BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Vereinigten Sonnen.« Sie sah zu ihm auf. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß ich mich zu Ihnen gesetzt habe.« Sie warf einen Blick auf die übrigen Mitglieder der Führung, die sich an den Tischen um den ComStar-Führer drängten. »Ich hatte nicht erwartet, daß ich mich auf diesem Ausflug wie im Altersheim fühle.«
Akira lächelte. »Ich weiß, daß unsere Senioren lebende Schatzkammern des Wissens und der Tradition darstellen«, bemerkte er mit leiser, verschwörerischer Stimme, »aber trotzdem möchte ich auch nicht meine ganze Zeit in ihrer Gesellschaft verbringen.«
»Das Schlimmste dabei ist ihre Neugierde«, stellte Riva fest. »Ich habe heute morgen schon derart viele Fragen über mich ergehen lassen müssen, daß ich mir vorkomme wie ein Terrorist im Verhör. Das reicht. Die Auskunft über meine Herkunft war die letzte Information, die ich zu geben bereit bin.« Sie begegnete seinem Stirnrunzeln mit einem Lächeln. »Hier ist jeder so vorsichtig, mit wem er gesehen wird oder was er sagt, daß ich mich entschlossen habe, mir darüber keine Gedanken mehr zu machen.«
Akiras Augen wurden schmal. »Ich bin nicht sicher, daß ich Ihnen folgen kann.«
Riva durchtrennte mit dem Daumennagel das Klebeband, mit dem der Deckel ihres Lunchpakets befestigt war. »Gestern abend habe ich Sie mit dem Koordinator ankommen sehen. Sie haben eine Uniform getragen, daher weiß ich, daß Sie ein MechKrieger sind. Wo sind Sie stationiert?«
Akiras Haltung versteifte sich etwas. »Das kann ich Ihnen natürlich nicht mitteilen.«
Riva nickte. »Wenn Ihre Dienststation ein Geheimnis ist, respektiere ich das natürlich.« Sie deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die Leute hinter ihr. »Es ist nur so, daß sich viele von denen dort für Spione halten, obwohl sie völlige Anfänger sind.« Sie verzog das Gesicht, während sie den Inhalt ihres Lunchpakets untersuchte. »Wenn einer von denen seinen Verstand auch nur zur Hälfte gebrauchen würde, könnte er herausfinden, was er wissen will, ohne eine Frage zu stellen.«
»Wie das?« Akira öffnete sein Lunchpaket, und der Duft eingelegten Ingwers stieg ihm in die Nase.
Riva zwinkerte ihm zu. »Nur als Beispiel: Wenn ich Sie nicht gestern abend schon in Uniform gesehen hätte, würde mir die Mahlzeit, die ComStar für Sie eingepackt hat, zeigen, daß Sie aus dem Draconis-Kombinat kommen. Das riecht nach Sushi.«
Akira nickte. »Reisröllchen und Teka-maki.« Er klopfte an ihre Schachtel. »Und was stellt sich ComStar unter einem typischen Vereinigte Sonnen-Imbiß vor?«
Riva zuckte ohne große Begeisterung die Achseln. »Ein Quillar- und Erdnußbuttersandwich und als Zugabe eine Naranji.«
Der Seewind trug die Schreie hungriger Seemöwen heran. Akira sah zu den weißen Vögeln hinaus, die in der Bö segelten, und bemerkte: »Wenn wir es nicht mögen, werden die unser Fressen sicher annehmen.«
Riva lächelte, winkte aber ab. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich tausche die Hälfte des Sandwich gegen Ihr Sushi.«
Akira schüttelte den Kopf. »Alles oder nichts — ich hasse Sushi.«
»Teilen wir uns die Naranji?«
»Abgemacht.«
»Klasse!« Riva hob die violette Zitrusfrucht aus ihrer Schachtel und legte sie in die Mitte des Tisches. Dann schob sie Akira ihr Lunchpaket herüber.
Er reichte ihr sein Sushi und zog das Sandwich aus der Schachtel. Vorsichtig entfernte er die Hülle. Als er hineinbiß, quoll gelbgrünes Quillar heraus, aber er konnte es mit der Hand auffangen, bevor es auf seine Hose fiel.
Er wischte sich die Hände an einer Serviette ab und kaute verzweifelt, um seinen Mund zu leeren und etwas sagen zu können. Riva hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Vergnügen über seine Schwierigkeiten zu verbergen, aber es war deutlich genug zu sehen. Schließlich schaffte Akira es zu schlucken. Er spürte, wie er errötete. Beschämt blickte er auf seine Mahlzeit. »Verzeihung.«
Riva legte ihre Hand auf seine Faust. »Eigentlich müßte ich um Verzeihung bitten.« Sie senkte ihren Kopf und sah ihm in die Augen. »Wirklich, Akira. Ich entschuldige mich.« Sie lächelte. »Ich war froh, daß Sie das Sandwich genommen haben. Einen Quillarfleck hätte ich aus dieser Hose nie herausbekommen.«
Akira sah auf. »Wie ich vorhin bereits erklären wollte, aber nicht konnte, normalerweise spiele ich nicht mit meinem Essen, aber wenn ich Quillar auf meinen Kleidern hätte, wäre das ein Grund für eine Rüge.«
Riva schüttelte den Kopf. »Ihr Vater würde Ihnen doch
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