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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Situation nicht im Griff.« Seine Stimme verhärtete sich, und er ballte die Fäuste. »Ich habe gegen die Clans gekämpft, Sir. Ich weiß, was der Krieg, der totale Krieg aus Menschen machen kann.« Er hob beiläufig die Hand an seine verletzte Schulter und strich darüber wie ein anderer sich übers Haar gestrichen hätte. »Wenn unsere Gegner hier auf Gibson zivilisiert wären, schön. Wenn sie sich in ordentlichen Schlachtreihen zu den Mechgefechten aufstellen würden, die Sie wohl lieber sähen, auch gut. Aber das tun sie nicht, Sir Masters. Sie laufen durch die Wälder wie verdammte Tiere. Wir müssen unsere Einheiten aufteilen, um Jagd auf sie zu machen. Aber wir haben Studien angestellt und festgestellt, daß die Soldaten bei derartigen Einsätzen ihre Waffen seltener abfeuern als in der Gruppe. Also müssen wir sie darauf trainieren, ganz automatisch zu töten.«
Masters verlor die Geduld und rasselte seine Antwort herunter, als hätte er Angst, unterbrochen zu werden. »Das wissen wir doch alle! Die ersten Studien über die Notwendigkeit, Soldaten in Gruppen einzusetzen, stammen noch aus der Zeit vor dem Exodus, aus den terranischen Weltkriegen. Ohne den Druck der Kameraden töten Soldaten nicht. Wer in einer zivilisierten Gesellschaft aufwächst, lernt, daß es falsch ist, einen Menschen zu töten. Nur weil er später auf ein Schlachtfeld geschickt wird, verliert dieses Tabu nicht seine Wirkung. Wenn niemand in der Nähe ist, der es bemerkt, entscheidet sich der Soldat in den meisten Fällen gegen das Töten. Die Studien zeigten, daß nur fünfzehn Prozent der ausgebildeten Kampfschützen ihre Waffen überhaupt abfeuerten. Das wissen wir seit Jahrhunderten. Aber die Lösung besteht nicht darin, den Truppen die Zivilisation auszutreiben!«
Er ging hinüber zum Fenster und konnte selbst durch das Glas die Stimme eines Drillsergeanten hören, der eine Truppe Söldnerrekruten in Habtachtstellung anbrüllte: »Ihr wollt Ihnen die Augen rausreißen, ihr wollt ihnen die Eier abreißen, ihr wollt sie zerquetschen!«
Masters wandte sich ab und zwang sich zur Ruhe. »Präzentor Martialum. Das Problem bei Ihrer Taktik besteht darin, daß die Soldaten, die Sie dort draußen ausbilden, außer Töten kaum etwas fertigbringen werden. Ihre Gehirnwäsche macht sie zu Killern.«
»Sie sollen Killer werden!« Arian schlug mit der Faust auf den Schreibtisch.
»Ein Soldat tötet, weil das sein Beruf ist. Ein Killer tötet, weil er töten will. Das ist ein gewaltiger Unterschied.«
»Ein Unterschied, Sir Ritter, den zu machen Sie sich von der Sicherheit auf Atreus aus leisten können.«
»Ich bin nicht auf Atreus. Ich bin hier.«
»Jedenfalls unterstehen Sie meinem Befehl. Wenn Sie bleiben, werden Sie meine Befehle befolgen. Ich werde Ihre Besorgnis berücksichtigen. Haben Sie noch etwas zu sagen?«
»Eine Frage. Warum rekrutiert die Gräfin all diese Söldner? Auf diesem Planeten leben Milliarden Menschen. Wozu brauchen Sie Söldner?«
»Wir brauchen Sie nicht. Es hat nur gewisse Schwierigkeiten beim Einsatz von Einheimischen gegeben. Sie scheinen mit dem Krieg Probleme zu haben.«
»Wie meinen Sie das? Das hier ist ihre Welt.«
»Sir Masters, ich habe eine Menge Arbeit. Das hier ist unser Krieg. Wenn Sie gehen wollen, tun Sie es jetzt. Wenn nicht, haben Sie Ihren Auftrag. Wenn Sie ihn annehmen, werden Sie gefälligst unsere Regeln beachten.«
Masters dachte nach. Er hatte ein unwirkliches Gefühl, als träume er das alles. Aber er mußte bleiben, um herauszufinden, was hier tatsächlich vor sich ging. »Ich bin hier und ich bleibe hier.«
»Gut. Sie werden die Lanzeneinheit im Nordquadranten des Nagasakitals übernehmen.«
»Ich weiß. Meine Tech hat mir die Daten überspielt.«
»Schön. Auf Wiedersehen.«
Sie salutierten, und Masters ging zur Tür. Es war ein Protokollbruch, das wußte er. Arian hätte ihm weitere Instruktionen geben müssen, aber diese Informationen konnte er sich auch von der Basis aus über Funk beschaffen und damit eine weitere Konfrontation vermeiden. Wahrscheinlich war das besser.
An der Tür blieb er stehen und drehte sich um. »Präzentor Martialum?«
Arian blickte von der Karte auf seinem Schreibtisch auf. »Sir Masters?«
»Funktioniert sie? Die Ausbildung? Hilft sie?«
Arian sah einen Augenblick aus dem Fenster. »Nein. Ehrlich gesagt, scheint nichts zu helfen.«
Masters erstarrte. »Wissen Sie, daß der Erste Stellvertretende Präzentor Starling etwas anderes behauptet? Er hat mir gestern abend

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