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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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seine Entschlossenheit, Thomas’ Traum zu unterstützen. Thomas hatte es kommen sehen. Das war seine Gabe. Sein Freund betrachtete die Geschehnisse um sich herum und entdeckte drohende Gefahren, wie ein anderer aus dräuenden Wolken am Horizont auf bevorstehenden Regen schloß.
Als er noch eine Stunde marschiert war, hatte er sich weiter beruhigt. Bis jetzt hatte er nur die Untaten der GFL gesehen. Er konnte davon ausgehen, daß sie Barbaren waren und Blakes Wort und die loyalen Einheiten Gibsons sich so tapfer schlugen, wie es unter diesen extremen Umständen möglich war. Vielleicht waren die GFLGuerilleros einfach nur wahnsinnig gewordene Bauern, wie es in Omen alle zu glauben schienen.
Seine Stimmung besserte sich. Noch kannte er nicht die ganze Geschichte. Vielleicht waren die Dinge gar nicht so schlimm, wie es aussah.
10
    Nagasakital
Gibson
Prinzipalität Gibson
Liga Freier Welten
    23. Januar 3055

    Als Masters seinen Mech ins TOZ-Lager gesteuert und das Kanzeldach geöffnet hatte, kehrten seine Sorgen zurück. Die tief am Himmel hängende Spätnachmittagssonne blendete ihn zunächst, aber den Drill konnte er deutlich genug hören. »Töte! Töte! Töte! Töte!« brüllte ein Dutzend Soldaten in rhythmischem Sprechgesang. Er legte die Hand über die Augen und sah zwei Trupps, die über einen Paradeplatz liefen. Jedesmal, wenn sie mit dem linken Fuß aufkamen, stießen die Soldaten dieses Wort aus.
    Es war eine veraltete Technik. Sie war schon gefährlich gewesen, als sie auf Terra eingeführt wurde, und jetzt war sie noch gefährlicher.
Die Barbarei breitete sich auch im eigenen Lager aus.
Er holte eine Hose und ein Sweatshirt hinter dem Sitz hervor und zog sie über Shorts und Kühlweste.
Präzentor Martialum Arian war ein bulliger Mann in den Fünfzigern. Sein Gesicht war faltig, hart und starr. Wenn er den rechten Arm bewegte, rollte er immer etwas übertrieben in der Schulter, als ob das Gelenk nicht mehr richtig in der Pfanne lag. Er hörte Masters höflich zu und ließ ihn lange ohne Einwand reden.
Masters für seinen Teil wechselte unablässig zwischen erregten Ausbrüchen, bei denen er vor Arian auf und ab tigerte, und langsamen, gedämpften Passagen, bei denen er sich kaum regte. Er hatte eine Menge zu sagen. Der größte Teil davon war anmaßend, und ein Teil recht unbeholfen. Er belehrte Arian gut zwanzig Minuten über die Gefahren der Ausbildung von Soldaten zu Mordmaschinen, bis er schließlich verstummte.
Arian stand hinter seinem Schreibtisch auf. Er sammelte einen Moment seine Gedanken, dann lächelte er höflich. »Wenn Sie abreisen möchten, verstehe ich das vollkommen.«
Masters hatte das Gefühl, als habe ihm jemand ein Bein gestellt. »Was?«
»Wenn Sie lieber abreisen möchten, dürfen Sie das gerne tun. Kehren Sie mit unserem Dank an den Generalhauptmann für Ihre Bemühungen nach Atreus zurück. Ich möchte Sie nicht in etwas verwickeln, das Sie abstoßend finden.«
»Wovon reden Sie?«
»Von Ihnen, Kapitän Masters. Von Ihnen. Sie sind gerade in mein Büro marschiert und haben mir erklärt, daß wir die Söldnerrekruten der Gräfin Dystar grundlegend falsch ausbilden. Aus Ihrem Blickwinkel mag das zutreffen. Sie sind ein kultivierter Mann. Wir haben alle schon von Ihnen gehört… Um Himmels willen, Sie sind ein Ritter der Inneren Sphäre. Sie repräsentieren den Generalhauptmann persönlich. Ich dagegen führe Krieg auf einem Hinterwäldlerplaneten voller Bauern, die in den Wäldern Amok laufen. Unsere Taktiken, die uns vom Gegner aufgezwungen werden, stehen im Widerspruch zu Ihren Empfindungen.«
»Zu den Empfindungen jedes anständigen Soldaten.«
»Ah. Nun, ja.« Arian senkte den Blick, als fühle er sich persönlich getroffen. »Das ist wohl der Krieg. Manchmal verlieren wir unseren Anstand.«
»Ja. Manchmal. Aber dieser Entwicklung muß man sich widersetzen. Und sie rückgängig machen, wenn sie eintritt.«
»Sehen Sie, das ist der Punkt. Genau da trennen sich unsere Wege. Im Augenblick haben wir keine andere Wahl. Sie wollen, daß ich aufhöre, die Söldner zum Töten auszubilden…«
»Zum gedankenlosen Töten. Ich will nicht, daß sie Mordmaschinen aus ihnen machen.«
»Aber das Wesen des Krieges…« Arian breitete die Arme aus.
»Das Wesen des Krieges verlangt von Ihnen, Jahrhunderten der Zivilisation den Rücken zu kehren?«
»Auch ich bin ein MechKrieger, Sir Masters, und auch ich würde es vorziehen, wenn wir die Ares-Konvention einhalten könnten. Aber ich habe die

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