BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
übrigen Möbelstücke. Der in warmem Schokoladebraun gebeizte Tisch hatte ein Leben, das dem übrigen Mobiliar fehlte. »Du hast ihn immer noch. Nach all den Jahren ...«
»Wie könnte ich mich von ihm trennen, Morgan? Arthur hat ihn selbst gezimmert.« Katrina blickte auf den Schreibtisch und fühlte, wie ein Kloß in ihrer Kehle hochstieg. Arthur... inzwischen ist es siebzehn Jahre her, daß du von mir gegangen bist. Man sagt, Zeit heilt alle Wunden, aber diese wird mit jedem Jahr schlimmer.
Morgans Stimme riß sie aus ihren traurigen Erinnerungen in die Gegenwart zurück. »Also, Katrina, du weißt genau, daß das nur die halbe Wahrheit ist, Arthur hatte Hilfe bei diesem Monstrum.«
»Ha!« Katrina lachte laut auf. »Wenn man Arthur darüber reden hörte, hast du dich damit begnügt, die Verantwortung zu tragen.«
Morgan fiel in eine Pose verletzter Eitelkeit. »Also wirklich. Ich kann meinen Anteil auch anhand von ein, zwei Splittern beweisen.« Er deutete auf die rechte Seite des Schreibtischs. »Nimm nur mal die oberste Schublade. Die habe ich höchstpersönlich angefertigt ...«
»Die rechts oben?«
Morgan nickte.
Katrina lächelte. »Du meinst die, die immer klemmt...«
»Ich habe Arthur gesagt, daß er das Gehäuse falsch angelegt hat«, stichelte Morgan. »Zum Teufel! Das waren noch Zeiten, was, Katrina? Gibt's in diesem Büro auch was zu trinken?«
Katrina drückte einen verborgenen Knopf an einer der Holztafeln. Die Abdeckung glitt hoch und gab eine versteckte Bar frei. Der Archon grinste Morgan an. »Trinkst du immer noch irischen Whiskey?«
Morgan zuckte die Achseln. »Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Das St. Marinus-Kloster ist trocken — abgesehen vom Meßwein. Dein Onkel, Bruder Giles, führt ein strenges Regiment.«
Katrina kniff die Augen zusammen und griff tief ins Innere der Bar. »Dann wird das ein besonderer Genuß.« Sie holte eine staubige Flasche hervor und zeigte sie Morgan. »Der hier stammt aus der Connor-Destille auf Arc-Royal. Patrick hat sie angewiesen, mir jedes Jahr eine Kiste zu schicken.«
Sie goß zwei Gläser der bernsteinfarbenen Flüssigkeit ein und reichte Morgan eines davon. Er hob sein Glas. »Auf die, die wir verloren haben. Mögen wir die Kraft und die Weisheit finden, auf dem Fundament weiterzubauen, das sie gelegt haben.«
Katrina berührte sein Glas mit dem ihren und nahm einen Schluck. Der bloße Duft dieses Whiskeys bringt schon so viele Erinnerungen zurück. An gute und schlechte Zeiten.
Der Alkohol brannte in seiner Kehle, aber es war kein unangenehmes Gefühl. Und an die Zeiten auf der Flucht.
Sie setzte das Glas ab, sah ihrem alten Freund geradewegs in die Augen und fragte: »Morgan, warum hast du mir nie gesagt, daß Arthur ein Mitglied von Heimdall war?«
Morgans Nasenlöcher weiteten sich, als er die Luft tief in die Lungen sog. Er kaute einen Augenblick lang auf seiner Unterlippe, dann erwiderte er ihren Blick. »Vielleicht klingt das jetzt seltsam, aber ich habe es nicht erwähnt, weil Arthur es dir nicht selbst gesagt hat.«
Der Archon runzelte die Stirn. »Ich verstehe deinen Gedankengang nicht. Als Arthur starb, hättest du zu mir kommen und es mir sagen sollen. Uns blieb so wenig Zeit zusammen. Ich hätte mich über alles gefreut, was du mir hättest sagen können.«
Morgan trat einen Schritt vor und legte die Hand auf Katrinas Schulter. »Katrina, tief in deinem Innern weißt du, wie sehr Arthur dich geliebt und dir vertraut hat... Das weißt du. Daran gibt es keinen Zweifel, richtig?«
Katrina nickte langsam. Ja. Das weiß ich. Aber ich weiß nicht, warum er mir diese Seite seines Lebens nicht anvertraut hat.
»Gut, denn es ist die volle und reine Wahrheit.« Morgan stockte, suchte nach den passenden Worten. »Heimdall ist eine Verschwörung der loyalen Opposition. Das alles begann als eine Bewegung mit dem Ziel, die Angriffe des LNC und Lokis auf die bürgerlichen Freiheiten zu stoppen, aber immer wieder — in den guten Zeiten, so wie ich Heimdalls Geschichte verstehe — war er kaum mehr als eine geheime Bruderschaft. Dadurch stießen Arthur, Patrick und ich überhaupt erst dazu. Arthur wurde von seinem Vater in die Organisation eingeführt, und als Patrick und ich von Nagelring akzeptiert wurden, hat er uns eingeführt. Zuerst schien alles völlig harmlos.«
Morgan atmete tief durch und stärkte sich mit einem Schluck Whiskey. »Ich studierte bereits in Nagelring und war auf dem Weg ein MechKrieger zu werden, als dein Vorgänger
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