BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
schüttelte den Kopf. »Sie ist wirklich deine Tochter, Theodore.« Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen, aber er verkniff sich aus Respekt ein lautes Lachen, als er hinzufügte: »Jetzt wirst du genau wie ich entdecken, daß man bei Kämpfen mit seinen Kindern zwar einzelne Schlachten gewinnen kann, aber niemals den Krieg.«
13
Landungsschiff Höhlenwolf, Am Boden
Kontinent Alurial, Hyperion, Wolfsclan-Besatzungszone
25. Februar 3052
Phelan Wolf verschränkte die Arme hinter dem Rücken, als sich die Tür zum Bereitschaftsraum des ilKhans hinter ihm schloß. »Melde mich wie befohlen, Sir.«
Der ilKhan sah erfreut von seinem Schreibtisch auf. »Pünktlich wie immer.« Er klopfte auf den Schirm des Computermonitors vor sich. »Natascha war in ihrem Bericht über deinen Einsatz sehr genau, was dein Timing angeht. Sie meint, wenn deine Einheit sich nicht so schnell bewegt hätte, wäre der Simmonsdamm gesprengt worden, und die resultierende Flutwelle hätte die Garde ausgelöscht.«
»Ich glaube, Natascha übertreibt etwas. Carew und sein Flügelmann hatten die Rasalhaag-Kommandoeinheiten ziemlich festgenagelt. Wir haben sie ausgeschaltet und anschließend die verirrte Milizlanze gestellt. Sie hätten die bereits angebrachten Sprengsätze zünden können, aber sie leben alle in diesem Gebiet und hätten ihre eigenen Häuser vernichtet. Ich habe mehr Zeit damit zugebracht, Nachzügler durch die Tiganito AstakoSchneisen zu scheuchen.«
Der ilKhan lehnte sich zurück und beobachtete Phelan. »Wie passend, daß du gerade um diesen Ward-Blutnamen kämpfst. Du paßt zu ihm.«
Phelan runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.« Cyrillas Selbstmord, um ihm einen Platz bei einem Blutnamenskampf zu verschaffen, schmerzte ihn noch immer.
Ulric stand auf und winkte Phelan zu einem Klappstuhl rechts neben dem Schreibtisch. »Wie du sehr wohl weißt, sind Blutnamen auf die Nachnamen jener loyalen Krieger beschränkt, die mit Nicholas Kerensky darum kämpften, die Barbarei zu beenden, die unser Volk zerriß. Als Nicholas unsere Gesellschaften zu den Clans umformte, verbot er alle Familiennamen, mit Ausnahme der Blutnamen. Nach seinem Erlaß sollten nur jeweils fünfundzwanzig Einzelpersonen die Ehre haben, einen bestimmten Blutnamen zu tragen. Von Anfang an war der Wettstreit um Blutnamen heftig.«
»Das habe ich gesehen.« Phelan schüttelte den Kopf. »In diesem Wettkampf sind bereits Krieger gestorben.«
»Und es werden noch mehr für diese Ehre sterben.« Ulrics Miene verhärtete sich. »Jeder der fünfundzwanzig Blutnamen eines Hauses hat seine eigene Geschichte. Ein bestimmter Name ist bekannt für die Taten all jener, die ihn zuvor getragen haben. Es ähnelt der Sitte in den Nachfolgerstaaten, einen Mech vom Vater auf den Sohn zu vererben.« Der ilKhan beugte sich vor. »Nimm zum Beispiel den Kerensky-Namen, den ich die Ehre habe zu tragen. Blutnamen existieren seit knapp 300 Jahren bei den Clans, aber erst zwölf Personen haben diesen Namen getragen.« Phelan schloß die Augen und rechnete nach. »Dann muß jeder Träger des Namens ihn im Durchschnitt fünfundzwanzig Jahre lang besessen haben. Und Cyrilla sagte, Ihr tragt ihn seit fünfzehn Jahren.«
Ulric nickte. »Und du weißt, daß Natascha ihren Blutnamen im Alter von zweiundzwanzig erwarb – als jüngste Kriegerin aller Zeiten. Ich habe den meinen im Alter von dreißig erworben. Siehst du die Bedeutung, frapos?«
»Pos. In den Clans gilt ein Krieger in dem Alter, in dem Ihr Euren Blutnamen errungen habt, als alt. Selbst wenn ich annehme, daß Ihr Euren Blutnamen relativ spät erworben habt und seine anderen Träger ihn mit fünfundzwanzig gewannen, bringt die durchschnittliche Dauer ihrer Trägerschaft sie auf über fünfzig Jahre. Das ist bemerkenswert.« Der ilKhan nickte. »Die Wahrheit ist – und ich erwähne das nicht, um mich damit zu brüsten –, daß ich schon in jüngeren Jahren an Blutnamenskämpfen hätte teilnehmen können, aber ich habe darauf verzichtet, bis dieser Name frei wurde. Ich wollte ihn wegen derer, die ihn bereits getragen hatten – und ihrer Taten.«
»Ich verstehe nicht. Ihr habt die Ehre eines Blutnamens abgeschlagen, nur um auf diesen speziellen zu warten?« »Natürlich.« Ulric gluckste ein wenig. »Was sollte ich mit einem Blutnamen, den schon Dutzende Krieger getragen hatten? Sicher, es ist immer noch ein Blutname, aber auf seine Geschichte kann man nicht unbedingt stolz sein.«
Der jüngere MechKrieger nickte. »Wenn
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