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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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mich beschützt haben. Ich frage mich, warum.«
»Ich auch«, sagte Nomad, ohne die Augen zu öffnen.
»Bleib ruhig.« Nach einer Weile sagte sie: »Ein Lob muß ich dir wohl machen. Irgendwann heute nacht hast du gelernt, korrekt zu sprechen.«
»Ja«, erwiderte er, dann schien er eine Pause einzulegen, bevor er sagte: »Was 'ne Leistung. Hätt'nse das gedacht?«

8
    Auf Glory gab es eine Legende über den Gestank im Blutsumpf. Sie berichtete von einem Halbgott oder Dämon namens Cadix, der durch das Universum gereist war, in hermetisch versiegelten Säcken alle üblen Gerüche gesammelt und zum Blutsumpf getragen hatte. Dann hatte er die Säcke, über dem Sumpf schwebend, nacheinander geöffnet. Die Gerüche waren zu Boden gesunken und hatten sich miteinander und mit den Nebelschwaden, die ständig über dem Sumpf hingen, vermischt. Jemandem, der den Blutsumpf durchquerte, wurde bei jedem Atemzug von einem anderen Gestank übel. Verbrecher, die in den Sumpf flohen, kamen freiwillig zurück, um sich zu stellen. Liebende, die sich aus persönlichen Gründen in den Sumpf zurückzogen, nahmen noch Wochen später seltsame Gerüche am Körper des Partners wahr. Cadix selbst sollte, nachdem er die Gerüche ausgesetzt hatte, in den Sumpf getaucht sein. Nach einer Version wurde nie wieder etwas von ihm gehört, nach einer anderen verwandelte er sich in einen weiteren üblen Gestank.
    Trotz der hermetischen Versiegelung seiner Nemesis, die durch die Gefahr eindringenden Wassers notwendig geworden war, und der angeblich hocheffizienten Klimaanlage war Aidan sicher, daß er sich den Gestank von faulen Eiern und zerschmolzener Isolierung nicht nur einbildete.
    Positiv war zu vermelden, daß der Stab bei der Ausarbeitung der Route gute Arbeit geleistet zu haben schien. Aidan war versichert worden, daß keiner der Mechs seines Sterns auf dem Weg unter Wasser verschwinden und das Wasser beim Verlassen des Blutsumpfes nur kniehoch sein würde. Trotzdem konnte Aidan, während er sorgfältig mit Hilfe des Trägheitskompasses seinen Kampfkoloß durch die nächtlichen Nebelschwaden steuerte, die Sorge nicht abschütteln, mit dem nächsten Schritt in tiefes Wasser oder, noch schlimmer, in einen der geheimnisvollen Treibsandstrudel zu geraten, die der Legende nach in Teilen des Blutsumpfes lauerten. Die Experten bezeichneten die Erzählungen als bloße Hirngespinste, aber die Krieger waren sich da nicht so sicher. Bis jetzt gab es keine Meldungen darüber, daß jemand im Sumpf vermißt wurde, aber andererseits betraten ihn die Krieger nur auf Befehl, niemals freiwillig.
    Auf dem Sichtschirm bemerkte Aidan etwas ziemlich Großes, das auf seinen Mech zukam. Es war zu klein für ein Fahrzeug, aber zu groß für einen Menschen, außer vielleicht einen Elementar. Außerdem deuteten die Umrisse darauf hin, daß es sich auf allen vieren bewegte. Es näherte sich weiter, aber keines von Aidans Geräten konnte es als gloryanisches Tier identifizieren, also mußte es sich um eine der mysteriösen Kreaturen handeln, die im Sumpf lebten. Was es auch war, das Ding biß beiläufig nach dem Bein der Nemesis, bevor es weiterzog.
    Der Nebel war so dicht, daß die Mechs ohne ihre Instrumente wahrscheinlich stundenlang im Kreis herumgewandert wären. So konnten sie recht zügig marschieren, beinahe so schnell wie in freiem Gelände bei guter Sicht. Ab und zu geriet ein Mech ins Wanken, wenn einer seiner schweren Füße auf dichten Pflanzenwuchs oder einen Felsen traf, aber alles in allem kam der Stern gut voran. Sie waren schon halb durch den Blutsumpf.
    »Sterncommander?« Hengsts Stimme erklang über die Funkverbindung. Aidan hatte immer ein gutes Gefühl, wenn er Hengsts Stimme hörte. Sie waren schon lange zusammen, seit sie sich gemeinsam zum Krieger qualifiziert hatten. Es gab Momente, in denen Aidan sich gewünscht hätte, Hengst würde immer an seiner Seite bleiben, aber Hengst war ein guter Krieger und würde eines Tages ebenfalls zum Sterncommander befördert werden. Ohne die Diskriminierung freigeborener Krieger hätte er diesen Rang längst erreicht gehabt.
    »Was gibt es, Hengst?«
»Ich sag es nicht gerne, aber ich orte eine Unregelmäßigkeit voraus. Und sie ist sehr groß, zu groß für eines der mythischen Sumpfwesen, es sei denn, wir haben es mit einem echten Monster zu tun. Von den Radarumrissen her würde ich auf einen BattleMech tippen. Wenn sie nicht so schwanken würden, wäre ich mir dessen sogar sicher. Sieh es dir selbst

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