Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
Stahlsplitter. »Was haben Sie vor, Oberst Kell?«
Morgan seufzte. Er antwortete mit unsicherer Stimme. »Ich bin mir nicht sicher, Katrina, und das macht mir Angst. Dan erzählte mir, Yorinaga Kurita sei zurück, und er habe Patrick getötet.«
Katrina schüttelte ungläubig den Kopf. »Morgan, du willst doch wohl keine Blutrache üben? So etwas erwartet man von Rekruten, die gerade aus Nagelring kommen. Du weißt so gut wie ich, daß persönliche Konflikte in der Kriegsführung keinen Platz haben.« Sie starrte ihn an.
In der Geste der Unterwerfung hob Morgan beide Hände. »Ruhig, Katrina, ich bin kein unerfahrener Leutnant in deinem Bataillon.« Er öffnete den Mund, um weiterzureden, aber er fand keine Worte.
Katrina beobachtete, wie Morgan Kell mit den Dämonen seiner Seele rang. Das bedeutet dir sehr viel, nicht wahr, Morgan? Ich habe dich noch nie in einem derartigen Zustand erlebt — außer vielleicht, als du nach Zaniah geflogen bist. All die Jahre im St. Marinus, und du bist dem immer noch nicht Herr geworden ? Mein Herz blutet für dich, alter Freund.
Morgan blickte auf und seufzte schwer. »Glaub mir, Katrina, wenn ich dir sage, daß ich Yorinagas Rückkehr an die Front — schmecken kann. Ich wußte schon Monate bevor Dan nach Zaniah kam, daß er zurück war.« Morgan fiel zusammen. »Ich hatte nur niemals damit gerechnet, daß Patrick zu einem Opfer unseres Schußwechsels werden könnte.
Auf Mallory's World haben Yorinaga Kurita und ich vor Jahren etwas angefangen. Die Geschichte begann 3013, als zersprengte Reste der Vierten Davion Guards und zwei Kompanien der Kell Hounds das Zweite Schwert des Lichts aufhielten, während andere Davion-Truppen Ian Davion evakuierten und seinen Leichnam aus den Trümmern seines Mechs zerrten. Yorinaga hatte Ian getötet, aber wir hinderten ihn daran, eine Siegestrophäe mit nach Hause zu nehmen.
Drei Jahre später trafen Yorinaga und ich aufeinander, wieder auf Mallory's World.« Morgan stockte und blickte in unbestimmte Weiten. »Wir haben gegeneinander gekämpft, und bei diesem Kampf habe ich viel über mich erfahren. Um ganz ehrlich zu sein, ich fürchte mich vor dem, was ich erfahren habe, und ich fühle in Yorinaga den Keim derselben Gefahr. Solange wir beide im Exil blieben, konnte nichts geschehen. Jetzt werden wir unvermeidlich voneinander angezogen, und früher oder später muß es zum Kampf kommen.« Morgan zuckte die Achseln. »Es geht nicht anders.«
Katrina schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Kann ich dich überreden, bis nach der Hochzeit zu warten, bevor du dich auf diesen Kreuzzug begibst?«
Morgan setzte zur Antwort an, hielt inne und nickte schließlich. »Ich denke, soviel Zeit haben wir. Aber ich werde die Kell Hounds aus dem aktiven Dienst nehmen. Sie sind schon unterwegs nach Arc-Royal.«
»Damit habe ich keine Probleme«, stellte der Archon fest. »Aber hältst du es für klug, ein Bataillon, das nur den Bruchteil seiner Sollstärke hat, gegen eine Kurita-Truppe in wahrscheinlich Regimentsstärke ins Feld zu schicken?«
»Nein«, erwiderte Morgan Kell und schenkte sich noch einen Whiskey ein. »Das wäre ganz und gar nicht klug.« Mit einem Lächeln hob er sein Glas zum Gruß. »Deswegen habe ich auch noch von Zaniah die Botschaft ausgesandt. Die Kell Hounds, die sich auf Arc-Royal sammeln, werden wieder ein volles Regiment bilden. Der Drache sollte sich vorsehen ...«

15
    Tharkad
Distrikt Donegal, Lyranisches Commonwealth
31. Dezember 3027
    Auf das Drängen des Ministers für protokollarische Angelegenheiten hin spielte das Streichquartett einen Walzer. Als die ersten sanften Töne durch den Saal schwebten, löste Dan den Arm aus Melissas Griff, drehte sich um und verbeugte sich vor dem designierten Archon. »Es wäre mir eine große Ehre, wenn ihr mir diesen Tanz gewähren würdet.«
    Melissa lächelte und neigte den Kopf. »Und mir wäre es ein Vergnügen, Hauptmann Allard.« Sie nahm seine ausgestreckte Rechte und ließ sich von ihm zum Parkett führen. Die übrigen Gäste gaben ihnen den Weg frei, und einige der mutigeren folgten ihnen. Kurz darauf war die Tanzfläche überfüllt.
    »Sie sind sich ja wohl darüber im klaren«, flüsterte Dan, »daß es unter Ihren Untertanen Dutzende gibt, die einen Mord begehen würden, um an meiner Stelle zu sein.«
    »Das mag sein, Hauptmann, aber ich ziehe es vor, keinen Kontakt mit ihnen zu haben. Keiner von ihnen wäre so leichtfüßig und beweglich wie Sie.« Sie lächelte ihn verschmitzt an.

Weitere Kostenlose Bücher