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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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sogar von Tieren gehört, möglicherweise waren sie inzwischen ausgestorben, die kleine Holzstücke sammelten, um Bäche einzudämmen und die Umwelt ihren Erfordernissen anzupassen. Viele Tiere benutzten Werkzeuge. Was machte den Menschen besonders?
    Er dachte an Le Morte d’Arthur. Das war es. Menschen entwickelten eine Sprache und benutzten sie dazu, sich über Dinge zu unterhalten, die teilweise überhaupt nicht existierten. Er konnte heute eine Geschichte über ein England lesen, das vor zweitausend Jahren verschwunden war, ein England, das nie real existiert hatte, denn Malorys Erzählungen waren erfunden. Sie beschäftigten sich mit einem Ideal.
    Ein Schimpanse konnte nur mit dem arbeiten, was real vorhanden war, aber Menschen konnten danach streben, die Wirklichkeit selbst zu verändern.
    Menschen waren keine Werkzeuge benutzende Wesen, sie waren Symbole benutzende Wesen. König Arthur. Merlin. Lancelot. Ideale für den Geist des Menschen, um ihm gegen die Verzweiflung zu helfen, die Technologie mit sich bringen konnte, wenn auch nicht mußte. Thomas ging es um nichts Geringeres, als der Menschheit die Menschlichkeit zu bewahren.
    Eine Bewegung unter dem Baum erregte seine Aufmerksamkeit, und er sah Jungfer Kris, die inzwischen einen recht schicken Overall trug. Er suchte die Umgebung nach Verfolgern ab. Als er keine bemerkte, arbeitete er sich durch die Äste nach unten.
    Jungfer Kris bemerkte ihn. »Hat’s Spaß gemacht?« fragte sie, als er am Boden angekommen war.
    »Ich habe nachgedacht.«
    »Brauchen Sie dazu immer Höhenluft?«
    »Ich habe über Worte und Geschichten nachgedacht.« Er hatte das Gefühl, den Schlüssel für etwas gefunden zu haben, aber noch wußte er nicht, in welches Schloß er paßte. Geschichten, Geschichten, Geschichten. In der Bibliothek hatte Thomas etwas über Geschichten gesagt: »Später wirst du es verstehen.«
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja.« Er schaute sie an und benutzte sie dazu, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Sie hatte sich nicht nur umgezogen, sondern auch gebadet. Ihre dunkle, glatte Haut faszinierte ihn. »Sie sind wunderschön.«
    »Das bin ich öfter. Aber ich glaube, wir haben uns um einen eingekerkerten Präzentor zu kümmern.«
    »Haben Sie herausgefunden, wo er steckt?«
    »Angeblich in einer Zelle des Blakes-Wort-Gebäude am Stadtrand. Die Büros sind anscheinend ebenso streng bewacht wie die HPGStation.«
    »Es gibt also keine Möglichkeit…«
    »Für uns beide? Nein. Selbst wenn wir ihn rausholen könnten, müßten wir noch zur Station, deren Alptraum von Sicherheitsmaßnahmen überwältigen… Ich sehe keinen Weg, das zu erreichen.«
    »In diesem Fall ist ein Kampf vielleicht auch nicht die beste Lösung.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Gewehre haben wir in dieser Geschichte ohnehin schon gehabt«, dachte er laut vor sich hin. »Zumindest ein simples Feuergefecht.«
    »Was?«
    Er blickte sie an. »Was würde die bessere Geschichte ergeben?«
    »Wie bitte?« Auf ihre Miene trat Besorgnis, und sie sah sich um, als ob er mit ihr spielte und sie in einen Hinterhalt gelockt hatte.
    Masters trat ein paar Schritte zurück. Sein Gesicht verzog sich zu einem fröhlichen Grinsen. Er hob die Arme und drehte sich um die eigene Achse, ein Zirkusdirektor, der einen Löwenbändiger ankündigte. »Was ist die beste Geschichte? Was könnten wir unseren Kindern erzählen?«
    »Ich habe keine Kinder.«
    »Das kann noch kommen.«
    »Wovon, in Allahs Namen, reden Sie?«
    Masters lachte. »Wenn wir versuchen, uns einen Weg freizuschießen, werden wir dabei sterben. Richtig?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Okay. Das ist eine schlechte Geschichte. Also brauchen wir eine bessere, stimmt’s?«
    »Tut mir leid…«
    »Diese Stadt ist voll von habgierigen, selbstsüchtigen Gestalten, Jungfer Kris, die von ihrem Hunger nach Macht zusammengehalten werden. Aber sind sie eine Einheit? Ziehen Hsiang, Starling und die Gräfin am selben Strang?«
    »Nein.«
    »Sie«, rief er, und deutete auf Jungfer Kris – ein Magier, der jemand aus dem Publikum auf die Bühne holte. »Wen von den dreien halten Sie als Einheimische für den Stärksten?«
    »Sie sind alle drei gleich wertlos.«
    »Bitte versuchen Sie, meine Frage zu beantworten. Wer ist der Stärkste?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Für die Kinder, die Kinder, die wir alle einmal haben können. Einzelheiten.«
    »Das läßt sich nur schwer sagen«, erwiderte sie. »Drei Fraktionen, aber alle unvollständig. Bis jetzt haben sie

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