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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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heißer Luft an den Wärmetauschern erkennen. In der engen Sackgasse konnte es nur Sekunden dauern, bis die Luft in der Umgebung des BattleMech zu heiß wurde, um ihn effektiv abkühlen zu können.
    »Wir haben ihn«, meldete sich eine tiefe Stimme an Graysons Seite. Er drehte sich um und blickte in die schwarzen Augen und scharfen Gesichtszüge eines Milizfeldwebels. »Wir können einen Schützenpanzer an der anderen Straßenseite postieren. Dann ist die Entfernung für seine MGs zu groß, daß er nicht mehr viel Schaden anrichten kann. Wir können ihm dann in aller Ruhe mit unserer PPK eins auf den Pelz brennen. Viel hält der sowieso nicht mehr aus.«
    »Ich bin sicher, daß der Pilot das auch weiß, Feldwebel. Vielleicht riskiert er noch ein, zwei Laserschüsse ... und em Schuß genügt, um einen Schützenpanzer auszuschalten.«
    »Dann beschießen wir ihn eben mit Infernos. In dem Loch gibt er ein hervorragendes Ziel ab!«
    »Sie haben einen Infernowerfer?«
»Aber sicher. Ein tragbares Teil. Liegt im Wagen.« »Her damit!«
»Jawohl.« Wieder die fraglose Anerkennung seiner Befehlsgewalt. Grayson konnte sich ein Lächeln verkneifen. Wenn die wüßten ...
    Der Feldwebel kehrte mit einem zweiläufigen Infernowerfer zurück. Infernowerfer waren eine der wenigen Handwaffen, mit denen auch Infanterie effektiv gegen Mechs vorgehen konnte. Das einzige Problem dabei war ihre Reichweite. Die Infanteristen mußten gefährlich nahe heran, um sie einzusetzen, und die Überlebenschancen bei einem solchen Versuch waren so gering, daß nur Helden oder Idioten sich darauf einließen. Der Werfer bestand aus einem ein Meter langen Rohr mit Griff und Schulterstütze. Zwei übereinander angeordnete, um eine gemeinsame Achse drehbare Zylinder enthielten die Infernoraketen, so daß innerhalb von ein oder zwei Sekunden zwei Geschosse abgefeuert werden konnten.
    Die Raketen selbst waren ausgesprochen klein und von kurzer Reichweite, aber dafür vereinten sie in sich Merkmale von tragbarem Raketenwerfer, Schrotflinte und chemischem Flammenwerfer. Die Geschosse explodierten ein paar Meter außerhalb des Abschußrohrs und besprühten das Ziel mit einer flüssigen Phosphorverbin
    düng, die durch die Explosion der Rakete gleichzeitig in Brand gesetzt wurde. Das flüssige Bindemittel verdickte sich unter Hitzeeinfluß und klebte mit alptraumhafter Hartnäckigkeit an Oberflächen aller Art. Größere Infernoraketen konnten auch von normalen Raketenlafetten abgefeuert werden. Es war auch möglich, nur die Sprengköpfe zusammen mit Radarauslösern in Artilleriegeschossen zu verwenden. Wegen der hohen Feuergefahr waren Mechs fast nie mit Inferno ausgerüstet. Für die Infanterie stellten sie jedoch eine ideale Mechabwehrwaffe dar. Zumindest für eine Infanterie, die den Mut besaß, bis auf nächste Nähe an eines dieser Metallmonster heranzurücken.
    Grayson überprüfte die Ladung, schulterte die Waffe und gab einem Soldaten an der entgegengesetzten Seite des Gasseneingangs ein Zeichen. Der Mann lugte um die Gebäudeecke und eröffnete mit seinem Sturmgewehr das Feuer. Die kleinkalibrigen Geschosse hatten keinerlei Wirkung auf die Panzerung des Mechs, aber die Schüsse lösten wildes MG-Feuer aus der Sackgasse aus, das große Brocken aus der Mauer des Eckgebäudes schlug.
    Während der Mech einen Augenblick lang seine ganze Aufmerksamkeit auf die andere Seite der Gasse konzentrierte, trat Grayson ins Freie. Er sah den BattleMech in 30 Meter Entfernung vor sich aufragen und fühlte sich plötzlich sehr, sehr klein.

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    »Das reicht, Krieger!« schrie er. Dann schluckte er kräftig, um das Beben in seiner Stimme zu unterdrücken. »Wenn die Waffen auch nur zucken, brätst du. Du kannst mich abtasten, um dich zu überzeugen, daß ich nicht bluffe!«
    Die Sekunden zogen sich wie Sirup. Das Lasergeschütz des Heuschreck war ein ganzes Stück vor Grayson auf den Boden gerichtet und die Maschinengewehre zeigten wie festgefroren an ihm vorbei auf die Ecke des gegenüberliegenden Gebäudes. Grayson stand aufrecht da/ ohne Deckung und die grüne Umrißzeichnung des riesigen Heuschreck füllte die Zieloptik seines Werfers. Graysons Finger krümmte sich um den Abzug.
    Er gab dem Piloten einen Augenblick Zeit, die elektronischen Impulse der scharfen Zündschaltkreise in den Infernoköpfen abzutasten. »Du kannst mich umbringen«, rief er, »aber dann brennst du! Deine Wärmetauscher sind schon überlastet. Ein Schuß Feuerzauber und alles ist vorbei.

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