Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
verschiedenen Regierungen brauchte der einzelne Krieger einen Festpunkt für seine Loyalität.
Lori Kalmar schloß die Augen. »Nein ... Nichts. Vielleicht der Schwur einer Sklavin ihrem Herrn gegenüber, aber sonst nichts.«
»Dann stimmen Sie zu?«
Lange Zeit sagte sie nichts. Als sie wieder sprach, tat sie dies mit sehr leiser Stimme. »Ja. Und ... danke.«

ZWEITES BUCH
17
    Harimandir Singh stellte den Kragen seiner dick gefütterten Jacke hoch und lehnte sich in den Wind hinaus. Die Stürme waren vorüber, aber das Dunkel der langen Erstnacht hatte sich noch nicht gelichtet. Mit dem Ausbruch der Unwetter waren auch die Temperaturen gefallen. Auf der Stahlbetonfläche des Raumhafens lagen Schneewehen und der Wind blies Pulverschnee durch die Lichtkegel unter den Leuchtstofflampen. Nach den letzten Meldungen ging in den nahegelegenen Bergen heftiger Schneefall nieder. In seinen Gedanken verfluchte er diesen widerwärtigen, bedrückenden Planeten. Er würde froh sein, Trellwan hinter sich zu lassen, wenn seine Mission erfüllt war. Vielleicht... vielleicht würde er dann endlich wieder Gelegenheit haben, den kristallklaren Himmel und die leuchtenden Salzweiten seiner Heimatwüsten zu sehen.
    Die Wachen am Eingang einer der niedrigen Stahlbetonhallen am Rand des Landefelds nahmen mit präzisem Waffensalut Haltung an. Einer der Männer nahm das Papier entgegen, das Singh ihm reichte, studierte es und öffnete die Tür. Die Luft, die aus dem nur schwach beleuchteten Raum ins Freie drang, war mit dem ranzigen Geruch vieler ungewaschener Körper und dem Gestank von Erbrochenem und menschlichen Ausscheidungen geschwängert.
    »Wie viele haben wir jetzt?« fragte Singh seinen Adjutanten.
Der Soldat befragte seinen Armbandcomp. »Einhundertzweiundachtzig Gefangene, Herr.«
Singh nickte und unterdrückte das Bedürfnis, sich Mund und Nase zuzuhalten. Die Gefangenen, zum größten Teil Facharbeiter, würden bald als Sklaven auf Welten mit zerfallener Technologie und hohem Arbeitskräftebedarf verkauft werden. Im Moment dienten sie noch als Quelle nützlicher Informationen. Gleichzeitig stellten sie allerdings auch ein erhebliches logistisches Problem dar. Die Nahrungsvorräte seiner Expedition waren auf die restliche Ladung des Landungsschiffes und die spärliche Beute aus den Agrokuppeln nördlich Sarghads beschränkt. Wenn sie nicht bald zusätzliche Nahrungsmittel auftreiben konnten, würden sie die Gefangenen erschießen müssen — auch wenn ihm diese Verschwendung widerstrebte. Für Singh hatte die Mission Vorrang vor kleineren wirtschaftlichen Überlegungen.
Der Wachtposten kehrte zurück und zog einen zerlumpten Mann hinter sich her, dessen Gesicht zerschlagen und von Schmutz und getrocknetem Blut bedeckt war.
»Kapitän Tor! Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich inzwischen entschieden, uns zu sagen, was wir wissen wollen?«
»Ich kann Ihnen nichts sagen.« Die Worte kamen langsam und vorsichtig von den geschwollenen Lippen. Die vorhergegangenen Befragungen hatten große, blutige Beulen um seine Augen und seinen Mund hinterlassen.
»Aber ja doch. Sie können uns eine ganze Menge erzählen, zum Beispiel, warum Sie am Raumhafen herumspioniert haben und was Sie über die Söldneraktivitäten in Sarghad wissen. Sie würden sich so viel Ärger ersparen, wenn Sie nur bereit wären, mit uns zu kooperieren.«
Tor zitterte am ganzen Leib, und er hatte die Arme eng um den Körper geschlungen, aber er schaffte es trotzdem, seinem Peiniger ein »Fahr zur Hölle« entgegenzuschleudern. Da seine Joppe und die dünne Hose in Fetzen an ihm herabhingen, verrichtete die Kälte die Arbeit eines Foltermessers.
Singh runzelte die Stirn. »Ich habe Ihnen Geld geboten. Ich habe Ihnen die Freiheit geboten. Ich fürchte, alles, was ich Ihnen jetzt noch bieten kann, ist ein schneller Tod.«
»Sie haben meine Männer ermordet.«
»Ah ja ... die drei Besatzungsmitglieder an Bord Ihres Landungsschiffes. Ich gebe zu, daß es sich um eine kleine Tragödie handelt. Es ist immer schmerzhaft, Facharbeiter zu töten. Aber das haben Sie sich selbst zuzuschreiben, mein Freund. Wären Sie nicht entflohen, hätte es dafür keine Notwendigkeit gegeben.«
»Sie hätten mich ohnehin getötet.« Einen Augenblick huschte Zorn über Tors von der Kälte betäubte Züge. »Es war nicht nötig, auch noch sie umzubringen!«
»Mein lieber Kapitän, Sie glauben doch wohl nicht, daß ich ihren Tod gewollt habe, oder? Wir schätzen Männer mit einer Ausbildung für den

Weitere Kostenlose Bücher