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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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unglücklichen Interpretation der Lage rechnen, wenn Jeverid und einige der kurzsichtigeren Vertreter seines Volkes zu früh etwas in Erfahrung brachten.
Carlyles Berater hatten recht gehabt. Als die Nachrieht von der bevorstehenden Übereinkunft Sarghads Bevölkerung erreichte, brachen in der Stadt Unruhen aus, und Feuer hatten die heiße Erstnacht zum Tage gemacht. Seitdem waren die beiden leichten Mechs der Lanze fast ununterbrochen auf Streifendienst im Stadtgebiet.
Der Haussicherheitsdienst hatte die undichte Stelle bisher noch nicht aufspüren können. Das verhieß nichts Gutes und verstärkte Feldwebel Griffiths Magendrücken noch.
»Nanu«, bemerkte Riviera, und bewegte eine Reihe von Kippschaltern auf und ab. »Wir haben ein paar Überwachungskameras verloren «
»Was? Wo?«
»Im Wartungshangar. Werd ich mal überprüfen.« Er legte die Finger der rechten Hand ans Ohr und lauschte auf die Antwort aus dem winzigen Lautsprecher, den er als Implantat trug. »Der Wachoffizier meldet, daß der Wartungsdienst die Kameras vor ein paar Minuten abgeschaltet hat. Irgendein Fehler in den Schaltkreisen.«
Griffith blickte ihn besorgt an. »Das gefällt mir nicht.«
»Wollen Sie mit dem Hauptmann reden?« Riviera streckte die Hand wieder zum Kommunikationspult aus.
Der Feldwebel blickte auf den Monitor, auf dem die Fusionsflammen des herabsinkenden Landungsschiffs den Himmel in Brand zu setzen schienen. »Nein, stören Sie ihn jetzt nicht. Aber geben Sie eine Warnung an alle Wacheinheiten durch. Interner Sicherheitsalarm, Stufe Gelb.«
Grayson fragte sich, was das wohl nützen sollte. Schließlich waren ohnehin alle Wacheinheiten einsatzbereit und beobachteten die Ankunft des Mailai-Landungsschiffs.
Auf den Monitoren konnten sie sehen, wie sich an der Unterseite des Landungsschiffes Klappen öffneten und die kurzen hydraulischen Stützbeine ausklappten. Mit donnernden Triebwerken setzte es 500 Meter von Carlyle entfernt auf dem rußgeschwärzten Stahlbeton auf. Das eiförmige Schiff hatte sichtlich schon einige Jährchen auf dem Buckel.
Die einstmals makellose Oberfläche war von zahlreichen Flicken und den Spuren brauner Dichtungsmasse verunstaltet, und das blaue X-im-Kreis des Hauses Mailai war der einzige Farbtupfer auf der pockennarbigen Rumpfwandung.
Über die Funkverbindung ertönte Carlyles Stimme. »Ich habe den Identifikationstransponder. Es ist der des Mailai-Frachters.«
Der schwierigste Punkt im empfindlichen Gleichgewicht des Vertrauens zwischen den beiden neuen Verbündeten war die Landeerlaubnis für Schiffe der anderen Seite auf dem jeweiligen Heimatterritorium. Da die Schiffe der großen Häuser über gewaltige Waffensysteme verfügten und ganze Bataillone von BattleMechs und kleine Armeen an Truppen und Kampffahrzeugen transportieren konnten, war es nicht leicht gewesen, in diesem Punkt eine Vertrauensbasis aufzubauen. Auch jetzt waren natürlich Waffen auf das gelandete Raumschiff gerichtet. Die Lasertürme und schweren Raketenbatterien rund um das Landefeld, die den inneren Verteidigungsring der Station bildeten, hatten das Landungsschiff ins Visier genommen, seit es auf ihren Bildschirmen aufgetaucht war. Trotzdem atmeten die Verteidiger der Basis alle auf, als sie das frischgemalte Mailai-Wappen auf den runden Rumpfplatten des Schiffes erblickten und das computercodierte Zwitschern des ID-Transponders hörten. Auch im narbenübersäten Rumpf dieses Raumers befanden sich Strahlgeschütztürme, aber es handelte sich nicht um die schwere Bewaffnung eines Kriegsschiffes. Das hier war nur ein alter Frachter, der die Abgeordneten des jüngsten Verbündeten Haus Steiners nach Trellwan brachte.
Grayson und Mitglieder des Lanzenstabs sahen zu, wie der Feuerfalke ihres Hauptmanns über den Stahlbeton auf das Schiff zustapfte.
    Im Wartungshangar steckte der Verräter den Kopf über die teilweise auseinandergenommene Konsole und beobachtete den Wachoffizier, der immer noch die Füße auf der Schalttafel hatte und dem Astech den Rücken zuwandte. Auf dem Monitor waren die Scheinwerfer des Raumhafens zu erkennen, die schwerfällige, wankende Bewegung eines Mechs, der über das Landefeld stapfte, und der auf Säulen aus weißem Licht langsam zur Ruhe kommende Koloß des Landungsschiffs. Der Trell blickte auf seinen Armbandcomp und sah zu, wie die letzten Sekunden bis Null aufblinkten. Es war soweit.

3
    Der Verräter holte einen kleinen Generator aus seiner Schultertasche. Daran war weiter nichts Besonderes.

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