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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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jetzt unter der Last der schwächsten und kränksten Gefangenen sowie einiger Frauen ächzten.
Durch die zertrümmerten Fenster des Kontrollturms griff Maschinengewehrfeuer nach den Flüchtigen. Einer der Soldaten schrie auf und brach auf dem Stahlbeton zusammen. Die MGs des Heuschreck feuerten noch einmal. Glassplitter und Steinbrocken fielen von der Turmspitze nach unten.
»Feldwebel Ramage!«
»Sir!«
»Überprüfen Sie die Gebäude dort hinten.« Von seiner höheren Warte aus konnte Grayson im Norden ein paar nach Lagerhallen aussehende Bauten ausmachen.
Der Heuschreck zeigte mit einem seiner Stummelflügel die Richtung an. »Versuchen Sie mehr Fahrzeuge aufzutreiben.«
»Jawoll!«
»Strike Vier!«
»Hier!«
»Sie müssen Störmanöver durchführen. Kümmern Sie sich um den Marodeur! Halten Sie ihn so lange wie möglich auf!«
Er erhielt keine Antwort, aber Grayson hatte keine Zeit, darauf einzugehen. Wahrscheinlich war der Kommandant der Luftkissenwagen angesichts dieses Befehls zu geschockt, um zu reagieren.
»Transporter!« " »Jawoll!«
»Wir ändern den Plan! Drehen Sie nach Norden in
Richtung Raumhafen. Sie bekommen Passagiere.« »Jawoll!«
Seine Konsolenanzeigen warnten ihn vor auftreffenden Radarimpulsen.
»Bewegung, Männer! Wir haben keine Zeit mehr!« Explosionen hallten über die Wüste. Der Marodeur  war da. Er war nur noch vier Kilometer entfernt und kam mit langsamen, aber riesigen Schritten näher. Die Schweber lösten sich, um der neuen Gefahr entgegenzueilen. Sie schnellten im Tiefflug über den Sand und ihre Geschütze spuckten Raketen und Laserimpulse. Grayson hatte inzwischen eine neue Sorge. Keiner der befreiten Gefangenen besaß Winterkleidung. Wenn sie nicht schnellstens eine Unterkunft erreichten, würden die tief unter dem Gefrierpunkt liegenden Temperaturen ihren Tod bedeuten — wenn sie der Marodeur nicht schon vorher erwischte.
Grayson richtete seinen Laser auf das neue Ziel aus und feuerte. Auf eine Entfernung von mehr als drei Klicks konnte er allerdings nicht sicher sein, ob er Treffer erzielte. Auf solche Entfernungen waren selbst die schwersten MechLaser praktisch nutzlos.
Im Gegenzug blitzte die Autokanone des Marodeur  auf. Flammen brachen aus einem getroffenen Schweber und Metall, Plastikteile und Leichen bedeckten den Sand. Die übrigen Luftkissenwagen umrundeten den Mech, um ihr Ziel im Rücken anzugreifen, wo seine Panzerung am schwächsten war. Der Marodeur wurde langsamer und hielt an. Er suchte die Umgebung nach einem Hinterhalt oder versteckten Angreifern ab.
Der Transporter kam schwerfällig zum Stehen und die befreiten Gefangenen schwärmten an seinen Seitenwänden empor, wo sie von den Soldaten auf das breite Deck gezogen wurden. Schwerbeladene Schweber summten mit höchster Beschleunigung in Richtung Sarghad. Andere luden ihre Passagiere neben dem Transporter ab und wendeten, um weitere Nachzügler aufzusammeln.
Der Stahlbeton leerte sich, bis nur noch die verstreuten Überreste der Schlacht blieben. Grayson rief alle Einheiten.
»Das war's! Rückzug! Strike Vier, Minen abwerfen und weg! Wir treffen uns in Sarghad!«
Das Feuer der Autokanone in ihrem Rücken ließ den Sand gen Himmel stieben.
Sie waren schon ein gutes Stück weit gekommen, als der Marodeur die Verfolgung aufgab. Vielleicht fürchtete er einen Hinterhalt.
Dreißig Stunden nach der Schlacht am Wadi starrte Harimandir Singh auf das Bild des jungen Mannes, den er für tot gehalten hatte.
»So«, bemerkte er. Das Wort enthielt eine gefaßte Annahme der Tatsachen und zugleich eine grimmige Erwartung. Er rieb über das 2D-Bild, das ihm der Spion überreicht hatte. »Carlyles Sohn lebt also. Und du meinst, er steckt hinter dieser... dieser unangenehmen Situation?«
Stefan nickte unsicher. Singh machte ihm Angst. Er wußte nie, wie der Beauftragte des Roten Herzogs auf die Nachrichten reagieren würde, die er ihm brachte.
Und diese Unsicherheit hinterließ ihre Spuren.
Stefan war kurz nach der Ankunft Vicomte Vogels von einem der Agenten Singhs im Stab des Commonwealth-Repräsentanten rekrutiert worden. Der junge Trell war stolz und ehrgeizig und die Feinheiten der Sitten und Vorurteile, mit denen die Raumfahrer der fremden Welten sich von den >Eingeborenen< abgrenzten, brannten in ihm wie offene Wunden. Der Agent hatte auf Stefans Stolz und seine Habsucht gesetzt und damit sein Ziel ohne Schwierigkeiten erreichen können. Stefan besaß jetzt mehr Geld, als

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