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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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schmalen Gasse zwischen zwei Häusern zu seiner Linken. Hinter sich hörte Grayson Trillerpfeifen und die Stimmen seiner Verfolger.
    Im Laufen sah er einen zwei Meter hohen Zaun, der ihm den Weg versperrte. Er beschleunigte, sprang von einer umgekippten Obstkiste ab und brachte beide Arme und ein Bein über die Oberkante des Zauns. Unter dem plötzlichen Gewicht krachte und schwankte der Zaun, aber Grayson konnte sich hinüberschwingen, auf der anderen Seite wie eine Katze landen und in Richtung der nächsten Straße weiterlaufen.
    Hier entlang ... abbiegen ... geradeaus ... wieder abbiegen. Konnte er seine Verfolger mit dieser blinden Flucht abhängen? Er hatte eine enge Querstraße erreicht die zwei der Hauptboulevards miteinander verband. Er war in einer verwahrlosten Gegend. An einigen Stellen waren die Sonnendächer eingestürzt, und die Straße war mit spitzkantigen Stahlbetontrümmern bedeckt. Zum Teil ragten sie aus dicken Flugsandschichten, die sich hier angesammelt hatten. Leere Flaschen und in der Sonne dampfender Müll erschwerten seinen Weg.
    Auch hier lebten Menschen. Dutzende von ihnen standen im Schatten der Häuser oder saßen auf der Erde. Sie trugen vor Schmutz starrende Lumpen. Viele waren barfuß. Eine ganze Reihe lag schlafend oder bewußtlos zwischen zahllosen leeren Flaschen, aber der Rest beobachtete Grayson mit wachsamen, halboffenen Augen.
    Er zwang sich, langsamer zu gehen, und schritt die trümmerübersäte Straße hinab. Irgendwo mußte er einen Ort finden, an dem er sich verstecken konnte, oder zumindest einen Platz, an dem er nicht auffiel. Ständig blickte er über die Schulter zurück, und als er hinter sich eine Bewegung bemerkte, blieb ihm vor Schreck das Herz stehen, um dann um so heftiger in seiner Kehle zu hämmern. Er entspannte sich bei dem Gedanken, daß es nur ein weiterer Obdachloser war. Aber nein, das war der Mann, mit dem er auf der Straße vor dem Palast zusammengestoßen war. War er ihm etwa gefolgt? Möglicherweise konnte jeder Bürger, der ihn an die Wache auslieferte, mit einer Belohnung rechnen. Das wäre für diese Lumpenbrigade sicher eine Versuchung. Grayson ging wieder schneller. Er war sich nicht sicher, ob er verfolgt wurde, aber...
    Er war so überrascht, Schlamm unter seinen Stiefeln zu spüren, daß er unwillkürlich stehenblieb. Entlang der ganzen Straße gab es Stellen, an denen Zweitnachteis auf den Dächern geschmolzen und rostige Regenrohre hinabgeflossen war, um sich im Laufe der Jahre in kleinen Senken im Straßenbelag zu sammeln. An den meisten Stellen wurde das Schmelzwasser vom trockenen Sand aufgesogen, aber hier hatten sich schwarze Schlammtümpel gebildet, die bis zum nächsten Frost nicht austrocknen würden. Bei diesem Anblick kam ihm ein Gedanke.
    Während er weiter die Straße hinab ging, ließ er seinen Umhang neben einem halbnackten Penner fallen, der an einer ausgewaschenen Steinmauer lehnte. Er hatte keine Zeit, ihn zu verstecken. Die Soldaten waren nur Sekunden hinter ihm. Dann löste er den Kopfverband. Er stopfte die Bandagen hastig in eine überquellende Mülltonne. Etwas weiter voraus war die Straße menschenleer. Grayson kniete neben einem der Schlammtümpel nieder, hob mit beiden Händen den stinkenden Matsch heraus und schmierte ihn sich in die Haare. Seine Kopfwunde brannte wie Feuer, als sie mit dem Schlamm in Berührung kam. Er war sich klar darüber, daß er eine Infektion riskierte, aber der Gedanke an die Verhörmeister ließ ihm keine Wahl.
    Nach dieser Behandlung waren seine blonden Haare, Gesicht und Joppe großzügig mit schwarzem Schlamm verschmiert. Was noch, dachte er. Seine Gedanken rasten. Seine Kleidung war alltäglich genug, bis auf die Stiefel, in denen seine Füße schmerzhaft eingeklemmt waren. Sie waren viel zu neu und glänzend für einen verdreckten Penner.
    Hastig zog er die Stiefel aus, stellte sie am Straßenrand ab und stapfte mit bloßen Füßen durch den Schlamm. Zwei leere Schnapsflaschen, die er in einem der Abfallhaufen entlang der Straße gefunden hatte, vervollständigten die Maskerade. Er ließ sich auf den Boden sinken, die Beine weit auf der Straße, den Kopf in der Nähe des stinkenden Tümpels, eine leere Flasche in jedem Arm. Es dauerte nur Sekunden, bis er die Stiefel seiner Verfolger um die Ecke kommen hörte.
    Es waren fünf Mann, Gardisten in Dunkelgrün und Gold. Vier von ihnen hielten gefährlich aussehend« Sturmgewehre im Arm, Sie kamen vorsichtig die Straße herunter und

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