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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Tür sich öffnete, ging Melissa wieder auf Ardans Zimmer zu.
»Hallo, Doktor... wie geht es unserem Patienten heute?«
Kam lächelte, und sein dunkles Gesicht legte sich in charmante Falten. »Schon viel besser. Wenn Ihr versprecht, ihn sofort zurück ins Bett zu bringen, wenn er müde wird, kann er aufstehen. Wir müssen uns vorsehen ... er ist noch immer in einem empfindlichen Zustand.«
Melissa lächelte süß, aber dabei dachte sie: Ich werde ein Auge auf dich halten, mein Freund. Du bist nicht das, was du zu sein vorgibst.

21
    Ardan blickte auf, als Melissa sein Zimmer betrat. Zum ersten Mal an diesem Tag lächelte er. »Du siehst aus wie eine Schneekönigin«, sagte er. »Ich wünschte, ich wäre kräftig genug für einen Skilanglauf. Erinnerst du dich, wie die Mitglieder des Hofes sich bei meinem letzten Besuch damit vergnügten?« Er seufzte.
    »Draußen stürmt es, daß man es kaum beschreiben kann«, erwiderte sie. »Warte, laß mich den Vorhang öffnen! Siehst du? Nur ein Schwachkopf würde bei diesem Wetter freiwillig hinausgehen. Aber der Doktor meint, du könntest eine Weile aufstehen. Ich habe Bücher und Spiele an einem schönen warmen Plätzchen im Wintergarten. Kommst du mit?«
    Er setzte sich kerzengerade auf und suchte nach dem schweren Morgenmantel, den Katrina ihm hatte bringen lassen. Melissa reichte ihm schon ein Paar fellgefütterte Pantoffel.
    Sekunden später waren sie auf dem Weg den Korridor entlang in die feuchte Wärme des Gewächshauses, in dem Pflanzen der unterschiedlichsten Welten koexistierten. Ganze Stränge orchideenähnlicher Blüten hingen von gänzlich andersartigen Bäumen aus den Sümpfen von Stein's Folly. Ardan schauderte, als er eine schlanke, geradstämmige Baumsorte erkannte, deren Schirmkrone aus gummiartigen Blättern beinahe bis an die weit über ihnen liegende Glaskuppel reichte. Die Orchideen hatten zwischen den Dolden rosiger Blüten Halt gefunden, die wie ein Pelz auf der glatten Rinde der Pflanze wucherten.
    An einem Auslaß des Heizungssystems standen zwei Polstersessel. Zwischen ihnen wartete ein Stapel wertvoller gedruckter Bücher in wasserdichten Hüllen auf sie.
    Schon von diesem kurzen Spaziergang erschöpft, sank Ardan in einen der Sessel und legte sich die leichte Decke über die Knie, die für ihn bereitlag. Er blickte empor. Schling- und Luftpflanzen aller Art erstreckten sich von den Stützpfeilern kreuz und quer durch den Raum unter dem kuppeiförmigen Glasdach.
    »Das ist ein Ort zum Genesen«, erklärte er. »Mein Vater sagt immer, es gibt keine bessere Umgebung als gesundes, strotzendes Wachstum, damit man wieder zu sich kommt und sich besser fühlt.«
    »Ich erinnere mich daran, wie dein Prinz hier war. Um die ... um die Sache mit meiner Mutter zu regeln. Er kam häufig hierher und saß einfach nur da und schaute nach oben, so wie du jetzt. Damals hatte ich den Eindruck, daß er einsam war. Hat er viele Freunde außer dir?«
    Ardan senkte den Blick auf das Mädchen, das jetzt sehr ernst schien. Er fragte sich plötzlich, wie es sein mußte, einen Fremden zu heiraten, den sie nur einmal gesehen hatte und von dem sie praktisch nichts wußte.
    »Nein. Eigentlich nicht. Die Leute, die Wert darauf legen, in seine Nähe zu kommen, hoffen im allgemeinen, ihn irgendwie ausnutzen zu können. Politiker, Bürokraten, Schmeichler, was so kommt. Und Leute, die ihm etwas bedeuten, sind zu wertvoll, um sie an den Hof zu verschwenden. Die muß er fortschicken, als Botschafter oder Armeekommandeure oder Repräsentanten bei empfindlichen Verhandlungen aller Art.« Ardan erkannte, daß er diesen Aspekt im Leben seines Freundes erst jetzt wirklich verstand.
    Deswegen hatte Hanse so traurig geblickt, als Ardan ihn um seine Versetzung gebeten hatte. Von all den Menschen bei Hofe war Ardan der einzige gewesen, den Hanse Davion ohne Einschränkungen seinen Freund nennen konnte.
    Er seufzte. »Als ich darum gebeten habe, in einen Einsatz gehen zu dürfen, war mir das nicht klar. Nicht, daß ich das nicht gewollt hätte ... ich habe mir nur nicht klar gemacht, wie einsam mein alter Freund dadurch wurde.«
    Melissas Augen füllten sich mit Sorge. »Liebst du ihn? Ist es leicht, ihn zu lieben?«
Ardan dachte über diese Frage sorgfältig nach. »Ich würde nicht sagen, daß es leicht ist, ihn zu lieben. Um ihn zu lieben, muß man ihn gut kennen. Er kann sehr hart und streng erscheinen, wenn es nötig ist. Aber in seinem Innern steckt ein mitfühlender Kern. Selbst als

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