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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Seite. Hier, nehmen Sie Platz.« Mit einem knotigen Stock, der als Reitpeitsche hätte durchgehen können, deutete Ibn Sa’ud auf einen Stuhl neben sich. Beide Männer setzten sich und rückten ihre Stühle herum, so daß sie einander ansahen. Ibn Sa’uds Miene wurde sehr ernst, und seine Augen beinahe verschlagen. »So. Nun werden wir Krieg führen.«
Einen Moment dachte Masters, er müßte lachen, aber er konnte sich beherrschen. »Ich dachte, der Krieg wäre schon fast ein Jahr im Gange.«
Ibn Sa’ud starrte mit leerer Miene zurück, dann brach er in Gelächter aus. »Ja, ja.« Er wurde augenblicklich wieder ernst. »Aber jetzt werden wir wahrhaft Krieg führen. Wir werden sie in ihre Gräber hetzen.«
Ibn Sa’uds Worte waren vage genug, um Masters beinahe fragen zu lassen, wen sie ins Grab hetzen sollten, aber er entschied sich für Zurückhaltung. »Der Präzentor Martialum sagte, Sie würden mir die gängigen Vorgehensweisen erklären.«
»Wirklich? Nun, heute nacht gehen wir auf eine Vernichtungsjagd. Eine ausgezeichnete Strategie.« Der Mann war nahe daran, wie ein Kind in seinem Stuhl auf und ab zu hüpfen.
»Ich habe noch nie davon gehört.«
Ibn Sa’ud grinste und schlug mit dem Stock auf den Schreibtisch. Der Knall ließ Masters zusammenzucken. Ibn Sa’ud stand auf. »Ah! Der Schlüssel ist der Feind, müssen Sie wissen.«
»Der Schlüssel ist der Feind?«
»Ja. Wir wissen weder, wo er steckt, noch, wie er sich bewegt oder was er plant. Also schicken wir die Söldnertrupps raus in den Wald, um ihn zu suchen.« Er deutete mit dem Stock auf eine der Karten und strich wie zur Andeutung einer Suche über deren Oberfläche. Die Spitze des Stocks bewegte sich über Omen hinweg, und nach dem Maßstab der Karte suchten die Truppen gute dreihundert Kilometer in gerader Linie ab.
»Sie haben gerade gesagt, wir wissen nicht, wo sie sind. Wie können unsere Truppen sie da finden?«
»Sie finden uns.« Er grinste selbstzufrieden.
»Sie finden uns?«
»Sie sind ziemlich gut darin.«
»Wir schicken Streifen raus in die Nacht, damit sie entdeckt werden?«
»Und dann wissen wir, wo die Guerilleros sind.«
»Was macht die GFL, wenn sie unsere Truppen findet?« Ibn Sa’ud schaute Masters mißtrauisch an. »Na, sie greifen natürlich an.«
»Wir schicken also unsere Truppen los. Die GFL stöbert sie auf und greift an. Jetzt wissen wir, wo sie sind.«
»Exakt.«
»Wir schicken unsere Truppen in einen Hinterhalt?«
»Ja!« Ein erneuter Stockschlag auf den Schreibtisch.
»Ist das alles?«
»Tch, tch. Keineswegs. Dann greifen Sie mit Ihrer BattleMechlanze ein und mähen den Feind nieder. Ihre Feuerkraft ist höchst beeindruckend, und gegen die restlichen Goffels können Sie gar nicht verlieren.«
»Die restlichen Goffels?«
»Natürlich. Sie erwarten doch wohl nicht, daß sie darauf warten, bis Sie auftauchen und sie niedermähen?«
»Natürlich nicht.«
»Exakt!«
»Was ist mit unseren Truppen?«
»Was soll mit ihnen sein?«
»Was wird aus ihnen?«
»Sie ziehen ab, sobald Sie eintreffen.«
»Aber vorher.«
»Kämpfen sie gegen den Feind.«
»Sie wandern durch den Wald, werden angegriffen und verteidigen sich, so gut sie können, bis die Mechs eintreffen?«
»Ja.«
»Das ist Wahnsinn.«
Plötzlich wirkte Ibn Sa’ud müde. Sein Enthusiasmus fiel in sich zusammen wie ein leckender Ballon. »Es ist ein wahnsinniger Krieg.«
Die Wut, die sich in Masters bei seinem Gespräch mit Arian aufgestaut hatte, brodelte wieder hoch. »Ja, weil wir ihn wahnsinnig machen!«
»Nein. Er ist einfach wahnsinnig. Wir passen uns nur an.« »Wie kann er einfach wahnsinnig sein? Jemand muß dafür verantwortlich sein.«
»Wer würde so etwas tun?«
Masters neigte den Kopf und sah den Mann an. Die Frage war ernst gemeint. »Wir tun es.«
»Warum sollten wir?«
»Weiß ich nicht. Ich bin doch gerade erst angekommen.«
»Woher wissen Sie dann, daß wir für den Wahnsinn verantwortlich sind?«
Masters öffnete den Mund zu einer Antwort, aber seine Stimmbänder versagten ihm den Dienst, und er brachte nur ein kehliges Röcheln heraus.
»Möchten Sie ein Glas Wasser?«
»Nein. Danke. Was halten Ihre Leute von dem Plan?«
»Von welchem Plan?«
»Der Vernichtungsjagd.«
»Sie finden ihn großartig. Er schaltet eine Menge Goffels aus.«
»Sie lassen sich gerne als Köder benutzen?«
»Oh, nein. Meine Leute gehen nicht auf Vernichtungsjagd.«
»Nicht?«
»Die Söldner gehen. Meine Truppen sind zu wertvoll.«
»Wirklich?«
»Ich habe meine Befehle von

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