BattleTech 19: Stahlgladiatoren
in Black Hills. Wir sind befreundet.«
»Sie bluffen.«
»Und Sie spintisieren. Sie sind ein Geschäftsmann, erinnern Sie sich?«
Draußen hielt ein zerbeulter Hermes Rover an. »Ich werde abgeholt«, stellte Rose fest und schaute aus dem Fenster, als eine zierliche Frau ausstieg und sich an die offene Tür lehnte.
»Was ist mit Ihrem neuen Mech? Wie werden Sie ihn zum Raumhafen schaffen?«
»Ich habe schon in der Arena angerufen und mich als der neue Besitzer vorgestellt. Gegen entsprechende Bezahlung liefert man ihn mir gerne am Raumhafen an. Ich habe für einen Platz im Mechhangar gesorgt.«
»Na gut, Rose. Sie haben gewonnen. Aus reiner Neugierde. Wo haben Sie das Geld her?«
»Wo bekommt man auf dieser gottverlassenen Welt schon Geld her? Ich habe auf die Kämpfe gewettet.« Rose öffnete die Bürotür und sah sich noch einmal um. »Ich habe meine gesamte Barschaft darauf verwettet, daß Jeremiah Rose den Kampf überlebt.«
Eine Stunde später verabschiedete sich Rose von Inspektor Viets und schaute an dem häßlichen Apartmentblock hoch, den Badicus O’Shea sein Zuhause nannte. Er hatte Glück gehabt, daß Viets ihn erkannt hatte, als er nach einem Taxi gewunken hatte, und bereit gewesen war, ihn zu kutschieren. Mama hat schon immer gesagt, mit Glück kommt man weiter als mit Können, dachte er, und wahrscheinlich hatte sie recht. Er stieg die drei Treppen zu O’Sheas Wohnung hoch und klopfte an die verstärkte Tür. Beim dritten Klopfen flog die Tür auf und gab das ausdrucksstarke Gesicht des Wohnungsinhabers frei.
»Wer hämmert da mitten in der Nacht an meine Tür?« herrschte O’Shea ihn an. Sein Vollbart versteckte zahllose Fakten und Furchen, aber Rose wußte, daß es Lachfalten waren.
»Mein Name ist…«
»Jeremiah Rose.« Esmeralda tauchte neben Badicus auf und musterte Rose mit kalter Verachtung.
»Also du warst das.« Ohne auf eine Antwort zu warten, packte Badicus Rose an den Jackenaufschlägen und zerrte ihn ins Innere der kleinen Wohnung. Mit einer Handbewegung stieß er ihn quer durchs Zimmer auf das Sofa. Rose wollte aufspringen, aber O’Shea setzte nicht nach. Anscheinend war es doch kein Angriff gewesen, wie Rose zunächst vermutet hatte. Statt dessen schlug der Riese die Tür zu und ließ sich auf das andere Ende des Sofas fallen. Die Erschütterung setzte sich bis zu Rose fort, aber das krachende Sofagestell schien die Mißhandlung durch O’Shea gewohnt zu sein.
»Da draußen hast du den Eindruck gemacht, etwas von deinem Geschäft zu verstehen«, stellte O’Shea fest. Seine Blicke wanderten von Rose zu Esmeralda, die etwas hinter ihm stand, und wieder zurück. Rose zuckte die Achseln und hob die Arme.
»Natürlich hat dich das Beil fast erwischt. Schade, daß ich nicht da war. Mich hätte der Schlag weit verfehlt.« Esmeralda schnaufte und ließ sich auf das einzige andere Sitzmöbel im Zimmer fallen, einen durchgewetzten Liegestuhl.
»Das Beil hätte dir den Kopf an der Schulter abgetrennt, O’Shea. Und ich wäre jetzt damit beschäftigt, deine Bestattung zu organisieren. Ich habe noch nie jemand so schnell auf einen Angriff reagieren sehen.«
Peinliches Schweigen erfüllte den Raum, als O’Shea und Esmeralda Rose anstarrten.
»Ich wollte dir das zurückbringen.« Rose griff in den Seesack und zog ein in Öltuch gewickeltes Päckchen heraus. Er reichte es O’Shea. »Tut mir leid, daß ich dir so mitspielen mußte, Badicus O’Shea. Meine Wünsche haben meinen Verstand ausgeschaltet. Dafür entschuldige ich mich.«
O’Shea packte das Päckchen aus und fand seine Laserpistole. »Ich dachte, ich hätte sie verloren.« Er hielt die Sunbeam beinahe liebevoll und untersuchte sie ausführlich, als sähe er sie zum erstenmal.
»Sie war so sorgfältig gesäubert und poliert, daß ich sofort gesehen habe, wieviel sie dir bedeutet. Ich möchte mich noch mal entschuldigen.«
O’Shea sah von seiner Pistole auf und blickte Rose an.
»Na ja, das macht zwar nicht wett, was du mir angetan hast, Rose, aber ich bin froh, sie zurückzuhaben. Essy kann dir bestätigen, daß ich niemandem lange böse sein kann.«
»Das ist eine verfluchte Lüge. Der Kerl vergißt nichts.«
»Soweit ich das gehört habe, hast du mir das Leben gerettet.«
»Ich hatte dich vor diesem Flittchen gewarnt, O’Shea, aber nein.«
Esmeralda rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. O’Shea versuchte beschämt dreinzuschauen, hatte aber wenig Erfolg damit. Wieder breitete sich Schweigen aus, bis
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