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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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offenbart hätte. Er schwang die Zielerfassung nach rechts. Dort zeichnete sich vor der aufgehenden Sonne der höchste Turm der Burg Osio ab. Er überprüfte die Sensoren; es befand sich jemand im Innern des Turms. Er wartete. Die Person bewegte sich nicht. Zu schade, dachte er. Aber er hatte nicht die Absicht, jemanden zu verletzen, der möglicherweise noch sein Auftraggeber werden konnte. Also ließ er das Fadenkreuz nach rechts gleiten und löste erst dann die PPK aus. Ein fluoreszierender Blitzschlag zuckte an der Außenkante des Turms vorbei und streifte ganz knapp das vorstehende Dach.
    Die Aktion zeigte augenblicklich Wirkung. Die Person im Turm bekam es mit der Angst zu tun. Vost konnte sehen, wie sich der Lichtpunkt durch den Turm nach unten bewegte. Sehr schnell nach unten. Wahrscheinlich rannte er. Vost wartete, bis die Gestalt hinter einem Dach verschwunden war, dann zog er das Fadenkreuz über die Mitte des Turms. Die PPK donnerte ein zweitesmal auf und zerfetzte den Turm in einem Hagel aus Stein und Staub.
    Die Explosion war bis ins DEST-Hauptquartier zu hören. Takuda hatte eine Meldung erhalten, daß die Söldner-Mechs im Morgengrauen nach Norden gezogen waren, aber er hatte darauf verzichtet, ihnen zu folgen, da er annahm, sie zögen nur als Folge irgendeines Geschäftes in eine andere Enklave um. Jetzt konnte er das erregte Schnattern der Tetaetae vor seiner Tür hören.
    Der Vorhang des Befehlsstands wurde beiseite geschlagen, und Parker Davud stürmte herein. »Bei Osio gibt's ein gewaltiges Feuerwerk, Sho-sa. Sie müssen die Stadt regelrecht auseinandernehmen. Der Boden bebt bis hierher unter der Gewalt der Explosionen. Das könnte ein direkter Sturmangriff sein.«
    »Aber warum Osio?« fragte Takuda, wenn auch nur rhetorisch. »Sie haben Osio noch nie angegriffen. Bis jetzt haben sie immer nur gegen die Amatukaze losgeschlagen, und immer zusammen mit den Bodentruppen. Eine Enklave haben sie noch nie attackiert. Irgend etwas hat sich verändert.«
    Die beiden Männer gingen nach draußen und fanden das Lager in heller Verwirrung vor. Die Tetaetae rannten in den Schutz der Wälder, während die Mitglieder des Gastgeberstarnmes eine gewisse Kontrolle zu behalten versuchten. Über dem Donnern hunderter panisch rennender Tetaetaefüße war das Kreischen derer zu hören, die nach… irgend etwas suchten. Takuda starrte entgeistert auf die sich ihm darbietende Szenerie. Warum, fragte er sich, war jemand, der in Panik geriet, immer darauf versessen, auf die andere Seite eines Bereichs zu kommen? Wer auf der linken Seite war, suchte Schutz auf der rechten. Wer auf der rechten Seite war, suchte Schutz auf der linken. Von vorne nach hinten, von hinten nach vorne. Grundsätzlich suchte niemand Deckung, wo er gerade war. Und warum waren Kinder im Augenblick der Panik immer soweit wie möglich von ihren Müttern entfernt? Der DEST-Kommandeur stand da und sah zu. Endlich erreichten die kopflos umherrennenden Tetaetae eine Art Ruhezustand, und Stille kehrte ein.
    »Ich habe sie auf dem IR-Schirm, Herr«, stellte Ariake Sanae fest. Sie deutete auf das Langstrecken-Infrarotsensorsystem, das sie mit einem geborgenenen Mechsekundärschirm gekoppelt hatte. Sie und Mark Jacobs, der unverbesserliche Bastler und ehemalige Sprungschiffingenieur, hatten die Anlage zusammengehämmert. Sie hatten eine Anode mit der divergierenden Gradationsmatrix gekoppelt und ein krudes Langstreckensystem konstruiert, das bis zum Horizont Wärmeimpulse auswerten konnte. Sie hatten die Sensoren auf einer Hügelkuppe hinter der DEST-Position aufgebaut, wodurch alle drei Enklaven in Reichweite kamen. Die Anlage war nicht beweglich und mußte konstant nachreguliert werden, aber zumindest stellte sie eine Frühwarnsystem dar. Ihr Haupteinsatzgebiet war der Schutz vor möglichen FLUM-Angriffen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit des Feuerfalken-FLUM. von neunhundert Stundenkilometern konnte er ihre Stellungen von der Stadt aus in unter fünf Minuten erreichen. Nicht viel Zeit, aber immer noch besser als nichts. Sanae drehte den Schirm, so daß Takuda die Geschehnisse verfolgen konnte.
    Die Mechs waren schwach als amorphe Leuchtpunkte zu erkennen. Der PPK-Schuß, der vom Panther stammen mußte, zog sich in einer nachleuchtenden Linie über den Schirm. Takuda starrte auf das Bild. Die Mechs führten keine Aktion von erkennbarem Sinn durch. Sie standen einfach nur vor den Mauern Osios und legten sie in Trümmer. Er konnte die Umrisse der zerstörten

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