BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
nicht.« Sie starrte an dem Bauwerk empor und zitterte. »Das gefällt mir nicht.«
»Mir auch nicht«, gab Kai ihr recht, »aber wir haben keine Wahl.«
Deirdre folgte Kai über die Straße und die Stufen des Gebäudes empor. Noch bevor er klingeln konnte, öffnete sich die Tür, und ein gelbgewandeter Akoluth begrüßte sie. »Willkommen im Hause Blakes. Womit kann ich Ihnen dienen?«
Der Akoluth führte sie in ein kreisrundes Foyer, dessen Boden mit einem Schachmuster aus weißen und schwarzen Marmorfliesen ausgelegt war. Ein Korridor führte unter einer weiten geschwungenen Treppe tiefer ins Innere des Gebäudes. Links und rechts öffneten sich große Doppeltüren in reich mit antiken Möbeln ausgestattete Räume. Ein von der Decke des ersten Stocks herabhängender Kristallüster lieferte die Beleuchtung.
»Mein Name ist Kevin Abunai und das hier ist Denise Stratford. Wir möchten mit dem Präzentor dieser Station sprechen. Wir möchten eine Botschaft auf ein Empfängerkonto senden.«
Der Akoluth verneigte sich. Sein Lächeln schien gefroren. »Bitte warten Sie.«
Er zog sich in den Korridor zurück und schloß die Tür hinter sich. Kaum war das Schloß zugeschnappt, da fuhr Deirdre Kai an. »Denise Stratford?« zischte sie wütend. »Woher haben Sie denn das? Irgendein Spionagetrick, was?«
»Denise ähnelt Ihrem wirklichen Namen. Das macht die Erinnerung leichter. Aus demselben Grund nenne ich mich Kevin. Stratford kommt von Stratford-upon Avon, dem Heimatort von ...«
»Will Shakespeare, Autor von König Lear.« Ihre blauen Augen funkelten, aber langsam verblaßte die Wut. »Schnell gedacht, Kevin. Man kann es sich beinahe merken.«
»Darum geht es ja auch.« Kai sah sich noch einmal im Foyer um. »ComStar hat viel Geld investiert, um das hier präsentabel zu machen – wenn der Zustand der Nachbarschaft irgendein Indiz dafür ist, wie es hier vorher ausgesehen haben muß. Warum so eine Geldverschwendung, wenn es nur ein provisorisches Quartier ist?«
»Ich weiß es nicht.« Deirdre ging in die Knie und kratzte etwas getrocknete Farbe von einem schwarzen Marmorsims. »Diese Goldfarbe ist frisch, und ich kann mich nicht an eine ComStarEinrichtung in Dove Costoso vor der Invasion erinnern.«
»Ich auch nicht.« Kai runzelte die Stirn. »Ich habe das Gefühl, das hier ist mehr eine Botschaft oder ein Regierungsgebäude als eine Nachrichtenstelle.«
Die Rückkehr des Akoluthen verhinderte weitere Spekulationen. »Demi-Präzentor Khalsa erwartet Sie.« Er deutete auf einen Stuhl neben der Eingangstür. »Sie können Ihren Rucksack hierlassen. Ich werde auf ihn achten.«
Kai hätte den Rucksack lieber bei sich behalten, da er sowohl die Pistole wie auch das Messer enthielt, das Victor ihm gegeben hatte, aber er durfte kein Aufsehen riskieren. »Danke, Akoluth.« Er setzte ihn ab und folgte dem Mann durch den Korridor in ein großes mit Walnußholz getäfeltes Büro. Hinter dem Schreibtisch erhob sich ein rundlicher Mann in scharlachroter Robe und streckte den Besuchern die Hand entgegen. »Willkommen, willkommen. Der Friede Blakes sei mit Ihnen.« Er schüttelte Deirdres Hand und flüsterte: »Nehmen Sie Platz, meine Liebe.« Dann umfaßte er Kais Hand mit beiden Händen und schenkte dem MechKrieger ein Lächeln, daß Kai unerwünscht familiär fand.
Kai setzte sich neben Deirdre und stellte zu seiner Freude fest, daß sie ihre Hand unter die seine schob. Khalsa ließ sich in einen riesigen Sessel sinken und lehnte sich zurück, bis das Licht der Deckenbeleuchtung auf seinem kahlen Schädel glänzte. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Mr. Abunai und Ms. Stratford?«
»Wie ich bereits dem Akoluthen sagte, müssen wir eine Botschaft abschicken.«
»Nun, da sind Sie am richtigen Platz.« Khalsa drehte den Monitor seines Terminals herum, so daß Kai nicht mehr auf den Bildschirm blicken konnte. Er holte die Tastatur heran. »An wen ist die Botschaft adressiert?«
»Consolidated Manufacturing NA.« Mit einem Lächeln gab Kai dem Demi-Präzentor den Namen einer Scheinfirma des militärischen Sicherheitsdienstes. »Sie muß zum Hauptbüro.«
Khalsa sah ihn fragend an. »Das befindet sich auf New Avalen. Die Nachricht wird teuer.«
»Ich habe eine Nummer.« Kai schloß die Augen. »1024-G15a4432- 44323-19826.« Er öffnete die Augen wieder, als Khalsa die Zahlen in den Computer eingab. »Das sollte reichen, um die Botschaft auf den Weg zu bringen.«
Khalsa nickte. »Das ist ein Davion-Militärcode.«
Kai fühlte, wie
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