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Bastard

Bastard

Titel: Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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angerichtet«, höre ich Bentons Stimme hinter mir. »Ich kann nicht sagen, ob es Absicht war. Allerdings habe ich den Verdacht, dass es wegen seines komplizierten Verhältnisses zu dir zum Teil so gewesen sein könnte.«
    Der Schnee weht in einem steilen Winkel heran, so dass er beinahe waagerecht gegen das Fenster prallt. Das rasche Klicken erinnert mich an das Klopfen von Fingernägeln, ein ruheloses, aufgebrachtes Geräusch. Während ich beobachte, wie der Schnee an die Scheibe schlägt, wird mir schwindlig. Als ich erst den Schnee und dann die Straße unter mir anschaue, dreht sich alles.
    »Geht es dir darum, Benton? Um mein kompliziertes Verhältnis zu ihm?«

    »Ich muss darüber Bescheid wissen. Und es ist besser, dass ich dich selbst danach frage und kein anderer.«
    »Meinst du damit, dass alles deswegen bergab gegangen ist. Dass die Wurzel allen Übels darin liegt?« Ich drehe mich nicht um, sondern starre nach draußen und zu Boden, bis ich den Anblick der wirbelnden Eisflocken, der Straße dort unten, des dunklen Flusses und der launischen Winternacht nicht mehr ertrage. »Glaubst du das wirklich?« Ich will, dass er seine Worte von gerade eben bestätigt, denn ich muss wissen, was während meiner Abwesenheit alles Schaden genommen hat, einschließlich unserer Beziehung.
    »Ich will alles hören, was du mir bis jetzt verschwiegen hast«, entgegnet er stattdessen.
    »Ich bin sicher, dass es dich und andere brennend interessiert. « Mein Tonfall ist nicht sehr freundlich, und mein Puls beschleunigt sich.
    »Mir ist klar, dass sich Dinge aus der Vergangenheit nicht leicht lösen lassen. Dass es kompliziert sein kann.«
    Ich wende mich um und schaue ihm in die Augen. Was ich sehe, sind nicht nur Fälle, Mordopfer, meine aufsässigen Mitarbeiter und mein aus dem Ruder gelaufener Stellvertreter. Nein, Benton misstraut mir und meiner Vergangenheit. Ich merke ihm an, dass er an meinem Charakter zweifelt. Daran, was ich ihm bedeute.
    »Ich habe nie mit Jack geschlafen«, sage ich. »Falls du darauf anspielst, um jemand anders die Peinlichkeit zu ersparen, mir diese Frage stellen zu müssen. Oder befürchtest du, es könnte mir peinlich sein? Ich habe es nie getan. Und was nicht stattgefunden hat, kann auch nicht ans Licht kommen. Falls es das war, hast du jetzt deine Antwort. Das kannst du Briggs, dem FBI, dem Justizminister oder wem auch immer gern ausrichten.«
    »Ich hätte Verständnis dafür, wenn es damals passiert wäre,
als Jack dein Praktikant war und ihr beide gerade in Richmond anfingt.«
    »Ich gebe mir Mühe, es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen, mit den Leuten, die ich ausbilde, ins Bett zu gehen«, entgegne ich gereizt. »Ich wiege mich nämlich gern in dem Glauben, dass ich nichts mit dieser früheren Therapeutin, die jetzt in Georgia einsitzt, gemeinsam habe.«
    »Jack war keine zwölf mehr, als du ihn kennengelernt hast.«
    »Es ist nie dazu gekommen. Ich lasse die Finger von Menschen, die ich ausbilde.«
    »Auch von Menschen, die dich ausbilden?« Benton fixiert mich mit Blicken, während ich weiter am Fenster stehe.
    »Das ist nicht der Grund, warum Briggs und ich ein Problem miteinander haben«, antworte ich verärgert.

13
    Gerade kehre ich an Fieldings Schreibtisch zurück und setze mich wieder auf seinen Stuhl, als ich plötzlich etwas Glattes, Folienartiges in einer seiner Kitteltaschen ertaste. Ich fördere ein papierdünnes, durchsichtiges Quadrat aus Plastik zutage.
    »Dass das CFC beim FBI einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen hat, hätte man sich wirklich sparen können, aber ich bin sicher, dass du das ändern wirst.« Benton sagt das, als ob er seine Frage bereute und als ob er bedauerte, was er mir soeben unterstellt hat.
    Ich schnuppere an dem Gegenstand, den Fielding offenbar von der Rückseite eines nach Eukalyptus riechenden Schmerzpflasters entfernt hat. Ja, natürlich, das FBI , denke ich dabei abfällig. Ich bin ja so erleichtert, dass ich die Meinung, die das gottverdammte FBI von mir hat, wieder zurechtbiegen kann.
    »Ich möchte nicht, dass das Nachhausekommen für dich nur mit Problemen verknüpft ist«, fährt Benton fort. »Das wäre für uns alle nicht hilfreich. Es gibt eine Menge zu erledigen, aber wir schaffen das. Da bin ich ganz sicher. Es tut mir wirklich leid, dass ich dieses Thema zur Sprache bringen musste.«
    »Lass uns über Douglas und David reden«, spiele ich auf die vorhin erwähnten Namen an. »Wer sind sie?«
    »Ich habe keine Zweifel

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