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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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gewesen, und viele Krieger im ganzen Lager sprachen in dieser Nacht davon. Wenn er gefallen war, hatte er einen Tod gefunden, der eines Kriegers würdig war.
    Dann brachte Joanna ihr die Nachricht, daß Aidan Pryde überlebt hatte und zur Falkengarde zurückgekehrt war.
    Diana hielt sich abseits. Sie war verstört über die Erleichterung, die sie angesichts des Überlebens dieses Fremden fühlte, der ihr Vater war. Sie beobachtete ihn, wie er hierhin und dorthin wanderte, mit den Kriegern sprach, ihnen Mut machte und sich im Gegenzug ihren Respekt verdiente.
    Diana war sicher, daß der Beiname ›Prydes Stolz‹ nach dieser Nacht Bestand haben würde, zumindest unter den Mitgliedern der Falkengarde. Sie fragte sich, ob sie auch Prydes Stolz werden konnte, wenn sie ihm ihre Blutsverwandschaft aufdeckte. Wahrscheinlich nicht, sagte sie sich. Außerdem war der Wunsch, es ihm zu sagen, schon wieder verflogen.

29
    Finesse gehörte nicht zum Wesen des Clans, wie Aidan es schon Hengst gegenüber ausgedrückt hatte, aber er mußte zugeben, daß die Ereignisse nach der Zerstörung von Robyn's Crossing und Plough Bridge eine gewisse Finesse zeigten. Der Prezno wurde zu einem wichtigen Symbol für die Offiziere des Jadefalken-Befehlsstabes. Bei den Kriegsräten konnte er aus den Worten seiner Kameraden heraushören, daß dieser Fluß mehr geworden war als ein simpler Wasserweg. Er war zum Sinnbild für den ganzen Kampf um Tukayyid geworden. Die aufgewühlte Wasseroberfläche und die reißende Strömung glichen dem ComStar-Artilleriebeschuß mit seinem scheinbar endlosen Munitionsvorrat. Seine schlammigen Tiefen spiegelten die Tricks und Täuschungen der ComStar-Strategie wider. Ein vorragender Ast konnte sich in den Rücken eines Kriegers bohren, was einem ComStar-Hinterhalt gleichkam, und auf den Fluten treibender Unrat schloß ihn ein wie schnelle, leichte ComGuard-Mechs. Wenn er sich langsam bewegte, wurde der Krieger ein noch leichteres Ziel für den Feind.
    Aidan drängte es, seinen Kriegerkameraden dafür den Kopf zu waschen, daß sie dem Fluß menschliche Motive zusprachen. Es ist nur ein Fluß, wollte er ihnen zurufen, einfach nur Wasser mit den üblichen Spurenelementen. Es bestand kein Grund, in diesem Fluß irgendein Geheimnis zu vermuten. Symbolismus gehörte zu den Denkmustern der Inneren Sphäre. Er mußte es wissen. Er hatte genug ihrer Bücher gelesen.
    Und doch, der Fluß schien sich gegen sie gewandt zu haben. Seit der Vernichtung der Brücken hatten einige Einheiten nach Furten gesucht. Alle diese Versuche waren fehlgeschlagen, häufig katastrophal. Die wenigen BattleMechs, die an relativ seichten Stellen ein gutes Stück in den Fluß gekommen waren, waren abrupt von der reißenden Strömung umgeworfen und mitgeschleift worden. Manche von ihnen waren zerbeult wieder ans Ufer gekommen, von anderen hatte man nie wieder etwas gehört. Es gingen bereits Gerüchte von Erkundungsflugzeugen um, die Mechteile, Sitzpolster, Cockpitverkleidungen, Myomerbündel und ähnliches in stillen Seitenarmen treibend gesichtet hatten.
    Der einzige Aspekt der Kämpfe, der sich für die Jadefalken erfolgreich entwickelte, waren die Jägerangriffe. Vielen Maschinen war es gelungen, ComGuard-Mechs und andere Fahrzeuge zu bombardieren. Die ComStar-Luftwaffe war überraschend inaktiv, und die einzigen gesichteten Luft/Raumjäger hatten sich vor den deutlich überlegenen Jadefalken-Maschinen zurückgezogen. Die meisten erfolgreichen Luftaktionen fanden jenseits des Flusses statt. In der Nähe der Ufer kam es immer wieder zu heftigen Angriffen und Gegenattacken der ComGuard-Einheiten.
    Jetzt schwiegen die ComStar-Geschütze, und ihre Jäger waren ebenfalls verschwunden. Die stille Nacht verbarg die Verwüstung der Landschaft auf den Preznoebenen. Nur der Gestank von geschmolzener Panzerung, Kordit und heißer Kühlflüssigkeit deutete auf das Ausmaß der Kämpfe hin, die noch vor so kurzer Zeit hier stattgefunden hatten.
    Als Aidan das Gefasel nicht mehr mit anhören konnte, bat er selber um das Wort. Er spürte die Ablehnung der übrigen Clan-Kommandeure, als er zum Podium ging.
    »Sterncolonel Aidan Pryde, wir gratulieren dir zu deiner Tapferkeit bei der Schlacht um Robyn's Crossing«, stellte Galaxiscommander Mär Helmer fest. Der neben ihm sitzende Khan nickte zustimmend. »Was möchtest du uns sagen?«
    »Ich finde, das Gerede über eine Brücke, die unsere Pioniere über den Fluß bauen sollen, ist Zeitverschwendung«, begann

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