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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Masters’ Gesichtsausdruck. »Sie gefällt Ihnen, was? Meine Frau. Ha!«
    »Ah. Ja. Wirklich bezaubernd. Ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Gnädigste.«
Beim Händedruck drückte sie die Spitzen ihrer langen roten Fingernägel gegen sein Handgelenk. »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte sie glatt.
Er löste sich von ihren Nägeln und wandte sich wieder Prinzipal Hsiang zu. »Ich fühle mich geehrt, Sir.«
»Alles für Sie. Hat mich zehntausend Real gekostet.«
»Ihre Frau?«
»Die Feier.«
»Ich fühle mich geehrt.«
»Gut.«
»Sie haben allen Grund dazu«, stellte eine neue Stimme fest. Der Mann, der sich mit Präzentor Blane gestritten hatte, tauchte unangenehm abrupt neben ihm auf.
»Adept Starling. Erster Stellvertreter Präzentor Blanes. Prinzipal Hsiang kann sehr großzügig sein, aber er gewährt eine solche Aufmerksamkeit nur Personen, die er für wirklich würdig erachtet.«
Hsiang neigte in falscher Bescheidenheit das Haupt.
»Ich fühle mich geehrt«, erklärte Masters noch einmal.
»Das sollten Sie auch«, meinte Hsiangs Frau.
»Das bin ich.«
»Gut«, erklärte Starling. Er musterte Masters von oben bis unten. »Also, Sir Masters, welchem Umstand verdanken wir die Ehre Ihrer Anwesenheit auf Gibson?«
»Welcher Person«, korrigierte Masters. »Ich bin auf Befehl meines Lehnsherren hier. Er hat mich beauftragt, Ihre hübsche Welt zu besuchen, um Ihren Streitkräften zu helfen, auf Gibson zügig wieder Frieden zu schaffen.«
»Wir haben die Sache gut im Griff«, erwiderte Starling. »Der Krieg verläuft planmäßig. Er wird in drei Monaten beendet sein, mit oder ohne Ihre Hilfe.«
Masters starrte Starling an. »Sir, wenn ich nicht wüßte, daß Sie und Ihre Leute als Gäste meines Lehnsherren auf dem Planeten Gibson weilen, würde ich Sie für einen Rüpel halten.«
»Das bin ich keineswegs. Nur hochmütig. Ein verbreiteter Fehler religiöser Fanatiker. Oder wußten Sie das noch nicht?« Hsiang lachte dreimal kurz, und seine Frau lächelte trocken. »Welchen Glauben praktizieren Sie, Sir Masters?«
»Ich praktiziere den Glauben meiner Eltern nicht mehr, aber sie haben mich als Katholik erzogen.«
»Ich habe eine Theorie über Fälle wie den Ihren. Möchten Sie sie hören?«
»Da ich sicher bin, daß Sie sie gerne erläutern möchten, bitte.«
»Die alten Religionen werden heutzutage nur noch durch Trägheit aufrechterhalten. Ja, die alten terranischen Religionen – Christentum, Judentum, Buddhismus, Islam und andere – haben die Jahrhunderte seit ihren schlammigen Anfängen überlebt. Aber sie entstanden ohne das Wissen darum, was die Menschheit eines Tages erschaffen würde, daß wir eines Tages in Symbiose mit Maschinen leben würden.«
Masters blinzelte. »Sprechen Sie von Biocomputerkupplungen? Ich habe von Experimenten dieser Art mit BattleMechs gehört…«
Starling ließ ein leises, herablassendes Glucksen hören. »Oh, nein, nein, nein. Nichts derart Kompliziertes. Ich beziehe mich nur auf die Tatsache, daß…« Er dachte einen Augenblick nach, und sein Blick wanderte zur Decke. »Wenn Sie durch diese Stadt gehen, sehen Sie nur von Menschen geschaffene Objekte. Durch die besonderen Umstände der Altstadt können Sie hier nicht einmal den natürlichen Horizont sehen. Die Grenzen unserer Sicht liegen am gigantischen und ungeheuer beeindruckenden Alten Wall. Wir stehen jetzt und hier in einer nahezu vollkommen künstlich erschaffenen Umwelt. Selbst für die Luft, die wir atmen, hat Menschenhand gesorgt.«
»Wir haben einen Park«, warf Hsiang mit trauriger, enttäuschter Stimme ein.
»Das stimmt. Einen Park. Im Zentrum der Stadt liegt ein Hain der hübschen Bäume Gibsons. Von Menschen gepflanzt und versorgt. Vielleicht der einzige organische Fleck in der gesamten Stadt.«
»Und was hat das mit Religion zu tun?«
»Für Blakes Wort – alles; denn unser Glaube existiert in dem Raum zwischen Menschheit und Maschinen. Was hat er noch mit den alten terranischen Religionen zu tun? Sehr wenig. Und genau das ist der Punkt.
Sehen Sie sich die Bildsprache der alten Religionen an. Sie reden von Gärten, Bäumen, Blumen, Tieren, Wüsten, Flüssen. Was hat das noch mit uns zu tun, mit der menschlichen Rasse, die durch die kalten, leeren Weiten des Alls reist?« Er lachte. »Im Neuen Testament fährt Jesus in den Himmel auf – nicht sein Geist, wie Sie sich erinnern werden, sondern sein Körper. Wohin ist er verschwunden? Ist er mit Unterlichtgeschwindigkeit gereist? In dem Falle treibt er

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