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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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preßte er in erstickter Wut heraus. »Aber es waren die anderen, die zuerst davonrannten. Zumindest sind die Osioaner lange genug im Feld geblieben, um den feigen Abzug der anderen zu decken. Und ich stelle nach dem Studium meiner Berichte fest, daß die Amatukaze nicht die gesamten Truppen in die Schlacht gesandt haben, die sie versprochen hatten. Ebensowenig wie die Usugumi. Vielleicht hatten Sie von Anfang an Verrat im Sinn.«
    »Wir haben keinen Verrat geplant«, mischte sich Homma Sirayuki ein, der den Wortwechsel mitgehört hatte und sich zum Eingreifen verpflichtet sah. Die Usugumi sahen sich in diesen Verhandlungen der Möglichkeit eines enormen Verlustes gegenüber, und er war entschlossen, diesen Verlust so gering wie möglich zu halten. Die Usugumi hatten als erste eine Übereinkunft mit den Söldnern abgeschlossen, aber der Rat hatte sich mit dem Aufsetzen des Vertrages zuviel Zeit gelassen. Gerade als sie geglaubt hatten, das Geschäft in der Tasche zu haben, waren ihnen die Söldner entglitten. Und dieses Chaos hier war das Ergebnis. »Die Usugumi hatten nichts dergleichen im Sinn. Sie wissen, daß wir unsere Verträge immer bis ins Detail einhalten. Wir waren übereingekommen, bis auf die für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit notwendigen, alle Truppen für den Angriff einzusetzen. Die Usugumi haben alle Truppen geschickt, die verfügbar waren.«
    »O ja«, erklärte Toho in höhnischem Tonfall. »Wir wissen alle, daß die Usugumi sich immer an den Wortlaut ihrer Verträge halten, statt an deren Geist. Die Osioaner und Amatukaze andererseits sind mehr am Geist einer Vereinbarung interessiert. Vielleicht hassen wir Sie deshalb beide so sehr.«
    Sirayuki schnaufte. »Wenn Sie uns hassen, dann weil wir Erfolg haben und Gewinn machen, während Sie sich an Form statt an Substanz klammern. Und mir ist neu, daß die Osioaner und die Amatukaze so dicke Freunde sind.« Sirayuki konnte sich nicht mehr zurückhalten und sprang den abfällig grinsenden Toho an. Nur das sofortige Eingreifen eines seiner Begleiter verhinderte eine Prügelei. Die beiden wütende Grimassen schneidenden Männer wurden von ihren Untergebenen auseinandergezerrt.
    Es war kein isolierter Zwischenfall. Im gesamten Versammlungssaal standen sich einzelne Gruppen gegenüber und tauschten ähnliche Beleidigungen aus. Brennpunkt der Feindseligkeiten war eine Fünfergruppe unter der Führung von Achira Kochira aus Usugumo. Die anderen beschuldigten ihn, den Preiskrieg um die Dienste der Söldner angezettelt zu haben. Sie wußten natürlich alle, daß diese Anschuldigung unhaltbar war. Kochira war möglicherweise der hartnäckigste unter ihnen gewesen, und sein Konsortium mochte den Einsatz erhöht haben, aber er war, was das betraf, nicht der erste gewesen. Sie suchten nur einen Sündenbock, und Kochira war das bequemste Ziel.
    Kurz bevor es zum nächsten Handgemenge kommen konnte, betrat Vost den Raum. Um das Treffen zur Ordnung zu rufen, mußte er das laute Stimmengewirr niederbrüllen, das drohte, die Versammlung in eine riesige Schlägerei münden zu lassen. Als sich die Lage endlich beruhigt hatte, machte er sein Angebot: Die Söldner würden das beste Gebot annehmen. Es war ihm gleichgültig, wer das Angebot machte oder was als Gegenleistung erwartet wurde. Er und seine Einheit würden die Schlagkraft ihrer Mechs zur Verfügung stellen, und das siegreiche Konsortium würde für die Bezahlung sorgen. Als er die Grundgebühr für ihre Dienste bekanntgab, keuchte seine Zuhörerschaft wie aus einem Mund auf. Dann verließ er den Saal und ließ seine Gäste in schockiertem Schweigen zurück.
    Vost hatte seine Gründe, die Verhandlungen hinauszuziehen. Seine Mechs hatten den Enklavenführern zwar erfolgreich ihre Fähigkeiten demonstriert, aber der Panther hatte beim Kampf gegen Takudas Leute drei Treffer von den mittelschweren Lasern der Heuschrecks einstecken müssen. Der Schaden war nicht allzu schwer, aber der linke Knieaktivator machte ihm seitdem Probleme. Vost wollte den seit Fiona Sabines Verschwinden nur noch zwei verbliebenen Techs möglichst viel Zeit für die Reparatur verschaffen. Er war sicher, daß der Panther noch immer die stärkste Maschine im Feld war, aber es war besser, auf Nummer Sicher zu gehen.
    Hinzu kam das Problem der Kurzstreckenraketen für die Speerschleuder. Pesht hatte die Reise mit sechs KSR in jeder Lafette und weiteren fünfzehn Packs Reservemunition pro Lafette begonnen. Aber er hatte eine volle

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