Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
Vom Netzwerk:
Kundschafter los, entdeckte in einem Nebenraum des Skulpturensaals eine riesige Kristallkugel, die bei Kabinettssitzungen benutzt wurde, und brachte sie zu Kitty. Die Zauberer scharten sich ernst und schweigend um die Kugel, und der Ranghöchste unter den Anwesenden, der stellvertretende Fischereiminister, beschwor ohne lange Vorrede den in die Kugel gebannten Dschinn und erteilte ihm in strengem Ton den Auftrag, den Standort der abtrünnigen Dämonen anzuzeigen.
    Die Kugel wurde wolkig, dunkel… Alles beugte sich vor.
    Da! Lichter! Rote und orangefarbene Lichter. Lodernde Flammen.
    Das Bild wurde schärfer. Überall Brandherde, Straßenlaternen unter dunklen Bäumen, im Hintergrund eine riesige schimmernde Kuppel.
    »Der Glaspalast«, sagte jemand. »Das ist der St James’s Park.«
    »Wo die Gewöhnlichen immer demonstrieren.«
    »Seht mal!« Im Vordergrund flitzten unzählige Gestalten zwischen den Bäumen hin und her wie ein aufgescheuchter Fischschwarm.
    »Warum verlassen sie den Park nicht?«
    »Weil sie eingekesselt sind.« Hier und dort scheuchten magische Blitze die panische Menge zurück und trieben sie zusammen. Darum herum hüpften sonderbare Gestalten mit gewaltigen, jähen Sätzen und Sprüngen einher oder tänzelten auf der Stelle. Äußerlich glichen sie Menschen, aber ihre ausgelassenen Kapriolen entlarvten sie als eindeutig nicht menschlich. Als einer davon unter einer Laterne landete, konnte man ihn besser erkennen. Er sah eine Gruppe Flüchtender auf sich zulaufen und duckte sich zum Sprung.
    Ein gleißender Blitz, eine tosende Explosion. Der Springende zerstob und hinterließ einen rauchenden Krater. Jemand entfernte sich mit langen Schritten aus dem Lichtkreis der Laterne, jemand mit einem langen Stab in der Hand.
    Kitty stellte ihr Mineralwasser vorsichtig auf den Boden. »Rufen Sie so viele Dämonen zusammen, wie Sie können. Wenn wir uns überhaupt irgendwo nützlich machen können, dann dort im Park.«

Bartimäus
35
    Doch, wir waren ein gutes Team. Jedenfalls ein besseres, als er und ich erwartet hatten.
    Klar, es dauerte eine Weile, bis wir den Bogen raushatten, und es gab ein paar peinliche Situationen, als unser Körper zwei verschiedene Tätigkeiten gleichzeitig ausführen wollte, aber wir bekamen uns immer erstaunlich schnell wieder in den Griff, sodass es weiter nichts schadete. 1
(Jedenfalls mir nicht, denn ich war ja gut geschützt. Nathanael holte sich womöglich ein paar unnötige Schrammen, beispielsweise als er nach rechts und ich nach links wollte und ihm der Stab voll auf die Nase krachte. Oder als er den Stab mitten in einem echt spektakulären Sprung abfeuerte und wir seitwärts in einen Stechginster flogen. Dann war da noch der kleine Zwischenfall unten am See, wo er richtig sauer wurde (dabei waren wir allerhöchstens vier, fünf Sekunden unter Wasser, und mal ehrlich, ein bisschen Entengrütze hat noch keinem geschadet). Aber mit der Zeit gelang es uns, selbst verschuldete Blessuren zu vermeiden. )
Als wir erst die Siebenmeilenstiefel angeworfen hatten, kamen wir richtig in Fahrt und lernten die Vorteile unserer ungewöhnlichen Verfassung schätzen.
    Es war der Sieg über die arme alte Naeryan, der uns ordentlich Auftrieb gab. Wir hatten daran gelernt, wie wir am besten vorgingen und zusammenarbeiteten, damit etwas dabei herauskam. Von da an belauerten wir einander nicht mehr, sondern teilten die Aufgaben untereinander auf.
    Und zwar folgendermaßen: Auf längeren Strecken war Nathanael für die Stiefel zuständig und machte die Schritte. Waren wir am Ziel (was im Allgemeinen höchstens ein paar Sekunden dauerte – die Stiefel waren echt klasse!), übernahm ich die Beine, machte ihnen, wie es meine Art ist, ordentlich Dampf und sprang wie eine Gazelle umher, vor und zurück, hoch und runter, bis jeder Gegner (und manchmal auch ich selbst) völlig den Überblick verloren hatte. Nathanael war unterdessen für Arme und Hände, beziehungsweise für Gladstones Stab verantwortlich. Er drückte ab, sobald irgendwer in Schussweite kam, und da ich seine Absichten im Voraus kannte, blieb ich meistens lange genug stehen, dass er seinen Schuss platzieren konnte. Ausgenommen dann (zu Recht, wie ich finde), wenn ich uns aus der Flugbahn einer Detonation, eines Flutzaubers oder eines Geschraubten Zerstücklers katapultieren musste. Solchen Dingen geht man besser aus dem Weg, wenn man nicht an Schwung einbüßen will. 2
(Und Wert auf lebensnotwendige Organe legt.)
    Wir verständigten

Weitere Kostenlose Bücher