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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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nach dreitausend Jahren immer noch in gerader Linie durch die Milchstraße und hat noch Hunderttausende Lichtjahre Strecke vor sich. Oder hatte der christliche Gott damals einen Sprungantrieb, mit dem er seinen Sohn in den ›Himmel‹ geholt hat, kaum daß Jesus die Umlaufbahn verlassen hatte?«
Masters zuckte die Achseln. Er fragte sich, worauf Starling hinauswollte.
»Sie wissen es nicht? Sehen Sie, keiner weiß es. Und warum nicht? Weil ein Körper, der in den Himmel aufsteigt, heute nicht mehr dieselbe Bedeutung hat. Wenn wir in den Himmel aufsteigen, dann in unsern überlichtschnellen Raumschiffen. Die alte Vorstellung ist schlicht und einfach falsch. Wir denken nicht mehr in diesen Bahnen, weil wir die Wahrheit über Raum, Physik und Biologie herausgefunden haben. Die alten Religionen haben versucht, soviel überflüssigen Ballast wie möglich abzuwerfen, aber ihre Wurzeln stecken noch immer in der Vergangenheit fest, einer Vergangenheit ohne Technologie, einer Vergangenheit ohne Wissenschaft. Wie vertraut sind Sie mit der Geschichte der christlichen Kirche?«
»Nicht sonderlich, wie ich mich plötzlich schäme zuzugeben.«
»Nun, vor einiger Zeit hat die Kirche auf Terra den Glauben vertreten, Terra sei das Zentrum des Universums. Offensichtlich existierte damals die Vorstellung, der ganze Rest des Universum existiere nur zur Schau. Nach langwierigen Experimenten, Berechnungen, Foltern und Exkommunikationen mußte die Kirche zugeben, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Also schrieb man den Glauben um; man mußte mit der Zeit gehen. Ich will darauf hinaus, daß diese Religionen sich nicht schnell genug an die veränderte Wirklichkeit anpassen können. Genauso, wie die Kirche an ihrem Glauben festhielt, lange nachdem es an der Zeit gewesen wäre, ihn aufzugeben, halten die Menschen heute noch an den alten Religionen fest. Aber mit der Zeit wird Blakes Wort die Seelen der Inneren Sphäre gewinnen.«
»Sind ComStar und Blakes Wort nicht zu exklusiv für ein solches Ziel?«
»Die Zeit ist noch nicht reif. Aber der Zeitpunkt nähert sich. Die Spaltung ComStars ist der Anfang. Die Zeichen mehren sich. Und wir haben die Gastfreundschaft Ihres Lehnsherren und Prinzipal Hsiangs, um uns bis zur Blüte unseres Glaubens zu halten.« Er nickte Hsiang zu, der die Geste erwiderte.
»Sie sind gekommen, uns zu helfen, uns auf Befehl des Generalhauptmanns zu unterstützen«, stellte der Orientale fest. »Was können wir für Sie tun?«
»Im Augenblick brauche ich nur eine Transportmöglichkeit ins Feld. In Burg Dystar wartet ein Bett auf mich, und nach etwas Schlaf kann ich morgen früh aufbrechen.«
»Ausgezeichnet!« rief Hsiang. Dann fragte er mit demselben Enthusiasmus: »Außerhalb der Stadt ist es furchtbar. Sind Sie sicher, daß Sie es nicht vorziehen würden hierzubleiben?«
Die Frage überraschte Masters, aber er antwortete: »Nein, ich will wirklich hinaus aufs Schlachtfeld. Ich freue mich darauf. Das ist meine Arbeit.«
»Die meisten meiner Kommandeure leben hier«, stellte Hsiang fröhlich fest.
»Und sie leisten gute Arbeit«, stellte Starling schnell fest. »Aber andere Soldaten müssen im Brennpunkt des Geschehens stehen, nicht wahr, Sir Masters?«
»Allerdings«, erklärte Masters langsam. Er blickte zu Hsiang hinab. »Was machen Ihre Kommandeure hier?«
»Es sind tapfere Männer zum Schutz des Prinzipals erforderlich, finden Sie nicht? Wenn die Stadt fällt, ist alles zerstört.«
»Ah.« Allmählich wurde es bizarr, aber Masters war zu erschöpft, um weiter nachzufragen. »Verzeihen Sie mir, aber das Reden über Ruhe hat mich erinnert, wie erschöpft ich bin. Vielen Dank, Prinzipal Hsiang. Es war ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Frau Hsiang. Erster stellvertretender Präzentor Starling.«
Nach der Verabschiedung bahnte sich Masters einen Weg durch den Ballsaal zu den großen Doppeltüren, hinter denen der Hubschrauberlandeplatz wartete. Unterwegs konnte er das Gefühl nicht abschütteln, daß sich die Blicke aus drei Augenpaaren in seinen Rücken bohrten.
Er blieb stehen und verabschiedete sich von der Gräfin. Ihre Hand ruhte auf dem Arm eines jungen Soldaten der loyalen Truppen Gibsons. Sie lächelte ihm zu, wie um ihm zu sagen, daß sie jederzeit bereit sei, für ihn auf den Knaben zu verzichten, aber er lächelte zurück, schüttelte den Kopf und ging weiter.
Draußen traf er Jungfer Kris im Gespräch mit einem Mann, dessen Overall mit Schmutz und Grasflecken übersät war. Als er Masters näher kommen

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