Basic cooking for family
dann auch ohne „keine Zeit“.
Tante Ilse über:
große Einladungen
„Ich hätte Lust, einmal wieder richtig groß zu feiern“, wer so etwas sagt, hat im Nu meine volle Unterstützung. Ich zerstreue sofort alle Bedenken, dass ein runder Geburtstag als Anlass nur Selbstverherrlichung wäre. („Ach komm, du bist nun mal ein herrlicher Mensch.“) Ich gebe den Tipp, gleich die persönlich wichtigsten Menschen zu fragen, ob sie an dem Tag Zeit hätten. („Also ich hab’ da jedenfalls noch nichts vor.“)
Dann rate ich dazu, das Fest ein wenig zu strukturieren. („So ein großer Auftritt fürs Hauptgericht wäre schon schick, vielleicht kannst du das ja einen Tischzauberer machen lassen?“) Und ja nicht die Musik zu vernachlässigen. („Wenn alle DJ sein wollen, geht das gar nicht. Soll ich vielleicht was singen?“) Und schaue blöd, wenn ich gefragt werde, ob ich nicht das große Fest gleich selbst organisieren will. („Äh… … …“)
Tipps, mit denen das Menü rechtzeitig fertig wird
Rechtzeitig anfangen
Dazu am besten vom Ende her denken: Apfeltarte zum Nachtisch braucht die längste Zeit – also fange ich damit an. Davor muss alles eingekauft sein – am besten schon am Tag vorher. Ohne Plan und Zettel schaffe ich das nicht – am besten noch einen Tag vorher fertig machen. Bei mir wird’s trotzdem immer eng? Dann fange ich eben mit allem noch ein bisschen früher an. Und bleib dann dabei.
Realistisch bleiben
Und zwar von Anfang an: Ein 6-Gänge-Menü für zehn im Apartment mit Kochnische bringt alle in Stress, die bei einer Stehparty mit Tapas eine gute Zeit haben könnten. Und wenn ich erst beim Vorbereiten merke, dass ich mich übernommen habe, gleich einen Gang zurückschalten – lieber Kekse zum Kaffee reichen als eine halbgare Tarte.
Hilfe holen
Und das nicht erst, wenn es arg spät ist: Getränke können gebracht werden, beim Vertrauenshändler einfach vorbestellen. Fragt die Freundin, ob sie was mitbringen soll – JA! Am besten ihre tolle Apfeltarte und gleich sich selbst 2 Stunden vor den anderen. Dafür hilft man ihr mal beim Abwasch. Ach, vielleicht könnte sie da jetzt auch …
Rechtzeitig aufhören
Wenn es nur noch 1 Stunde ist, bis die Gäste kommen, überlegen: Was habe ich noch zu tun und was ist in der Zeit zu schaffen? Dann lassen, was es nicht braucht – das Sorbet als Zwischengang, die kleine Ansprache vorweg, die jetzt nur gehetzt klingen würde, und eben jene Apfeltarte. Denn was es vorm Klingeln auf jeden Fall braucht, ist:
Atem holen
Und damit ist nicht nur Luft holen gemeint: Sind die Gastgeber bei der Begrüßung völlig gestresst, stehen die Zeichen bei den Gästen den ganzen Abend auf Alarm – und das reißt auch die beste Apfeltarte zum Schluss nicht mehr raus. Also sich genug Zeit nehmen, noch mal durch die Küche und über den Tisch zu schauen, sich fein zu machen und in Ruhe vielleicht den Aperitif zu testen.
Das bayerische Pausenbrot
Dip aus 3 EL geriebenem Lieblingskäse, 2 EL Quark, etwas Schnittlauch (wer mag) und 1/2 TL edelsüßem Paprikapulver in ein gut verschließbares Döschen geben. Dazu kommt 1 Breze zum Abbrechen und Stippen. Wer möchte und die Zeit dazu hat, kann die Breze auch aufschneiden, mit dem Dip bestreichen und wieder zusammensetzen.
Unser liebstes Familienfest:
das Heimkehrer-Menü
Olaf kommt zurück aus Vancouver – nach einem Jahr! Da werden wir ihm einen fetten Burger zum Willkommen braten oder ein Riesensteak oder was essen sie da hinten in den USA? Ach, das ist Kanada? Da haben wir ja nun gar keine Ahnung, was bei denen auf den Tisch kommt. Olaf weiß es bestimmt, nur den können wir schlecht fragen, soll ja eine Überraschung werden.
Aber vielleicht will er das gar nicht mehr wissen, vielleicht will er ja lieber etwas essen, was er schon lange nicht mehr geschmeckt hat, so was typisch Mitteleuropäisches. Einen großen Braten zum Beispiel oder eine schöne Forelle oder irgendwas mit Linsen? Am Ende einen Eintopf? Oder lieber eine Brühe vorweg, mit Einlage natürlich. Und danach? Fürst Pückler? Rote Grütze? Tiramisu? Ob’s in Vancouver auch Italiener gibt? Ach, ich glaub, wir machen einen feinen Schokopudding zum Nachtisch.
5 Gästetypen:
die Mehrgängigen
Sie sitzen gerne lange, weswegen man sich überlegen sollte, mit wem man sie zusammen einlädt. Sie mögen es, wenn man sich etwas Mühe macht, weswegen man etwas Gutes kochen sollte. Sie schwärmen noch Tage vom tollen Nachtisch, weswegen man
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