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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Blakes Ankunft unterbrach ihn bei seiner Antwort. Stan trug seine Alltagsuniform, die darüber hinaus noch ziemlich zerknittert war. Er mußte direkt vom Raumhafen gekommen sein, als er gehört hatte, daß der Wolf einen Kurita-Botschafter empfing.
    »Was geht hier vor?« fragte er, während er sich einen Weg durch die Menschentraube bahnte, die ihn vom Colonel trennte. Wenn Stan den Botschafter bemerkte, ignorierte er dessen Anwesenheit mit voller Absicht.
    Stans Ansturm durch das Heben einer Hand Einhalt gebietend, sagte der Wolf zum Botschafter: »Bitte entschuldigen Sie die Unhöflichkeit meines Offiziers, Inochi san.«
    »Zum Teufel mit der Höflichkeit«, fauchte Stan. Die unerwartete Kehrtwendung in Wolfs Politik gegenüber den Kuritas hatte Stan seine üblichen Anstandsformen anscheinend vergessen lassen. »Ich will wissen, was hier vorgeht.«
    Jaime Wolf drehte sich zu ihm um und sagte gelassen: »Takashi Kurita hat mir gerade ein Duell bis zum Tod angeboten.«
    »Und Colonel Wolf hat angenommen«, fügte Inochi hinzu.
    Der Colonel wandte sich wieder dem Botschafter zu und sagte: »Verzeihung, Inochi sama , aber ich fürchte, Sie haben mich mißverstanden. Bis jetzt habe ich das Angebot Ihres Koordinators erst zur Kenntnis genommen.«
    Die Miene des Botschafters verfinsterte sich. »Dann lehnen Sie ab?«
    »Ich nehme es zur Kenntnis.« Der Colonel zuckte die Achseln. »Mehr zu tun, wäre in diesem Augenblick unangemessen. Ich habe Verpflichtungen und muß Pflicht und Ehre sorgfältig gegeneinander abwägen. Gewiß verstehen Sie, daß diese Angelegenheit einiges Nachdenken erfordert.«
    Beschwichtigt sagte der Botschafter: »Ich verstehe.« Er verbeugte sich. »Es wird mir eine Ehre sein, Ihre Antwort weiterzuleiten, sobald Sie Ihre Entscheidung getroffen haben.«
    »Es wird kein Duell geben«, verkündete Stanford.
    Inochi bedachte Stan mit einem verächtlichen Blick. Der Wolf wandte sich an den Botschafter. »Das ist nicht Colonel Blakes Entscheidung.«
    »Jaime!«
    »Nicht jetzt, Stan.« Der Wolf wandte den Blick keine Sekunde vom Botschafter ab. »Gewiß werden Sie es verstehen, wenn ich mich jetzt zurückziehe, Inochi sama . Sie sind herzlich eingeladen, noch zu bleiben und die vorbereiteten Annehmlichkeiten zu genießen.«
    Mit förmlicher Höflichkeit verabschiedete sich der Colonel und verließ den Raum. Der Botschafter mußte wohl damit gerechnet haben, daß er sich zu einer Art privater Meditation zurückziehen wolle, denn sein Gesicht nahm einen Ausdruck der Verwirrung an, als sich die anwesenden hochrangigen Offiziere Wolf anschlössen. Inochi erwiderte Stans funkelnden Blick mit einem Lächeln, das nicht einmal annähernd seine Augen erfaßte.
    Aus den Sendungen, die beständig über das Kopfset meiner Komm-Einheit kamen, schnappte ich eine Durchsage auf dem öffentlichen Frequenzband auf. Als mir ihre Bedeutung klar wurde, eilte ich hinter den Offizieren her. Ich erreichte den Konferenzraum, bevor sie sich auf ihre üblichen Plätze gesetzt hatten, und umrundete den großen Tisch, um neben dem Wolf stehenzubleiben und meine Entdeckung herauszustammeln. »Colonel, gerade ist eine öffentliche Durchsage herausgegangen, daß Takashi Kurita Sie zu einem Duell herausgefordert hat.«
    »Er rührt die Werbetrommel.« Stan war wütend. Mir taten seine Agenten leid. Stans polterige Ankunft ließ keinen Zweifel daran, daß er nicht vorgewarnt worden war.
    »Ist doch nur dummes Zeug«, warf Carmody ein. »Die alte Schlange läßt nur Dampf ab.«
    »Er ist ein Samurai.« Das kam von Neu Parella, dem Kommandeur des Gamma-Regiments. »Er kann solche Dinge nicht in aller Öffentlichkeit sagen, wenn er nicht dahintersteht.«
    »Wer sagt, daß es öffentlich ist, Neu? Was ist, wenn die Meldung nur für unsere Ohren bestimmt ist?« Carmody wandte sich an mich. »Wie steht’s damit, Brian? Über welchen Verteiler geht die Durchsage?«
    »Über das ComStar-Netz. In der Einleitung heißt es, die Botschaft wird über die gesamte Innere Sphäre verbreitet.«
    Das entlockte den meisten Offizieren ein paar saftige Flüche. Jaime Wolf saß ruhig auf seinem Stuhl und stützte sich auf einen Ellbogen. Über der Hand, die seine untere Gesichtshälfte verbarg, schauten seine Augen nachdenklich drein.
    Stan sprach ihn direkt an, redete jedoch so laut, daß alle Anwesenden seine Worte hören konnten. »Lehnen Sie die Herausforderung ab, und Takashi verliert an Gesicht. Es wäre eine schwere Beleidigung. Wir würden nie wieder

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