    »Keine Sorge. Penrenutet wird mich während deiner Abwesenheit beschützen. Und jetzt… Da! Das Leuchtfeuer auf dem Turm wird entzündet, die Flotte sammelt sich. Du musst los.«
    Im Anschluss wurde ich mit Aufträgen überhäuft und pflegte eine Zeit lang keine Verbindung mit meinem Herrn. Ich segelte mit der ägyptischen Flotte in den Kampf gegen die Piraten und nahm vor der Barbarenküste an einer Seeschlacht teil. 1
(Anlässlich der wir die größte Piratenfestung schleiften und hunderte Gefangene befreiten. Denkwürdig an dem Gerangel war hauptsächlich, dass ich am Himmel über zwei sinkenden Schiffen mit einem feurigen Afriten kämpfte. Wir jagten einander über die brennenden Ruder hinweg und duellierten uns in der Takelage mit abgebrochenen Masten. Zu guter Letzt zertrümmerte ich ihm mit einem wohl gezielten Schlag den Schädel und sah zu, wie er noch glimmend in den erbsengrünen Fluten versank.)
Danach begleitete ich das Heer in die thebanische Wüste, lockte die Beduinen in einen Hinterhalt und nahm etliche Geiseln. Auf dem Rückmarsch wurden wir von einer Bande schakalköpfiger Dschinn bedrängt und konnten uns ihrer nur mit knapper Not erwehren. 2
( Darunter befand sich auch ein gewisser rothäutiger Bursche. Nachdem er wie ein Berserker gewütet hatte, konnte ich Jabor schließlich außer Gefecht setzen, indem ich ihn in ein Labyrinth aus Sandsteinhöhlen lockte und sie über ihm zum Einsturz brachte. )
    Daraufhin wandte ich mich unverzüglich nach Süden und schloss mich der königlichen Hauptstreitmacht an, die einen Rachefeldzug gegen die Bergvölker am unteren Nil führte. Die Kampfhandlungen dauerten zwei Monate und fanden ihren Abschluss in der berüchtigten Schlacht an den Katarakten, bei der ich es auf einem Felssims hoch über den schäumenden Fluten ganz allein mit zwanzig Foliot aufnahm. Trotz schwerer Verluste gewannen wir die Schlacht und der Frieden in diesem Landstrich war wiederhergestellt. 3
(Sagen wir mal, ein ägyptischer Frieden. Es wurde weiterhin im großen Stil vergewaltigt, geplündert und gemordet, aber diesmal von unseren Leuten, nicht von den anderen. Deshalb ging das in Ordnung)
    Ich hatte manch schwere Prüfung zu bestehen, aber meine Substanz war stark und gesund und ich verübelte es meinem Herrn nicht. Ehrlich gesagt hatten mich seine Bemühungen – sein Wunsch, Dschinn und Menschen sollten einander als Gleichgestellte begegnen – trotz aller Einwände sehr gerührt. Ich wagte sogar zu hoffen, dass sie zumindest teilweise von Erfolg gekrönt sein würden. Trotzdem bangte ich um ihn. Er war entsetzlich weltfremd und blind gegenüber allen Gefahren.
    Während unseres Eroberungsfeldzugs in den Bergen materialisierte sich eines Nachts in meinem Zelt eine durchsichtige Kugel, auf deren spiegelglatter Oberfläche ich undeutlich Ptolemäus’ Züge erkannte.
    »Sei gegrüßt, Rekhyt. Wie ich höre, darf man dich beglückwünschen. Die Kunde von deinen Siegen ist bis zu uns gedrungen.«
    Ich verneigte mich. »Gibt Euer Vetter jetzt endlich Ruhe?«
    Mein Herr schien zu seufzen. »Leider schreibt das Volk deine Erfolge mir zu. Ich habe zwar ausdrücklich widersprochen, aber das Volk bejubelt mich trotzdem. Mein Vetter ist ganz und gar nicht erfreut.«
    »Kein Wunder. Ihr dürft… Was habt Ihr da am Kinn? Etwa eine Narbe?«
    »Nichts. Neulich auf der Straße hat ein Bogenschütze auf mich geschossen. Penrenutet hat mich weggezogen und mir ist nichts passiert.«
    »Ich komme sofort zurück.«
    »Nein, noch nicht. Noch eine Woche, und ich habe mein Werk vollendet. Sei in sieben Tagen wieder hier. Bis dahin magst du tun und lassen, was dir beliebt.«
    »Ist das Euer Ernst?«
    »Du beschwerst dich doch immer, dass du keinen freien Willen hast. Jetzt darfst du dich einmal nach Herzenslust austoben. Gewiss erträgst du die Unbilden dieser Erde noch ein wenig länger. Tu, was immer dir behagt, wir sehen uns in sieben Tagen.« Die Kugel

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