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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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ihn gegen die Wand. Die Rorynex des Soldaten, an deren Lauf die Taschenlampe befestigt war, polterte die Stufen hinab. Der Lichtkegel zuckte wild durchs Treppenhaus.
    »Gib auf«, knurrte Masters durch die Zähne und preßte den Mann mit ganzer Kraft an die Wand. Mit einer Hand zog er die Sternsacht aus dem Gürtel.
    »Blake wird siegen.«
    »Bis zum Tod?«
    »Zu deinem!«
    Masters zog den Abzug durch. Der Knall wurde durch den Körper des Soldaten gedämpft. Der Mann kippte leblos nach vorne und fiel zu Boden, als Masters einen Schritt zurücktrat. Sein Baumwollhemd war blutgetränkt, aber das bemerkte er erst jetzt. Das Gefühl der Gefahr – die Hitze des Gefechts – war unvergleichlich. Er liebte diesen Zustand.
    Ein Licht fiel auf ihn. Er drehte sich um und sah Jungfer Kris, die auf der Treppe stand und die Rorynex des Soldaten auf ihn gerichtet hielt. »Warum haben Sie ihn nicht sofort umgebracht?«
    »Weil ich das nicht wollte.«
    Sie senkte das Licht auf die Stufen. »Halten Sie die Lampe wieder hoch«, verlangte er. Im Licht der Taschenlampe zog er einen Schlüsselbund vom Gürtel des Soldaten. »In Ordnung. Weiter.«
22
    Omen
    Gibson
    Prinzipalität Gibson
    Liga Freier Welten

    28. Februar 3055

    Die Explosionen auf der Straßenebene erschütterten das Fundament des Gebäudes. Dichter Staub trieb im Lichtkegel der Taschenlampe, als sie sich durch die Kellergänge bewegten.
    Sie hatten keine Schwierigkeiten, den Kerker zu finden. Präzentor Blane, der einzige Gefangene, saß in der letzten Zelle. Masters leuchtete durch das schmale Türfenster und in das Gesicht des Präzentors. Dessen Schnauzbart schien weiß zu schimmern.
    »Wie geht es Ihnen, Sir?« fragte Masters und richtete das Licht auf sein eigenes Gesicht.
    »Blakes Geist«, stieß Blane aus. »Sir Masters, was machen Sie denn hier? Der halbe Planet ist hinter Ihnen her.«
    »Ich dachte mir, ich erspare Ihnen die Mühe«, stellte er fest und schloß die Tür auf.
    Präzentor Blane kam herüber. »Was geht da oben vor?«
    »Ein Krieg. Vermutlich nur ein kurzer, aber immerhin.«
    Als er Jungfer Kris bemerkte, begrüßte Blane sie freundlich und meinte: »Schön zu sehen, daß es Ihnen gut geht. Also, was ist los? Hat die GFL die Stadt angegriffen? Das hätte ich für unmöglich gehalten.«
    »Eigentlich nicht. Die GFL ist hier unten«, stellte Masters mit einer Geste zu Jungfer Kris fest. »Da oben beschießen sich Hsiang, die Gräfin und Starling.«
    Präzentor Blane strich sich durch das schüttere Haar und starrte Jungfer Kris an. »Also, das ist wirklich eine Überraschung. Was die anderen drei angeht, habe ich nichts anderes erwartet. Aber wie ist es dazu gekommen?«
    »Das waren wir«, sagte Jungfer Kris. »Kommen Sie, wir erzählen Ihnen alles unterwegs.«
    Sie verließen das Gebäude auf demselben Weg, über den sie es betreten hatten. Als sie sich dem Erdgeschoß näherten, wurden die Kampfgeräusche immer lauter. Masters preßte den dicken Präzentor durch den Riß in der Mauer, dann folgten er und Jungfer Kris ins Sonnenlicht.
    »Oh«, stieß Präzentor Blane aus, und auf seiner Miene stand tiefer Schmerz. »Oh, meine Stadt.«
    An die Stelle urbaner Perfektion war ein Bild der Kriegswirren längst vergessener Zeiten getreten. Risse durchzogen Mauern. Steinbrocken bedeckten die Straße.
    »Kommen Sie«, drängte Masters. »Wir müssen in Bewegung bleiben.« Sie rannten einen halben Häuserblock weiter, während Heckenschützen auf sie feuerten, dann duckten sie sich in eine Seitengasse.
    »Wohin?« fragte Präzentor Blane keuchend. »Wo gehen wir hin?«
    »Zur Hyperpulsgenerator-Station. Wahrscheinlich wird dort auch gekämpft, aber wir brauchen Sie, um Thomas zu verständigen.«
    Präzentor Blane sah ihn verwirrt an. »Zu verständigen?«
    »Er muß erfahren, was hier vor sich geht. Sir, sind Sie über die Beziehung zwischen Hsiang und der Gräfin informiert?«
    Er rollte mit den Augen. »Schläft sie mit ihm auch?«
    »Nein, nein. Ich meine, wie sie diese Welt regieren.«
    »Nun, ehrlich gesagt, nein. Ich habe versucht, mich aus der hiesigen Politik herauszuhalten. Bevor die Flüchtlinge eintrafen, hat Blakes Wort keinerlei politische Rolle gespielt. Aber wir hatten ja auch nur einen winzigen Verwaltungsapparat. Jetzt versuchen wir, unsere Leute hier einzugliedern. Wir beginnen gerade erst, mit der Regierung zusammenzuarbeiten.«
    »Und mit erbärmlichem Erfolg«, warf Jungfer Kris ein.
    »Egal«, meinte Masters. »Hsiang und die Gräfin

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