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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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erstürmen konnte. Es war der perfekte Ort für eine Mechdemonstration.
    Vost wollte niemand umbringen, nur Sachschaden anrichten. Tote hätten zu Ressentiments bei den Überlebenden geführt. Das konnte zu einer Vendetta führen. Darum ging es bei dieser Übung nicht. Vost wollte ihren möglichen Arbeitgebern nur vorführen, wozu ein Mech in der Lage war. Er war nicht einmal daran interessiert, den FeuerfalkenFLUM in die Luft zu bringen. Die Fähigkeiten des FLUM hatten sie bereits vorgeführt. Eine Wiederholung hätte keinen Sinn gehabt. Seagroves war schon eingebildet genug, weil er als Held gefeiert wurde. Der FLUM würde als Bodeneinheit fungieren, wie die anderen Mechs auch.
    Seagroves war darüber nicht sonderlich erfreut, aber er akzeptierte es. Er war sich des Stands der Brennstoffanzeige auf seiner Konsole mehr als bewußt und nicht darauf erpicht, in Kürze überhaupt nicht mehr fliegen zu können. Er vertrieb sich die Zeit, indem er über die Möglichkeit nachdachte, die Energie des Allied 250-Fusionsreaktors in den AVRTech 125-Düsenantrieb umzuleiten. Tami Wilson, die Chefin der den Söldnern noch verbliebenen Techs, hatte sich bereits mit dem Problem befaßt, aber sie würde Hilfe von Yaputi und möglicherweise sogar Mark Jacobs benötigen. Unglücklicherweise hatten sich beide entschlossen, bei Takuda zu bleiben. Seagroves zuckte die Achseln. Yaputi und Jacobs würden wieder zurückfinden, wenn ernsthafte Gebote kamen. Er lehnte sich in die Pilotenliege zurück und suchte die Mauersektion nach einem guten Ziel ab.
    Die Demonstration begann wie geplant mit einem Angriff Peshts und der Speerschleuder. Alle Mechs standen in Reichweite des Kurzstrecken-Raketensystems. Auch das war Vosts Entscheidung gewesen. Er war nicht daran interessiert, die Reichweite der Laser und PPK zu demonstrieren. Es war spektakulärer, wenn die Mechs gegen ein Ziel zusammenarbeiteten. Ihre Reichweite konnten sie sich als zusätzlichen Bonus für eine spätere Gelegenheit aufheben, bei der es wirklich darauf ankam.
    Pesht begann mit einzelnen Schüssen aus der linken KSR-Lafette. Mit einem lauten Knall schoß die erste Rakete in hohem Bogen auf die Wallanlagen zu. Die erste traf das Festungsvorfeld eines Turms und explodierte wie eine feurige Blume auf dem Mauerwerk. Bruchstücke der Mauer wurden durch die Morgenluft nach allen Seiten davongeschleudert. Die zweite Rakete schlug in das freigesprengte Unterwerk ein und bohrte sich tief hinein, bevor sie detonierte. Es gab eine gedämpfte Explosion, gefolgt von einer Schuttfontäne. Eine dritte Rakete schlug ein. Erneut wurden Steinbrocken hochgeschleudert.
    Nach der fünften Rakete war die Brustwehr verschwunden. Eine große Bresche klaffte in der Mauer, und vor ihr lag ein qualmender Schutthaufen. Die Speerschleuder wartete, bis sich der Staub gesenkt hatte.
    Als der Rauch sich verzog, löste Pesht eine Salve des zweiten KSRSystems aus. Die Torsopartie der Speerschleuder schien in einem wogenden Feuerball zu explodieren, als sie sechs Raketen aus ihrer internen Lafette abfeuerte. Das Mündungsfeuer der Salve wogte um die Pilotenkanzel.
    Die Raketen passierten die Bresche in der Befestigungsmauer und schlugen eine nach der anderen in die Rückwand des Turms ein. Markerschütternder Lärm brandete durch die Anlage, als eine Rakete nach der anderen in dem wogenden, wallenden Chaos der Explosionen verschwand. Riesige Steinbrocken wurden durch die rauchgeschwängerte Luft geschleudert. In einigen hundert Metern Umkreis ging ein Regen von Trümmern nieder. Dann – Stille.
    Vost wartete, bis sich der Staub völlig gelegt hatte. Die Befestigung war ein qualmender Trümmerhaufen. An den Seitenwänden glühten noch einzelne Stellen und loderten plötzlich zu hellen Flammen auf, wenn Tore, Leitern oder Balken Feuer fingen. Das Gebäude war unbewohnbar. Selbst für das Auge eines Laien – und inzwischen hatte sich eine Menschenmenge auf der Stadtmauer versammelt – war überdeutlich, daß niemand diesen Angriff hätte überleben können. Vost gab Gas und bewegte seinen Panther über den Schanzgang in die Befestigung hinein.
    Er schwang den Torso des Mechs vor und zurück, und er hob den rechten Arm. Er schwang die PPK an der Brustwehr der Stadtmauer entlang und sah befriedigt, wie sich die Zuschauer hastig in Sicherheit brachten. Dann senkte er das Fadenkreuz über ein kleines Außenwerk in einiger Entfernung, aber zu nahe, als daß die PPK mit dem Angriff ihre wahre Leistungsfähigkeit

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