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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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dem dunkelgrünen Satinstoff und das zeremonielle Seitschwert waren zwar etwas protzig, aber alles in allem machte es keinen schlechten Eindruck.
    Mitsamt seiner Gefangenen war er zum Hauptquartier General Varneys gebracht worden, seines Zeichens Kommandant des Milizdistrikts Sarghad. Das Mädchen war sofort zum Verhör in die Tiefen des Gebäudes gebracht worden, aber mit Grayson hatte der als Offizier vom Dienst fungierende Leutnant zunächst nichts anfangen können.
    Da stand ein verdreckter und in Lumpen gekleideter junger Kerl vor ihm, der eine Automatik im Hosenbund stecken hatte und eine in eine Decke gehüllte, gefangene MechKriegerin anschleppte. Der Mann behauptete, zu Carlyles Kommandos zu gehören und auf Sarghad gestrandet zu sein und die Soldaten in seiner Begleitung schworen Stein und Bein, daß er ganz allein die Schlacht um Sarghad gewonnen hatte. Dem Offizier war sofort klar, daß hier sofortiges, entschlossenes Handeln verlangt war. Also rief er seinen Vorgesetzten an. Sollte der entscheiden, wie man hier vorzugehen hatte!
    Grayson wurde dann ziemlich flott die Befehlsleiter hinaufgereicht — vom Leutnant zum Hauptmann zum Major zum Oberst zum Stabschef des Generals. Schließlich war er dann General Varney selbst vorgestellt worden. Inzwischen verbreitete sich in der Stadt die Geschichte, daß ein Fremdweltler, ein Offizier der Garnison, die Trellwan verraten hatte, in Sarghad zurückgeblieben war und die heldenhafte Verteidigung der Stadt organisiert hätte.
    Grayson entwickelte sich rapide zu einem Politikum. Schließlich entschied sich die Armee, auf Nummer sicher zu gehen. Man besorgte ihm eine Mahlzeit und die dringend benötigte Gelegenheit, sich auszuschlafen, holte einen Arzt, der seine Rippen verband und sich um seine wieder aufgeplatzte Kopfverletzung kümmerte und präsentierte ihn zu Beginn der nächsten Arbeitsperiode dem Militärrat des Königs. Am Ende der Periode hatte er eine Privataudienz bei König Jeverid persönlich und die Einladung, während der Vorbereitung zur Siegesfeier als Gast seiner Majestät im Palast zu wohnen.
    Während er seine neue Uniform mit anhaltender Verwunderung in Augenschein nahm, fragte sich Grayson, ob er jetzt als Mitglied der Königlichen Garde galt oder nicht. Er war nicht formell in irgendeine Armee aufgenommen worden, aber die Uniform war auf ausdrücklichen Befehl Seiner Hoheit des Königs für ihn angefertigt worden, damit er wenigstens wie ein Held aussah. Um bürokratische Einzelheiten könne man sich später kümmern, hatte der König erklärt.
    Erstaunlich, wie schnell sich die offizielle Regierungspolitik ändern konnte. Vor der Schlacht hatte kein Fremdweltler mit freundlicher Aufnahme rechnen können. Hätten ihn die Soldaten, die ihn durch die Gassen der Stadt gejagt hatten, erwischt, hätte bestenfalls eine Kerkerzelle auf ihn gewartet. Trellwans Verfassung schützte seine Bürger zwar vor ungerechtfertigter Durchsuchung, Verhaftung und Freiheitsentzug, aber als vermutlich feindlicher Ausländer wären seine Rechtsmittel wohl eher spärlich gewesen. Jetzt aber war er der Sieger von Sarghad, der tapfere Offizier des Commonwealth, der über den gemeinsamen Feind triumphiert hatte. Während der vergangenen Schlafperiode hatten die Öffentlichkeitssprecher des Hofes fieberhaft an der offiziellen Darstellung für die Nachrichtenblätter und Videosendungen gearbeitet. Und jetzt stand ihm eine formelle Ehrung mit anschließendem Ball im Festsaal des Palastes bevor. So wurden seine Dienste für Trellwan gewürdigt.
    Die Türglocke unterbrach seine Gedanken. Als er die Tür öffnete, sah er zu seiner Überraschung in das Elfengesicht und die dunklen Augen Maras.
    »Liebling«, sagte sie und warf ihm die Arme um den Hals. Er hatte natürlich erwartet, ihr auf dem Empfang zu begegnen, aber nicht vorher. Außerdem berührte es ihn seltsam, daß sie ihn mit >Liebling< begrüßte. Niemals vorher hatte sie ihn so genannt, nicht einmal in den seltenen Augenblicken intimen Beisammenseins. Aber es dauerte nicht lange und er hatte diese Überlegung wieder vergessen.
    »Mara, wie kommst du denn hierher?«
»Ich habe den alten Salin bestochen, damit er mich zu dir läßt«, erwiderte sie lachend. Salin war der stellvertretende Haushofmeister und hatte die Aufgabe erhalten, Graysons Einkleidung für das Bankett in die Hand zu nehmen. »Ich wollte dich sehen. Ich mußte dich einfach eine Weile für mich allein haben, bevor die Feier beginnt.« Sie drückte

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