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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihr Spiegelbild in der Tür des Kleiderschranks. Das lange, goldene Haar und die sorgfältig herausgearbeiteten Züge glichen Melissas Gesicht in allen Einzelheiten. Die Augen, deren graue Farbe bei Melissa durch Vererbung, bei Jeana durch Kontaktlinsen hervorgerufen wurde, starrten sie aus dem Spiegel an. Ich frage mich, ob ich mich je daran gewöhnen werde, ein fremdes Gesicht zu tragen.
    Jeana wandte sich wieder dem Archon zu. »Ist Melissa schon schwanger?«
Katrina Steiner schüttelte den Kopf. »Nein, du bist noch nicht schwanger.« Sie brachen gemeinsam in Gelächter aus, aber die Miene des Archon wurde nachdenklich. »Dein Aussehen, deine Art, dein Lachen. Manchmal glaube ich, du und Melissa habt euch verschworen, die Plätze zu tauschen und uns alle zum Narren zu halten.«
Jeana schüttelte den Kopf. »Nein, Archon. Eure Tochter lebt bei ihrem Gatten, seit wir nach der Hochzeit von Terra abgereist sind.«
Katrina blickte Jeana liebevoll an. »Ich habe heute eine Nachricht von Morgan Kell erhalten. Die Kell Hounds sind angewiesen worden, Lyons zu verlassen, und werden nach Ryde fliegen. Wenn ich richtig zwischen den Zeilen gelesen habe, war er der Ansicht, daß du an dieser Nachricht Interesse hast. Außerdem soll ich dir sagen: >Die Sanglamoreschärpe hat Dan gut beschützt<«
Jeana fühlte, wie ihr das Herz im Leibe hüpfte. Bitte, lieber Gott, mach, daß sie ihn auch weiterhin beschützt. Sie sah zum Archon auf und wurde rot. »Ich habe Dan Allard die Schärpe geschenkt, die ich nach meinem letzten MechTest in Sanglamore bekommen habe ...«
Katrina Steiner nickte wissend. »Du hast während der Festlichkeiten vor der Hochzeit großen Gefallen an ihm gefunden, nicht wahr? Wir sind natürlich nicht wirklich Mutter und Tochter, aber ich weiß auch, daß du sonst niemanden hast, mit dem du über so etwas reden kannst. Wenn du willst...«
Jeana lächelte. Mein Vater hatte recht, als er Euch vor Jahren half, Alessandro Steiners Falle zu entkommen. Ihr sorgt Euch wirklich um Euer Volk. »Es fällt mir schwer.« Sie preßte die Lippen zusammen und dachte nach. »Ich wollte Dan erzählen, wer ich bin und was ich tue, aber ich konnte keinen derartigen Sicherheitsbruch begehen. Wenn jemand erfahren sollte, daß Eure Tochter in den Vereinigten Sonnen ist, würden Eure politischen Gegner Euch beschuldigen, Hanse Davion das Commonwealth auf einem silbernen Tablett zu servieren.«
Jeana blickte in die stahlgrauen Augen des Archon. »Was Dan so bemerkenswert macht, ist, daß er mich nicht drängt, darüber zu reden. Er wollte nur wissen, ob ich glücklich bin, und wenn ja, dann war das genug für ihn. Ich weiß, es klingt verrückt, weil wir nur so wenig Zeit miteinander verbracht haben, aber ich habe das Gefühl, ihn schon mein ganzes Leben lang zu kennen.«
»Du liebst ihn sehr, nicht wahr?« fragte Katrina leise.
Jeana nickte. »Ich erinnere mich an den ersten Empfang auf Terra. Ich glaube, wir haben ewig getanzt. Er war so sanft, so stark.« Sie bedeckte den Mund mit der Hand, um ein Kichern zu unterdrücken. »Ich weiß nicht, ob Ihr es bemerkt habt, Archon, aber alle MechKrieger der Vereinigten Sonnen tragen zeremonielle Sporen an den Stiefeln. Kleine Dinger, ohne Räder, sie sollen an Zeiten erinnern, in denen Reitertruppen sich schnell bewegten und hart zuschlugen — wie MechRegimenter in unseren Tagen.«
Der Archon lachte. »Ein dummer Aberglaube. Genau wie eine Sanglamoreschärpe, nicht wahr?«
Jeana wurde rot. »Touche, Hoheit. Jedenfalls blieb mein Kleid bei einer Drehung an einem dieser Sporen hängen und ich stolperte, aber Dan hob mich hoch und tanzte weiter, ohne einen Takt der Musik zu verlieren. Dann entschuldigte er sich bestimmt zwei Minuten lang für seine Ungeschicklichkeit. Soviel Kraft, Beweglichkeit, Intelligenz und Mitgefühl findet man selten auf einmal.«
Der Archon nickte. »Und bei einem MechKrieger ist es noch seltener.« Katrina starrte über Jeanas Schulter in die Ferne. »Es überrascht mich nicht, daß Morgan ihn für die Kell Hounds rekrutiert hat.«
Jeana bemerkte eine Veränderung in der Stimme des Archon. »Was ist? Verzeiht mir die vorlaute Frage, aber Ihr scheint besorgt.«
Katrina Steiner hob eine Braue. »Du hast nicht nur das Gesicht meiner Tochter, sondern auch ihr Gespür. Ich mache mir tatsächlich Sorgen ... um Morgan. Er hat das Kloster auf Zaniah verlassen, als er erfuhr, daß Yorinaga Kurita aus dem Exil zurückgekehrt war und seinen Bruder Patrick getötet hatte. Ich

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