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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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brach ab. Höflicher Beifall klang auf. Als er sich legte, hörte er die feste Stimme der Gräfin. »Meine Damen und Herren, ich möchte heute zu dieser besonderen Gelegenheit das Wort ergreifen, um Ihnen Sir Paul Masters, Ritter der Inneren Sphäre, vorzustellen.«
    Wieder brandete Beifall auf, diesmal laut und überwältigend. Auf dieses Zeichen trat Masters durch die Tür und fand sich am oberen Ende einer breiten Treppe wieder, die hinab in den Ballsaal führte. Der Anblick des riesigen Saales raubte ihm den Atem. Die Wände waren goldgetäfelt, die Kronleuchter hatten gewaltige Ausmaße, und Hunderte Gäste blickten zu ihm hoch und applaudierten. Der Augenblick riß ihn mit. Es bewegte ihn tief, wieviel sein Status als Ritter diesen Menschen bedeutete. Er warf Jungfer Kris einen Blick zu, aber sie schaute unbewegt über die Menge und ließ sich nichts anmerken.
    Er hob die Hand, und der Lärm legte sich allmählich. In der plötzlichen Stille wurde ihm klar, daß er etwas sagen mußte, aber er hatte keine Ahnung was. Also sagte er das erste, was ihm in den Sinn kam.
    »Liebe Menschen von Gibson, ich überbringe Ihnen die Grüße von Generalhauptmann Thomas Marik. Er läßt Ihnen mitteilen, daß er von der Situation auf Ihrer Welt weiß, und er hat mich hierhergeschickt, damit ich mithelfe, den Frieden wiederherzustellen. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir es erreichen.«
    Wieder klang Applaus durch den Saal. Die Gräfin nahm seinen Arm und ließ sich von Masters die Treppe hinunterführen. Jungfer Kris folgte ihnen. Als sie unten ankamen, drängten sich die Gäste um sie. Sie trugen Fräcke, Militäruniformen, Adeptenroben von Blakes Wort und die unterschiedlichsten bunten und eleganten Gewänder mehr. Sie hielten ihm die Hände entgegen und klopften ihm auf den Rücken.
    Die Menschentraube umringte Masters, und eine gute Stunde lang hatte er keinerlei Kontrolle über seine Bewegung oder sein Gesichtsfeld. Sie bahnten sich einen Weg zu ihm, teilweise allein, teilweise in Gruppen, um ihn zu begrüßen und ihm die Hand zu schütteln.
    Aber als das Gedränge nachließ, war die erste Begeisterung bereits einer Traurigkeit gewichen. So viele dieser Leute interessierte nur, daß er berühmt war, nicht, wofür er stand. Er konnte an der Art, wie sie ihn begrüßten, erkennen, daß ihn nur die Vorstellung durch die Gräfin interessant gemacht hatte, nicht seine Mitgliedschaft in einer Elitetruppe von MechKriegern mit einer gemeinsamen Vision.
    Schließlich sicherte er sich eine Ecke bei einem gut mit Champagner bestückten Tisch. Ab und zu kam jemand herüber, um mit ihm zu reden, aber er beendete das Gespräch immer schnell nach einem höflichen Händedruck. Anderthalb Stunden nach seiner Ankunft blickte Masters von seinem Champagnerglas hoch und sah Präzentor Blane auf der anderen Seite des Raums. Blane schien sich mit einem großgewachsenen Mann mit bleistiftdünnem Schnurrbart in der weißen Robe eines Adepten von Blakes Wort zu streiten. Die Auseinandersetzung war ausgesprochen hitzig, und schließlich drehte sich Präzentor Blane abrupt und offensichtlich verärgert um. Er marschierte die Treppe hinauf, die Masters kurz zuvor herabgekommen war, und verließ die Feier.
    Plötzlich verstellte ein kleinwüchsiger orientalischer Mann in einem olivgrünen Anzug Masters die Sicht auf den Adepten. Eine ungewöhnlich große rothaarige Frau, deren rechte Hand auf der Schulter des Orientalen lag, folgte ihm. Beide steuerten offensichtlich auf Masters zu. Trotz ihrer teuren Garderobe hatte die Frau eine billige Ausstrahlung. Auf Masters wirkten die beiden wie ein Zuhälter mit seiner Prostituierten, die irgendeinen korrupten Beamten bestochen hatten, um eine Einladung für den Ball zu ergattern und neue Kunden zu gewinnen.
    Der kleine Mann kam geradewegs auf Masters zu. Er grinste breit. »Hallo, Sir Masters, Ritter der Inneren Sphäre.« Er breitete die kurzen Arme aus, so weit es ging. »Ich habe ein großes Fest für Sie veranstaltet. Gefällt es Ihnen?«
    Siedendheiß traf Masters die Erleuchtung, wer sein Gegenüber war. Jetzt erinnerte er sich, das Gesicht des kleinen Mannes in den Nachrichten gesehen zu haben. »Prinzipal Hsiang«, begrüßte er ihn und streckte die Hand aus. Hsiang schüttelte sie. »Es ist ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ja, die Feier ist sehr schön.«
    Als er sich dem Rotschopf zuwandte, trafen sich ihre Blicke. Zwischen den Lippen tauchte ihre Zungenspitze auf. Hsiang bemerkte

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