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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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aufrecht.
    Diana wartete auf den Befehl, Vreeport zu vernichten, aber im Funk war nur Stille.
    Nach einem Augenblick erklang Joannas Stimme. »Wir haben den Befehl erhalten, uns zurückzuziehen«, erklärte sie mit wütender, verbitterter Stimme. »Kehrt in geordneter Formation in den Wald zurück. Wir nehmen fünfundzwanzig Meter tief im Wald neu Aufstellung.«
    Diana war außer sich. »Kaufmann, was geht hier vor?«
    »Anscheinend ein strategischer Rückzug. Um uns zu schützen, während die anderen einen Plan ausarbeiten. Hoffe ich zumindest.«
    »Die Clans ziehen sich nicht vor einfachen Zivilisten zurück. Wie konnte Sterncommander Joanna einen Rückzug anordnen?«
    »Hast du nicht zugehört, Diana? Sie hat den Rückzug nicht befohlen. Es war unser Sterncolonel, der von seinem sicheren Befehlsstand aus zusieht. Er ist der Vorsichtige hier.«
    »Er muß einen Grund dafür haben. Ich meine, einen guten, soliden militärischen Grund.« Das sagte sie laut. Bei sich sagte sie: Er ist mein Vater, er kann kein Feigling sein.
    »Ich schätze, er schützt die Leben der Geiseln.«
    »Du hörst dich nicht allzu überzeugt an, Kaufmann.«
    »Bin ich auch nicht. Es mag ja unangenehm sein, daß ComStar-Angehörige in die Sache verwickelt sind, aber sie gehören nicht zum Clan. Die Clan-Geiseln werden mit Stolz sterben. Und was die ändern angeht, die einheimischen Geiseln, was kümmert uns, ob die überleben?«
    »Ich weiß nicht, Kaufmann. Ich persönlich würde Vreeport einfach auslöschen und ein Exempel statuieren. Geiseln sind unwichtig. Es ist falsch, Abschaum wie diesem Jared Mahoney zu gestatten, sie gegen uns auszuspielen. Wir sollten die Geiseln zusammen mit den Aufständischen auslöschen, dann haben wir möglicherweise nie wieder mit den einen oder den anderen Ärger.«
    »Interessante Theorie, Diana.«
    »Aber du zweifelst daran.«
    »Du weißt genau, daß ich das tue. Ich werde nie deinen Blutdurst haben.«
    »Und deswegen verdiene ich diesen Kriegsfalke.«
    »Deiner Meinung nach.«
    Sie hatten den Waldrand überquert und folgten Joannas Waldwolf zum Treffpunkt.
    Irgendwo ist hier eine Strategie versteckt, dachte Diana, irgendein Trick, den mein Vater plant. Und wenn nicht, dann ist es eine Pause, die ihm Gelegenheit geben soll, einen guten Plan zu entwickeln. Es muß so sein. Es muß einfach. Er kann kein Feigling sein. Er wird Vreeport vernichten. Es ist die einzige Antwort auf diese Situation, und er wird sich der Herausforderung stellen.
    Als Diana die Handlungsweise Aidan Prydes überdachte, ihres Kommandeurs und Vaters, legten sich schwere Zweifel auf ihre Seele. Sie haßte den Zweifel. In diesem Universum besaß sie nur einen Vater. Ob er von ihrer Existenz wußte oder nicht, er mußte der Vater sein, von dem sie geträumt hatte, der Vater, der immer in Gedanken bei ihr gewesen war.
9
    In Dianas Wahrnehmung schien das dumpfe Dröhnen des ComStar-Hubschraubers zuerst auf den Wald zuzugleiten und dann über ihn hinwegzurollen, wobei es die Äste und das Laub schüttelte. Sie stand mit ihrem Kriegsfalke am Rand des Waldes, wo Sterncommander Joanna sie auf entsprechende Order vom Befehlsstand als Scout postiert hatte. Von ihrer Beobachtungsposition aus sah Diana die Maschine vor den Stadtmauern aufsetzen. Dann erschien Jared Mahoneys Kopf über der Hauptmauer.
    Auf der dem Wald zugewandten Seite der Maschine traten zwei Personen aus den geöffneten Luken. Zuerst kam eine großgewachsene Frau mit breiten Schultern und Hüften. Ohne die ComStar-Insignien auf ihrem weißen Overall hätte Diana sie leicht für eine ClanKriegerin halten können, auch wenn sie sich dafür etwas unbeholfen bewegte. Die zweite Gestalt war die ihres Vaters, gekleidet in eine einfache grüne Felduniform ohne Rangabzeichen.
    Sterncommander Joanna hatte ihr gesagt, daß Unterhändler vom Befehlsstand unterwegs waren, aber Diana vermutete, daß selbst diese abgehärtete und selbstbewußte alte Kriegerin überrascht sein würde, daß Aidan Pryde persönlich mit diesen Untermenschen verhandelte.
    Seine Füße hatten kaum den Boden berührt, als er sich bereits wachsam umsah. Als er in ihre Richtung nickte, wußte Diana, daß er ihren Kriegsfalke in den Schatten des Waldes bemerkt hatte.
    Sie studierte sein Gesicht, in der Hoffnung, seine Züge könnten die Lösung der Rätsel enthalten, die er ihr aufgab. Aber sie fand keinerlei Hinweise, geschweige denn Lösungen. Es war ein unbewegtes Gesicht, dessen Haut von langen Jahren in rauhem Klima

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