BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
Ob du nun auf TuKaiyid gewinnst oder verlierst, während du dich auf den Kampf vorbereitest, werde ich den endgültigen Sieg ComStars über die Clans vorbereiten.«
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Trainingszentrum Fort Ian, Port Moseby Virginia Shire, Vereinigtes Commonwealth
28. Februar 3052
Victor Steiner-Davion blickte auf, als ein blonder Mann eine Holodisk auf den Schreibtisch warf. »Neue Testergebnisse, Galen?«
Victors Adjutant Galen Cox nickte. »Wir haben alle getestet, die mit dem letzten Landungsschiff angekommen sind. Zugegeben, Simulatoren sind keine Mechs, aber die meisten waren verdammt gut. Nur ein oder zwei von ihnen schienen angesichts der Kampfkraft der aufgerüsteten Mechs auszuflippen. Die meisten haben konservativ agiert und die Hitzeentwicklung im unteren Bereich gehalten. Von den fünfzig, die wir getestet haben, brachten nur elf die Mechs bis ans logische Maximum.«
Victor lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander. »Irgendwelche Besonderheiten?«
Galen zuckte nonchalant die Achseln. »Ein paar. Da ist ein Kerl, mit dem Sie reden sollten. Er war mit Ihnen auf dem Nagelring.«
»Wer?«
»Renny Sanderlin.«
An der Betonung des Namens erkannte Victor, daß Rennys Ergebnisse nicht zu den besten gehörten. »Renny war mein Zimmergenosse. Was ist los?«
Galen ließ sich auf einen Stuhl fallen und beugte sich vor. Über dem Stapel Berichte auf Victors Schreibtisch waren nur seine Augen zu sehen. »Er hat es gerade noch geschafft, Victor. Wegen seines Rangs habe ich ihm den Befehl über eine Lanze gegeben. Er hat sich streng an die Regeln gehalten – aber die waren vier Jahre alt. Er und seine Leute haben überlebt, aber er war extrem vorsichtig. Laut seiner Akte wurde er nach der ersten Begegnung mit den Clans wegen Erschöpfung ins Hospital eingewiesen. Wahrscheinlich ist er deshalb so zurückhaltend.«
Galen blickte einen Moment lang zu Boden. »Angesichts seines Rangs müßten wir einen unserer Lanzenführer versetzen, um Platz für ihn zu schaffen.«
Victor kaute auf der Unterlippe. »Renny hat mich die letzten beiden Jahre am Nagelring durchgeschleppt. Ich bin ihm etwas schuldig. Wie würden Sie seine persönliche Leistung bewerten?«
Hauptmann Cox’ Miene erhellte sich. »Er ist okay, daran kann kein Zweifel bestehen. Meiner Einschätzung nach hatte er Angst, seine Leute könnten das Vertrauen in ihn verlieren. Er zögerte, aber als wir seine Lanze einem Angriff aussetzten, hat er hart gekämpft und ziemlich gut geschossen.«
»Ein solches Zögern kann da draußen der Tod sein.« Der Prinz kratzte sich am Kopf. »Ich muß wohl wirklich mit ihm reden. Ich werde ihm eine Stellung anbieten, aber mit reduziertem Rang, vorausgesetzt Generalin Kaulkas stimmt zu. Murphys Lanze ist noch nicht vollzählig, korrekt?«
Galen nickte. »Wenn wir die elf nehmen, die ich erwähnt habe, plus Sanderlin, kommen wir auf 90 Prozent der autorisierten Gefechtsstärke. Es sind zwei weitere Landungsschiffe mit Freiwilligen im Anflug, also sollten wir auch den Rest der Piloten zusammenbekommen.«
»Gut.«
Cox stand auf, dann zögerte er. »Kommandant, soll ich meinen Bericht über Sanderlin zu den Akten geben oder nicht?«
Victor fühlte einen Klos im Hals. »Was haben Sie mit den anderen gemacht?«
»Die Testbewertung ad acta gelegt.«
Wenn Renny eine negative Bewertung in seiner Personalakte hat, könnte das später seine Karriere beeinträchtigen. Victor atmete tief durch. »Glauben Sie wirklich, er würde die anderen Krieger einer Lanze in Gefahr bringen, wenn er das Kommando führt?«
»Nicht jeder eignet sich für ein Feldkommando, schon gar nicht in einer irregulären Einheit wie dieser.«
Victor nickte. »Geben Sie es zu den Akten. Wenn Sie glauben, was Sie gerade gesagt haben, können Sie das hinzufügen.«
»Ja, Kommandant. Soll ich Sanderlin hereinschicken? Er wartet draußen.«
Der Prinz stand auf. »Herein mit ihm.«
Galen ging zur Tür und öffnete sie. »Lieutenant Sanderlin, der Kommandant erwartet Sie.«
Renny Sanderlin zwängte sich seitwärts an Galen vorbei, dann nahm er Haltung an und salutierte. »Lieutenant Renard Sanderlin meldet sich zum Dienst, Sir.«
Mit stolzgeschwellter Brust erwiderte Victor den Salut, dann packte er die Hand seines Freundes und schüttelte sie heftig. »Teufel, Renny, es war zu lange.«
»Seit Sudeten und der Planung des Angriffs auf Twycross.« Der großgewachsene Blondschopf grinste ihn breit an. »Ich habe gehört, daß du Rekruten brauchst, und da dachte ich mir,
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