Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
„Serena wird von dem besten und vertrauenswürdigsten unserer Heiler untersucht. Wenn er sie für stabil erklärt, werde ich sie gehen lasse. Aber nicht alleine. Da ich sie nicht begleiten kann, wird Mikhael mit ihr gehen. Darüber hinaus wird einer der Senjyou und ein Airen sie begleiten. Damit sie von jeder Rasse einen bei sich hat, der sie und ihr ungeborenes Kind beschützen und ohne Gefahr durch die Landen bringen kann. Ich werde ihr einen Brief mitgeben, der ihr freies Geleit durch das Airengebiet garantiert. Malhim wird ihr einen für das Senjyoureich ausstellen.“
„Ich werde sie begleiten“, sprach Prinz Malhim mit fester Stimme. Sofort fuhr Haril auf: „Dann komme ich mit.“
„Nein, du hast gezeigt, wie du zu meinem Kind stehst. Du wirst hier mit Aragar bleiben und in meinem Namen die diplomatischen Beziehungen weiter ausbauen. Ich begleite mit Mof Serena.“
„Aber ...“, versuchte es Haril erneut.
„Ich werde den Schutz der Mutter meines Kindes und meines ungeborenen Kinds nicht in die Hände von irgendjemanden legen.“ Zu Serena gewandt sagte Malhim: „Ich weiß, was ich getan habe, war nicht richtig. Aber ich will für dich und das Kind da sein und euch beschützen.“ Serena nickte und wand sich zu Aira: „Aira, ich habe eine Bitte. Es gib t einen Airen, dem ich vertraue. Ich möchte, dass er mit mir reist. Sein Name ist Krohl. Er lebt in Torn. Ich vertraue ihm und möchte, dass er uns an der Airengrenze trifft. Erlaube mir ihm eine Botschaft zu übermitteln. Deine Garde kann uns bis zur Airengrenze begleiten.“ Aira nickte, ließ einen Heiler rufen und schickte die Soldaten weg. Der Heiler erklärte Serena für stabil genug zum Reisen, wenn sie mehrere Pausen machen und nicht zu viel im Galopp reiten würde.
Dann waren Aira und Serena wieder allein.
„Du bist stark geworden. Ich bin stolz auf dich“, sagte Serena mit einem Lächeln.
„Ich will immer noch nicht, dass du gehst“, sagte Aira trotzig, „kann ich heute Nacht bei dir bleiben? Mikhael und Malhim, werden noch genug Zeit mit dir verbringen können.“
„Natürlich.“
„Wer ist eigen tlich Krohl?“, fragte Aira und machte es sich neben Serena gemütlich.
„Ein guter Freund meines Vaters. Er kannte auch deine Mutter“, erwiderte Serena wieder so nahe an der Wahrheit wie möglich.
„Ich würde ihn gerne kennenlernen“, sagte Aira gähnend und schlief ein. Serena legte ihren Arm um Aira und versank ebenfalls im Land der Träume und träumte wieder von lila rosanen Einhörnern.
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Nach drei Tagen der Vorbereitungszeit waren sie aufbruchbereit. Sie hatten Proviant für mehrere Wochen und genug Silber für Monate, wenn sie sparsam waren sogar über ein Jahr. Woher Aira das Geld nahm, wollte sie nicht verraten, bestand jedoch darauf, dass sie es annahmen. Jeder bekam ein Reittier. Es waren seltsame Wesen, die aussahen wie zu kleingeratene, langhaarige Pferde mit Hörnern. Für die Senjyou hatte man extra große Tiere ausgesucht. Reisetaugliche Kleidung zu finden, war etwas schwieriger. Es haperte am pragmatischsten Teil an: der Unauffälligkeit. Der Airengewandstoff war immer in gedeckten Grau-, Braun- oder Grüntönen gefärbt. Doch fast jeder auffindbare Zentimeter war mit glänzenden Steinen bestickt. Selbst an der Unterkleidung bei Rüstungen wollten oder konnten die Schneider nicht auf die Verzierungen verzichten. Es schien gegen ihre Natur zu sein.
Es war schwer einen Airen zu finden, der sich bereit erklärte die Steine von den Stoffen zu lösen. Die Schneider weigerten sich selbst, nachdem man ihnen eine unverschämt horende Summe Silbermünzen angeboten hatte. Lediglich eine Magd, die Aira und Serena vorfand, wie sie gemeinsam die Steine unfachmännisch entfernten, nahm sich der Arbeit an. Kopfschüttelnd setzte sie sich auf den Boden, arbeitete sich kopfschüttelnd durch die acht Gewänder und schüttelte auch noch den Kopf, als sie die Steine einzeln auflas und das Zimmer wortlos verließ.
Die Gewänder waren wenige Tage nach der Ankunft der kleinen Gruppe gefertigt worden, da alle verfügbaren Größen zu kurz und zu weit waren. Haril hatte sich geweigert die Airenkleidung anzuziehen. Was nicht ganz unverständlich war. Die Senjyou und Vostoken waren nicht nur einmal auf den Straßen Magrems angestarrt und ausgelacht worden und hatten schnell ihre schon etwas zerrissenen Senjyoukleidung vorgezogen. Leider ging das jedoch nicht immer.
Malhim und Mof bekamen kurz vor wichtigen Banketts immer rote
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