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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Herrscher sich entspannte, fühlte Ridzik sich mehr und mehr unter Druck gesetzt. Er hatte eine ganze Welt voller Männer und Maschinen zu evakuieren. Er hatte dafür zu sorgen, daß Vorräte soweit möglich verschifft, und wo das nicht zu machen war, vernichtet wurden. Und jetzt mußte er auch noch eine sorgfältige und gefährliche Suchaktion organisieren. Er verfluchte den Tag, an dem er zum erstenmal den Namen Ardan Sortek gehört hatte.
Nichtsdestoweniger rief er nach seiner Ankunft im Liao-Hauptquartier auf Stein's Folly den Kommandanten einer Einheit zu sich, die ihm schon in vielen ungewöhnlichen und gelegentlich zwielichtigen Unternehmungen gute Dienste geleistet hatte.
»Henrik, wir haben eine wichtige Aufgabe. Der Sumpf in Sektor Fünf ... genau, der da.« Er lächelte, als der Offizier an eine Karte in seinem Büro trat und den Finger auf einen grünen Fleck legte. »Wir glauben, daß sich in diesem Sumpfgebiet ein Überlebender unseres Gefechts von neulich aufhält.«
Der Mann nickte mit fragendem Gesicht. Rettungsmissionen rangierten bei Liao-Truppen generell sehr weit unten auf der Prioritätenliste.
»Dieser Mann ist für unseren Herrscher von Bedeutung. Der Herzog benötigt ihn, obwohl er ein Feind ist. Wir müssen ihn finden, tot oder lebendig. Wenn Sie ihn haben, bringen Sie ihn sofort an Bord des zum Rückzug nach Redfield bereitstehenden Landungsschiffes. Dies ist ein Auftrag von äußerster Wichtigkeit, Henrik. Haben Sie verstanden?«
Der Offizier hatte schon häufig mit Ridzik zusammengearbeitet und verstand nur zu gut. Liao akzeptierte kein Versagen, auch nicht angesichts absoluter Unmöglichkeit. Er salutierte. »Ja, Sir!«
    Als Ardan erwachte, war es dunkel. Sein Körper brannte vor Fieber und schmerzte von Kopf bis Fuß, als sei er brutal zusammengeschlagen worden. Verwirrt und benommen war er zunächst nicht sicher, wo er sich befand, oder wie er hierher gekommen war. Sein Arm, der in der Halterung des Rettungsärmels pochte, brachte die Erinnerung zurück ... der Sumpf ... der Ausstieg aus seinem Victor... die Angst, daß der feindliche Zeus ihm ebenso ein Ende machen würde wie seinem Mech ...
    Im Dunkel der Nacht konnte er kaum etwas ausmachen, aber die Bäume in seiner Umgebung waren mit Leben erfüllt. Heulen, Bellen, Tschilpen, Krächzen, Pfeifen und andere beunruhigende Geräusche ließen daran keinen Zweifel. Mit seinem fiebrigen Geist schien ihm jeder Laut als bösartig oder bedrohlich. Als er die Kraft aufbrachte, den Kopf zu heben, und durch das Pechschwarz des Sumpfes etwas zu erkennen versuchte, platschte hastig etwas durch das Schilf fort und sprang mit lautem Klatschen ins Wasser.
    Ardan bewegte sich erneut sehr vorsichtig. An seiner Seite ertönte mit aufreizender Ausdauer ein dünnes Stimmchen. »Miep? Miep?« Er griff nach dem Messer in seiner Beinscheide. Als er das in dieser Welt der Schatten beruhigend solide Metall schließlich in der Hand spürte, fühlte er sich sofort etwas besser. Sein Körper schrie nach einem Schluck Wasser, aber er wagte es nicht, seinen Durst mit der dreckigen Sumpfbrühe zu stillen. Wenn er nur seinen Kanister noch hätte ...
    Dieser Gedanke brachte die Erinnerung an die letzten Momente seines Gefechts mit dem Zeus wieder zurück. Er war nicht hiergeblieben, um ihn zu töten, sondern in Richtung der Kämpfe im Osten davongeschwankt. Aber was, wenn der Zeus doch noch einmal zurückkehrte? Wie konnte Ardan sich gegen ihn verteidigen? Nur mit einem Messer bewaffnet, und in Shorts und der nutzlosen Kühlweste praktisch unbekleidet? Er mußte von hier weg, überlegte er im Fieber, aber er wagte es nicht, im Dunkeln durchs Wasser zu waten.
    Die Nacht verstrich mit schmerzhafter Langsamkeit, aber die Geräusche und Bewegungen rundum wurden nicht weniger. Und was diese Kreaturen auch ursprünglich gewesen sein mochten, in Ardans gefährdetem Zustand von Geist und Körper wurden sie zu weit gefährlicheren Bedrohungen als alles, was je ein Sumpf hervorgebracht hatte.
    Als endlich ein dünner Lichtstreifen den Himmel über den dichten Baumwipfeln erhellte, ließ seine Anspannung etwas nach. Er hatte es zwar geschafft, während der Nachtstunden ein bißchen einzudösen, aber jede Berührung seiner Haare oder seines Körpers durch irgendwelches Getier oder Pflanzen hatte ihn immer wieder aufgeschreckt. Jetzt stellte er fest, daß sich die Nachttiere in ihre Verstecke zurückgezogen hatten. Er war allein am schlammigen Ufer. Ardan nahm seinen ganzen Mut

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