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BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

Titel: BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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umgeschlagen war. War das etwa Langsdorfs Idee gewesen? Männer zu nehmen, die durch den Tod ihrer Kameraden so angestachelt waren, daß sie ihre Mechs mitten in die feindlichen Stellungen lenkten und durch ihren tollwütigen Angriff Langsdorf die Zeit zu einem Umgehungsmanöver verschafften? Allen Angaben nach mußten sich die Landungsschiffe geradewegs auf der anderen Seite dieses Bergkamms befinden, an einem als Klafftal in den Orbitalkarten der Kompanie verzeichneten Ort. Langsdorfs Mechs mußten schon dort drüben sein, und sich mit den Renegatenschiffen ein Feuergefecht liefern.
    Er hatte den Sappeur gesehen, noch bevor Kilpatricks Wespe zwei KSRs in den feindlichen Graben feuerte. Er erkannte die Gefechtsweste des Mannes und die Tarnbemalung seines Gefechtshelms.
    Gordon hoffte, daß der feindliche Soldat noch lebte. Die Möglichkeit, ihn mit seiner MP — oder besser noch mit seinen bloßen Händen — zu töten, würde weit befriedigender sein als der Tod der beiden davonhastenden Soldaten am Hang. Seine Wut war außer Kontrolle, eine Sturmflut, die sich gegen die Ungerechtigkeit aufbäumte, die acht seiner Freunde das Leben gekostet hatte und ihn auf einem unter Beschuß liegenden Berghang Lichtjahre von zu Hause hatte stranden lassen.
    Der Gedanke an zu Hause trieb ihn vorwärts. Er hatte eine Schwester, eine Mutter und seine Verlobte Mirinda auf Marik, geliebte Menschen, die er seit drei Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Manchmal wurde das Verlangen, sie zu sehen, übermächtig. Aber statt dessen war er hier, zwanzig Lichtjahre von zu Hause, von einem dummen, gefühllosen Kolonel, der nicht einmal Gordons Namen kannte, in einen Kampf gegen mörderische Renegaten geworfen.
    Tränen liefen ihm über die Wangen, als er die Maschinenpistole in seine schwitzenden, zitternden Hände nahm, und die Böschung hinunter auf die regungslose Gestalt seines Gegners zurannte.
    »Du Bastard«, stieß er aus. »Du dreckiger Bastard ...« Der Söldner lag reglos im Gras, das Gesicht nach unten. Gordon wollte die MP hochreißen und den Mann voll Blei pumpen, aber irgend etwas ließ ihn zögern und vorsichtig weitergehen.
    Die Gefechtsweste des Mannes war am Rücken zerfetzt, sein Hemd blutverschmiert und aufgerissen. Aus einem klaffenden Riß quer über seine linke Schulter sickerte frisches Blut. Gordon drehte den Mann auf den Rücken. Die Brust des Söldners hob und senkte sich mit seinem Atem. Sein Gesicht war blutüberströmt, und unter seiner Nase bildeten sich regelmäßig platzende Blasen, wenn er ausatmete.
    Gordon bemerkte nicht einmal, wie sein Zorn verrauchte. Sein Haß war nicht verschwunden, und schon gar nicht das Bedürfnis zu töten. Aber irgendwie hatte das blutige Gesicht seines Gegners diesen wieder in einen Menschen verwandelt. Gordon tastete an der Kehle des Verwundeten nach dessem Puls.
    Die Augenlider schnellten unter dem getrockneten Blut auf, und mit einer Geschwindigkeit, die Gordon nicht voll begreifen konnte, schoß die rechte Faust des Mannes hoch. Die Knöchel waren zu einem tödlichen Schlag gegen Gordons Kehlkopf vorgestreckt. Der Mann war jedoch zu schwach. Sein Schlag traf nur den Rand von Gordons Kampfhelm.
    Gordon taumelte zurück, hielt sich aber auf den Beinen und die Rugan im Griff. Benommen hob er die MP, stellte sich jedoch reichlich ungeschickt an. Mit einer Geschwindigkeit, die Gordon bei jemandem mit diesen Verletzungen nicht für möglich gehalten hätte, kam der blutüberströmte Söldner hoch, und die bösartige schwarze Klinge eines Kampfmessers erschien wie durch Zauberei in seiner Hand. Mit einem Satz war der Mann neben Gordon und schlug mit seinem Messer zu. Gordon bemerkte nicht einmal, daß er verwundet war, bis er etwas Heißes über seine nackte Brust fließen fühlte. Er blickte überrascht hinunter und wunderte sich, warum die ganze Welt sich rot verfärbte.
    Dann lag er auf dem Rücken und blickte durch rote Bäume zum roten Himmel empor. »Zur Hölle mit dir, Langsdorf«, versuchte er zu sagen, aber die Worte blieben stecken. Dann verschwamm das Rot zu Schwarz, und er starb.
Hauptmann Ramage lehnte sich gegen einen Baum, um sich auf den Beinen zu halten, während er die Klinge an der Hose säuberte. Er fühlte sich schwach und elend. Die Wunde in seinem Rücken pulsierte mit brennendem Schmerz. Dem gefühlsmäßigen Eindruck nach mußte ein mindestens faustgroßer Splitter ihn getroffen haben. Seine Gefechtsweste war zerrissen, aber sie hatte das

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