Basic cooking (German Edition)
vermeiden. Je feiner die Einteilung, desto besser. Am besten ist es, wenn das Maß bis zum Achtelliter und auch noch bis 0,1 l runtergeht. Was darunter liegt, mißt sich mit dem Eßlöffel (einer faßt 10 ml Wasser) oder dem Schnapsglas genauer. Überhaupt Gläser: Ganz Fixe loten mit dem Sektglas (0,1 l), Weinglas (0,2 – 0,25 l) oder Münchner Bierkrug (0,5 – 1 l) blitzschnell die Menge aus. Und die Amis sind da noch weiter: Die messen auch Mehl in Tassen. Waage überflüssig.
Der Mixstab
Gab’s ein Leben vor dem Mixstab? Es muß aus mühsamem Durchstreichen, langwierigem Mixerputzen und wildem Rühren bestanden haben. Heute aber nehmen wir den Pürierstab, drücken aufs Knöpfchen und – simsalabim – ist der Shake gemixt, die Suppe püriert, die Sauce standfest. Vorausgesetzt, der Stab hat genug Power (was der Aufsatz aufs Küchengerät selten hat). Und nicht vergessen: Vieles schmeckt auch gut, wenn man es nicht zu Brei schlägt. Manches mag der Mixstab sogar überhaupt nicht: Kartoffelpüree macht er zäh und schleimig, Kräuter bitter, und Sahne wird mit ihm steif, bevor sie richtig Luft holen konnte.
Der Dosenöffner
Bei aller Frische – ohne geschälte Tomaten läuft wenig in der Basic-Küche. Schon darum braucht sie einen Dosenöffner. Wenn nicht gerade eine Dogge zum Haushalt gehört, muß er nicht elektrisch sein. Wichtig ist nur, daß sich eine Dose ohne großen Aufwand für Hand und Hirn knacken läßt. Der einarmige Öffner, bei dem die Klinge am Dosenrand entlang gehebelt wird, ist daher mehr was für den Abenteurer. Choleriker wie Zartfühlende nehmen lieber das doppelgriffige Modell, bei dem per Flügelschraube das Klingenrad am Deckelrand entlanggetrieben wird. Ist das Rad scharf und die Flügelschraube nicht so scharf, klappt das bestens. Und nicht vergessen: Auch Dosenöffner kann man putzen.
Der Korkenzieher
Er ist der feine Bruder des Dosenöffners und damit der anspruchsvollere von beiden. Aber auch für ihn gilt: Je weniger Hirn und Hand gefragt sind, desto besser. Die simple Spirale mit Quergriff obenauf ist very basic, aber nur was für geschickte Kraftpakete. Weil die selten sind, gibt’s eine Menge Alternativen. Alle lassen sich dann am leichtesten in den Korken treiben, wenn sich dabei eine echte Spirale dreht statt nur eine bessere Schraube. Läßt sich dabei das Gerät sicher auf der Flasche halten, wird das Risiko noch kleiner. Zum Rausziehen wird entweder gehebelt (meist zweiarmig) oder „gegengedreht“. Wenn das ohne Umschalten ganz automatisch passiert, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Das Sieb
Das Wichtigste daran sind die Löcher darin. Standard Nr. 1 ist das grobe Haarsieb zum schnellen Durchgießen oder zum Durchdrücken, etwa von weichen Kartoffeln. Nr. 1 a ist das feinmaschigere Stück, durch das Suppen und feine Saucen gegossen werden. (Echte Snobs gießen ihre Brühe auch noch durch den Kaffeefilter.) Standard Nr. 2 ist das Salat- oder Nudelsieb mit vielen großen Löchern, durch die sich auch Spätzleteig drücken läßt. Aus Metall kann es sein, muß aber nicht, manche Küchen werden jahrelang von einem Plastiknudelsieb für 2 Mark 99 bewohnt. Ein Must für Salatfans: die Salatschleuder (die mit dem Original-U-Bahn-Sound).
Die Zitruspresse
Jeder Haushalt hat mindestens zwei davon – eine an jedem Arm der Bewohner. Aber für den letzten Tropfen reicht das Auspressen mit der bloßen Hand kaum aus. Standard- wie Designerpressen haben eins gemeinsam: die schnittige Kuppel, die ein wenig an die Spitze einer Comic-Rakete erinnert. Sie treibt den Saft aus der Frucht und läßt ihn nach unten rinnen. Ist da nichts, was Kerne und Fleisch vom Saft trennt, ist das nichts. Besser ist es, wenn der Saft durch ein Sieb in ein Schälchen darunter tropfen kann. Für kleine Mengen tut es auch eine Auffangzone und Sammelrinne zu Füßen der Kuppel. Und weil beim Pressen rohe Kräfte walten, sollte die Presse vor allem stabil sein.
Das Radio
Eine Küche ohne Radio ist wie ein Sommer ohne Sonne: nicht lustig. Denn blöde Witze zum Morgenkaffeegebrodel, Mittagessen mit Lieblingsliedern, Spaghetti zu Caruso machen das Kochen erst richtig schön. Irgendwas Passendes findet sich immer, was ja ziemlich basic ist. Das sollte auch das Gerät selbst sein, also so knopflos wie möglich, sonst steht man ja mehr am Radio als am Herd. Ganz wichtig: ein großer Einschaltknopf, der zur Not auch mit dem Kochlöffel betätigt werden kann. Vorsicht aber vor allzu
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