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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Raumflug hoch ein, ganz besonders jemanden wie Sie, der in interstellarer Navigation geschult ist. Wir sind keine Barbaren!«
Tor schloß die Augen. Seine Lippen bebten. »Wenn Sie es sagen.«
»Aber diese Mission steht unter höchster Geheimhaltung, Kapitän. Sie ist so geheim, daß Ihnen ihre Bedeutung gar nicht klar ist. Wäre dem so, würde ich Ihnen auf der Stelle die Kehle durchschneiden lassen. Als Sie entflohen sind, mußten wir sicherstellen, daß nicht noch mehr Ihrer Leute fliehen konnten. Der Rest Ihrer Mannschaft an Bord des Frachters ist natürlich noch bei bester Gesundheit. Zumindest momentan.«
»Mehr Drohungen?«
»Ich mache keine Drohungen, Kapitän.« Er streckte den Arm aus und zog Tors Kopf an den Haaren empor, bis er in die glasigen Augen des Frachterkapitäns blicken konnte. »Fangen wir noch einmal von vorne an. Sie waren eine Weile in der Stadt.«
Tors Stimme war schwach und kaum zu hören.
»Wie war das? Kommen Sie, Kapitän. Mir wird kalt.«
»Ja ... ich war in S-Sarghad.«
»Und Sie sind ein Militär?«
»Ich bin Händler. Ich führe ein Raumschiff.«
»Natürlich, aber Sie wissen so gut wie ich, daß die
wichtigste Handelsware zwischen den Sternen in diesen Tagen die Waffen und Ausrüstungen militärischer Einheiten sind. Sie müssen über gewisse Grundkenntnisse in den Militärkünsten verfügen.«
Tor blieb stumm, und Singh fuhr fort. »Welche Anzeichen der Anwesenheit eines Söldnerkaders haben Sie in Sarghad bemerkt?«
»Ich v-v-verstehe nicht...»
»Fremde, Kapitän ... Fremdweltler. Eine Militäreinheit ... jemand, der den Einheimischen möglicherweise eine Kampfausbildung zukommen ließ.«
»Nein ... so etwas habe ich nicht gesehen.«
Singh glaubte, daß der Mann die Wahrheit sprach. Außerdem würde er diese Art der Befragung nicht lange durchhalten können. Ein erfrorender Tor konnte keine Informationen mehr preisgeben. Singh gab dem Wachtposten ein Zeichen und Tor wurde wieder ins wärmere Gefangenenlager geschleppt.
Aber auch wenn Tor keine Ahnung davon hatte, Sarghad erhielt von irgendwoher Unterstützung. Singh mußte herausbekommen, woher diese Hilfe stammte, sonst geriet der Plan womöglich noch in Gefahr. Und nicht nur das, die Söldner mußten auch ein für allemal ausgeschaltet werden.
    Das Dunkel der Erstnacht nahm kein Ende und der Wind blies immer eisiger durch die Straßen. Ein Kader aus erfahrenen Truppen der Miliz und Garde war zusammengezogen, ausgebildet und gedrillt worden. Und diese Männer hatten sich ihrerseits wieder daran gemacht, die Freiwilligen auszubilden und zu drillen, die den Hauptanteil der Einheit bildeten. König Jeverid hatte die erste Parade der Einheit selbst abgenommen und ihr den offiziellen Namen gegeben: Erste Trellwan-Lanciers.
    Grayson konnte nicht anders, als seine neue Einheit mit der alten zu vergleichen. Die Lanciers waren unbeholfen und grün. Sie besaßen weder die Haltung noch Finesse einer gut ausgebildeten noch den ruhigen Professionalismus und die Kameraderie einer erfahrenen Einheit. Als Knabe hatte Grayson die absolute Präzision bewundert, mit der die Einheit auf die Exerzierbefehle reagiert hatte, das Knallen von zweihundert Stiefeln, die im selben Sekundenbruchteil in Position fielen. Und er hatte das Band absoluten Vertrauens bewundert, das zwischen jedem einzelnen Soldaten der Einheit und seinen Truppenkameraden bestand, ebenso wie zwischen den einfachen Mannschaften und den Offizieren und Unteroffizieren.
    Seine neuen Untergebenen waren eifrig, dachte Grayson, aber das war auch alles, was er ihnen zugute halten konnte. Sie stammten allesamt aus Miliz oder Garde und besaßen jahrelange Erfahrung, auch im Kampfeinsatz. Aber sie waren keine Einheit. Sie besaßen noch kein Zusammengehörigkeitsgefühl und auch bei der Zusammenarbeit haperte es.
    Die bittere Rivalität zwischen Königlicher Garde und Miliz hielt sich auch in den Rängen der neuen Einheit. Graysons erste Anweisung an seine Feldwebel hatte darin bestanden, Trupps und Züge ohne Rücksicht auf die ursprüngliche Zugehörigkeit der Männer zu formen. Wenn die Lanciers jemals eine eigene Identität entwickeln würden, dann nur, wenn sie sich nicht als Milizionäre oder Gardisten, sondern als Lanciers sahen. In der ersten Standardwoche kam es zu achtzehn Schlägereien und drei Messerstechereien. Die Tatsache, daß die Männer weiter ihre grünen oder braunen Uniformen trugen und nur eine blaue Armbinde sie als Lanciers kennzeichnete, war auch nicht gerade eine

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