BattleTech 19: Stahlgladiatoren
kaum angetan, sie einzuschüchtern, selbst wenn sie ihn bemerkt hätten, aber er war in einer guten Position, sollte es zu Schwierigkeiten kommen.
»Kapitän Rose, wenn Sie gestatten, werde ich mich kurz fassen.« Das schien Rose eine ausgezeichnete Idee, und er stimmte zu. »Mister Wilkins und ich sind als gewählte Vertreter des Planeten Borghese hier.« Hoffbrowse machte eine Pause und wartete, bis Rose zu erkennen gab, daß ihm der Name etwas sagte. Der kleine Planet Borghese lag im Steiner-Teil des Vereinigten Commonwealth, dicht an der Grenze zur Besatzungszone der Jadefalken. »Aus Gründen, die uns unbekannt und auch unbegreiflich sind, hat das Oberkommando des Vereinigten Commonwealth beschlossen, auf unserer Welt keine Garnison zu etablieren. Wegen unserer Nähe zur Clanfront haben wir uns entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und eine Söldnereinheit zum Schutz unserer Welt anzuheuern.«
Während Hoffbrowse weiterredete, studierte Rose ihn sorgfältig. Der Mann benahm sich noch immer wie ein Zivilist, aber er war mehr, als er zu sein vorgab.
»Mister Wilkins und ich haben versucht, eine Söldnereinheit von etwa Kompaniegröße zur Verstärkung unserer planetaren Streitkräfte anzuheuern, bis wir das Vereinigte Commonwealth von seinem Irrtum überzeugen können. Was unserer Meinung nach nicht länger als ein Jahr in Anspruch nehmen dürfte. Wir möchten Ihre Einheit verpflichten. Standardbezahlung. Sie stellen Ihren eigenen Transport nach und von Borghese.«
Rose hatte geglaubt, daß die beiden verzweifelt waren. Umso weniger hatte er eine so knappe Ansprache erwartet. Er ließ die Stille unangenehm lange andauern. Mister Wilkins schien kurz vor der Explosion zu stehen, als Rose endlich antwortete.
»Gentlemen, ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, aber bevor ich eine Entscheidung treffe, muß ich die Sache erst mit meinem Stab besprechen. Das werden Sie sicher verstehen. In der Zwischenzeit können Sie meiner Stellvertreterin sicher weitere Einzelheiten über Borghese liefern?«
Hoffbrowse nickte, und Wilkins zog eine Diskette aus der Jacke. Rianna nahm sie wortlos entgegen und steckte sie in eine Beintasche.
»Die Diskette enthält unsere Adresse auf Outreach. Wir sind dort jederzeit zu erreichen. Bitte lassen Sie uns Ihre Antwort so schnell wie möglich zukommen. Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit unserer Welt.«
Rose verabschiedete die beiden mit einem Händedruck, dann sah er ihnen hinterher, wie sie durch das überfüllte Ankunftsgebäude abzogen. Als sie schließlich außer Sicht waren, drehte er sich zu Rianna um und setzte sich in Richtung Hauptausgang in Bewegung.
»Also, wie sieht es aus?«
»Sie haben alle respektablen Einheiten auf Outreach angesprochen, aber niemand ist interessiert. Ich habe ein bißchen nachgeforscht und erfahren, daß Borghese wenig anzubieten hat, was die Welt für Söldner oder Clans interessant macht. Die Bevölkerung ist recht klein, und der Planet ist wirtschaftlich autark. Das ist es auch schon. Das erste Angebot war lächerlich, aber selbst nach guten Verhandlungen könnte eine Einheit, die dort festsitzt, nur gerade so eben Gewinn machen. Ich hätte sie abblitzen lassen, ohne dir lästig zu fallen, aber sie bieten auch unbegrenzten Zugang zu ihren Anlagen für Wartung und Nachrüstung an. Und im Fall eines Gefechts hätten wir die kompletten Bergungsrechte.«
»Wie sind sie gerade auf uns gekommen?« fragte Rose, während sie Angus zu einem kleinen Wagen auf der anderen Straßenseite folgten.
Ohne extra dazu aufgefordert worden zu sein, klemmte sich Angus hinters Steuer, während Jeremiah und Rianna sich nach hinten setzten.
»Na, wir sind so ziemlich ihre zweitletzte Hoffnung. Als erstes haben sie sich an Einheiten mit gutem Ruf gewandt, aber die haben ihnen die kalte Schulter gezeigt. Danach kamen die neuen Einheiten dran – mit ähnlichem Erfolg. Wir fallen unter ›neue Einheit auf Suche nach dem ersten Auftrage‹. Wenn wir auch ablehnen, werden sie sich wohl oder übel an die Einheiten mit schlechtem Ruf machen.«
»Sie sind nicht allzu versessen darauf, sich ein Rudel Wölfe ins Gehege einzuladen, was?«
»Nein, aber sie sind entschlossen, eine Einheit anzuwerben, und weit sind sie nicht mehr davon entfernt.«
Rose blickte aus dem Fenster auf die vorbeigleitende Stadt und versuchte sich darüber klarzuwerden, was ihn an Hoffbrowse störte. Offensichtlich war Angus zu den Wartungshangars unterwegs, um Esmeralda und Badicus
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