BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Reihe der mit Speisen und Getränken beladenen Tische sich auch dort erstreckte. In der Kombination mit der angenehmen Musik und dem sanften Murmeln der Konversation war die festliche Atmosphäre höchst einladend.
Dan lächelte, als er die Eleganz und Fröhlichkeit in sich aufnahm. Ich werde mich entspannnen, Justin fürs erste vergessen und versuchen, mich zu amüsieren. Was kann da schon schiefgehen?
Noch während er diese Gedanken formte, fühlte Dan sich bereits verloren. Wie eine auf ihr Ziel ausgerichtete Kurzstreckenrakete schob die Baronesse de Garnier sich durch die Menge auf ihn zu. Er zwang sich zu einem dünnen Lächeln, das jedoch verwirrt verblaßte, als Felicity plötzlich stehenblieb, weil jemand die Hand durch Dans rechte Armbeuge schob.
Dan drehte sich um. Er erwartete halb, seine Schwester zu sehen. »Jeana!« keuchte er, und im selben Augenblick nahm er denselben würzigen Duft war, der ihm seit Tharkad vertraut war.
Jeana lächelte und küßte ihn auf die Wange. »Kommen Sie, Daniel. Sie sind mir einen Tanz schuldig.« Sie nahm seine Hand und führte ihn an einer kochenden Baronesse vorbei auf die Tanzfläche.
Während sie sich im Takt der Musik wiegten, zog Dan sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: »Danke für die Rettung.«
Jeana lachte. »Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie ein Eigener aussteigen muß.«
Dan hob die Braue. Das ist MechKriegerjargon! Aber das kann nicht sein! Auf Tharkad sah sie ganz und gar nicht danach aus, und das rote Kleid, das sie heute trägt, macht es auch nicht leichter, sie mir in Kühlweste und Shorts vorzustellen.
Dan hielt sie weit genug von sich, um ihr in die grünen Augen zu schauen. »Was machen Sie morgen?«
Jeana hob die Achseln. »Ich bin mir nicht sicher. ComStar hat so viel geplant. Und Sie?«
»Ich weiß nicht«, antwortete er.
Jeana warf den Kopf zurück und lachte. »Was es auch sein wird, Dan, lassen Sie es uns gemeinsam tun.«
27
Sitz des Ersten Bereichs ComStars
Hilton Head Island, Nordamerika, Terra
18. August 3028
Myndo Waterly preßte ihre Fäuste so fest zusammen, daß die Fingernägel sich in ihre Handflächen gruben. Dieses Versagen ist unverzeihlich! Sie bedachte den Mann in der schwarzen Robe, der auf dem im Fußboden der Kammer des Primus eingelassenen Sternsymboles kniete, mit einem Blick, als wollte sie ihn zu Schlacke zerschmelzen. »Wie kannst du uns erzählen, du wüßtest nicht, wie Oberst Wolf diese Schwerter hierhergebracht hat?«
Der Mann sah auf und wandte sich in seiner Antwort an Julian Tiepolo. »Erhabenster Primus, das Gepäck des Oberst wurde zweimal durchleuchtet, ebenso wie das Gepäck aller anderen Gäste.« Er blickte zu Boden. »Es gab keine Fehler. Die Schwerter sind auf keinem Ortungsgerät aufgetaucht.«
Tiepolo betrachtete den Mann mit wohlwollender Miene. »Du mußt verstehen, daß wir über diesen Vorfall höchst besorgt sind, Jarlath. Du hast gut reagiert, als du dafür sorgtest, daß deine Männer anboten, die Schwerter für den Koordinator aufzubewahren — ich wage die Vermutung, daß er sie bei seiner Abreise nicht zurückverlangen wird. Aber die Frage, wie es möglich war, sie auf unsere Insel zu schmuggeln, ist beunruhigend.«
Präzentorin Dieron ließ ihren Kopf hochschnellen. »Das ist mehr als nur beunruhigend, Primus.« Sie stieß mit dem Finger in Jarlaths Richtung. »Dieser Mann leitet ROM. Er steht an der Spitze unserer Sicherheitsdienste, und trotzdem erklärt er uns, es habe keine Fehler gegeben. Er erklärt, Jaime Wolf könne die Schwerter nicht auf die Insel geschmuggelt haben, und doch haben wir alle gesehen, wie er sie aus dem Sack zog. Erst gestern meldete Jarlath, niemand habe Waffen auf die Insel geschmuggelt. Wie sollen wir ihm Glauben schenken, wenn er so unübersehbar des Irrtums überführt ist?«
Ulthar Everston schüttelte den Kopf. »Jarlath, wurden angesichts der Ereignisse des letzten Abends die Gästezimmer durchsucht?«
Der ROM-Chef nickte. »Wir haben jede Kammer sorgfältig untersucht. Wir haben keine Waffen entdeckt, konnten aber eine große Ausbeute an forensischen Proben machen, die zur Analyse in die Labors weitergeleitet wurden.«
»Versuche nicht, das Thema zu wechseln, Jarlath!« schnauzte Präzentorin Dieron. Sie blickte sich unter den Präzentoren um, die den ROM-Chef umgaben. »Beruhigt es jemanden unter euch zu wissen, daß euer Mörder sein Haar färbt oder wie seine DNS aufgebaut ist? Nein!« Myndo starrte Jarlath an. »Deine Aufgabe ist es, für
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