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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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verzeichnet.«
Aidan fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Er fragte sich, ob es eine Reaktion auf die Wut war, die von den um ihn versammelten Kriegern ausging. Die meisten davon schienen bereit, ihn auf der Stelle vom Leben zum Tode zu befördern.
Aber das konnte ihn nicht bremsen. Ohne zu zögern begann er, die Geschichte seines Lebens auf Ironhold zu erzählen, als Kadett, als fehlgeschlagener Testling, als erfolgreicher Freigeborener.
    Joanna war außer sich. Der Narr! Ter Roshak hatte ihn davor gewarnt, jemals seine wahrgeborene Herkunft aufzudecken. Roshak hatte Aidan versprochen, ihn zu töten, wenn er je zugab, daß ihm Roshaks Manipulationen eine zweite Chance verschafft hatten, Krieger zu werden. Welcher Wahnsinn hatte von ihm Besitz ergriffen, jetzt das Recht auf einen Blutnamenstest zu beanspruchen? Noch während der Gedanke ihr durch den Kopf ging, kannte Joanna die Antwort darauf. Wie häufig erhielt ein Krieger die Chance, sich einen Blutnamen zu verdienen? Aus eigener Erfahrung wußte sie, wie selten diese Gelegenheiten waren. Aidan hatte wahrscheinlich schon lange geplant, seinen Anspruch anzumelden. Im großen und ganzen war die Blutlinie der Prydes von gemischter Qualität, mit einigen guten Blutrechten und einigen mittelmäßigen. Dieses spezielle Blutrecht der fünfundzwanzig Pryde-Blutrechte jedoch, das über Generationen vom ursprünglichen Besitzer des Namens, Aeneas Pryde, herabgekommen war, war vor zwei Generationen von einem Clanhelden namens Teukros Pryde und bis vor kurzem von Ileana Pryde getragen worden. Es war ein besonders edles und herausragendes Blutrecht, ein Name, um den die besten Krieger streiten würden. Kael Pershaw hatte Ileana Pryde für ihren Mut gepriesen, mit dem sie — mit dem Rücken ihres BattleMechs gegen eine hohe Klippenwand — in wildem Kampf um Territorium auf dem Planeten York die Mechs des Clans Schneerabe reihenweise zurückgeschlagen hatte. Ileana hatte bei diesem Gefecht den Tod gefunden, wodurch der Blutname freigeworden war.
    Ihr Vorgänger als Blutnamensträger, Teukros Pryde, hatte eine Litanei von Leistungen angesammelt, die in jedem anderen Krieger Neidgefühle hervorriefen. Teukros Pryde hatte zahllose Gegner getötet, um sich diesen Ruhm zu verschaffen. Und dieser Aidan, ein Wahrgeborener, der seinen Positionstest durch den arroganten Versuch verloren hatte, seine drei Gegner gleichzeitig anzugreifen, der sich als Freigeburt hatte ausgeben müssen, um überhaupt ein Krieger zu werden — was für ein Recht hatte er, seinen besudelten Namen in den Streit um ein dermaßen stolzes Blutrecht zu werfen? Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, daß es ihm gelingen sollte, ihn zu erwerben, würde seine Vorgeschichte das Ansehen des Blutnamens mindern, noch bevor er ihm je als Krieger dienen konnte.
    Während sie zuhörte, wie Aidan unter den ungläubigen Ausrufen der Zuhörer seine Geschichte erzählte, mußte Joanna einen Wutanfall unterdrücken, der die Hälfte der versammelten Jadefalken das Leben hätte kosten können. Sie selbst war weit vom Ideal der Clan-Kriegerin entfernt. Sie hatte zwar ihr ganzes Leben danach gestrebt, dieses Ideal zu erreichen, aber zu häufig hatten sie ihre heftigen Gefühle überwältigt, wenn kühle Überlegung angebracht gewesen wäre. Es war mehr als ein bloßer Widerwillen allen gegenüber, denen sie begegnete. Wäre es nur das gewesen, hätte ihre Laufbahn als Kriegerin geradliniger verlaufen können. Nein, sie haßte alle und jeden. Sicher, in ihrer Geschko-Zeit war sie ein paar zeitweilige Bindungen eingegangen, aber als ihre Gefährten in der Ausbildung ausgesiebt worden waren, hatte Joanna sie für ihre Minderwertigkeit gehaßt. Es stimmte auch, daß sie für drei ihrer Kommandeure einen gewissen Respekt empfunden hatte, aber sie alle hatten ihre Achtung unvermeidlich verspielt, sei es durch zu geringen Kampfgeist, zu geringes Durchsetzungsvermögen oder zu geringe Leistungen. Sie haßte auch Nomad, aber das war zumindest ein fröhlicher Haß, ein Haß, an dem sie Gefallen hatte. Sobald er wieder gesund war, würden sie auf der Stelle damit fortfahren, sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf zu werfen.
Wahrscheinlich gab es im ganzen Clan Jadefalke niemanden, der so ungestüm hassen konnte wie Joanna, oder so abgrundtief.
    Aber gleichzeitig wußte sie, daß sie mit einer ausgeglicheneren Sichtweise einen Blutnamen hätte gewinnen können. Sie erinnerte sich noch deutlich an einen kürzlichen Versuch, bei

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