BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Uniformen seiner Gutswachen. »Ihre Gäste haben zahlreiche Fragen, Master Jaggoda«, stellte Lottimer fest. »Und sie sind etwas ungeduldig.« Er rieb sich den Hals.
»Das kann ich mir vorstellen. Verschwenden wir also weder ihre Zeit noch meine.« Jaggoda bedeutete ihnen, Platz zu nehmen. »Bitte, meine Freunde, machen Sie es sich bequem. Sie fragen sich, warum ich Sie hierher habe bringen lassen, aber ich bin sicher, Sie wissen selbst, daß dies mit den bemerkenswerten Fähigkeiten zu tun hat, die Ihnen den Sieg bei den Spielen auf Galatea eingebracht haben. Nun biete ich Ihnen die Chance, in einem anderen Spiel anzutreten. Einem sehr viel bedeutenderen Spiel.«
»Wir hören«, meinte Duncan, der sich nicht gesetzt hatte. Er blieb stehen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
»Wie Sie wissen, sind die Fürsten der Inneren Sphäre mit ihrer Angst vor den Clans und mit ihren privaten, kleinlichen Streitereien beschäftigt. Ihre militärischen Kräfte sind weit verstreut. Für den, der den Mut besitzt, sie zu ergreifen, bietet unsere Zeit eine gewaltige Chance. Ich repräsentiere eine solche Person, einen Visionär, der im Begriff ist, ein Imperium aufzurichten… oder vielmehr wiederherzustellen.«
»Ein neues Imperium?« Es hörte sich danach an, als wären sie ihrem Opfer einen gewaltigen Schritt nähergekommen.
»Ja, eine Republik… regiert von MechKriegern. Wenn Sie Ihrem Ruf gerecht werden, bin ich bereit, Ihnen eine Position in der neuen Republikanischen Garde anzubieten.«
»Wir sind Söldner«, stellte Duncan fest, »keine regulären Truppen.«
»Ah, Kapitän Kalma, genau das ist ja das Besondere an diesem Angebot. Wenn Sie es annehmen, werden Sie gleichberechtigt an der ganzen Macht und den Reichtümern Anteil haben, die wir erkämpfen. Aber all das, meine Freunde, werden Sie früh genug in allen Einzelheiten erklärt bekommen. Jetzt sollten Sie sich entspannen und zu Kräften kommen. Morgen werden wir weiterreden und… ich hätte einen kleinen Gefallen, um den ich Sie bitten möchte.«
»Wenn er Sie zu einem Kartenspiel einlädt, lehnen Sie ab«, meinte Bovos.
»Nein, nein, ich möchte, daß Sie ein paar neue Mechs begutachten, die ich gerade erstanden habe. Ich weiß, Sie müssen mehrere in der Arena verlorene Maschinen ersetzen. Vielleicht finden Sie einen Teil davon annehmbar. Und während sie das tun, können Sie sich mein kleines Landgut etwas besser ansehen.«
»Wenn wir Ihnen helfen können…«, antwortete Duncan und neigte leicht den Kopf in Jaggodas Richtung.
»Wundervoll, wundervoll. Bis zum Morgen dann.« Jaggoda erwiderte Duncans Kopfnicken und verließ den Raum.
»Nun denn, Freunde«, murmelte Kalma. »Sieht aus, als wären wir am Ziel.«
Es war spät. Jaggoda tigerte ungeduldig durch sein Arbeitszimmer. Er blieb erst auf ein leises Klopfen an der Tür hin stehen.
»Herein.«
»Sie haben nach mir geschickt, Master Jaggoda?«
»Ja, Kolus. Ich möchte mich mit Ihnen über die Neuankömmlinge unterhalten.«
Kolus kam herein und schloß leise die Tür hinter sich. Er war ein großer, bedrohlich wirkender Mann Anfang fünfzig, dessen Erscheinungsbild durch den strengen Bürstenhaarschnitt seines graumelierten Haars noch strenger erschien. Er trug die Uniform der Gutswache, und es war überdeutlich, daß er trotz seines Alters nichts an Muskelkraft eingebüßt hatte.
»Konnten Sie noch irgendwelche weiteren Hintergrundinformationen über diese sogenannten Dämonen auftreiben?«
»Bis jetzt haben wir nur Informationen über Kalma und die drei, die Ihn hierher begleitet haben. Die kyeinnisanische Schutztruppe hat ihre Angaben bestätigt. Kalma ist ein Söldner und Spieler, der sich auf Herotitus in schwere Schulden gestürzt hat. Anscheinend ist er nach Galatea geflogen, um seine Finanzlage zu verbessern. Die anderen hatten alle Probleme verschiedener Art und trafen Kalma, während er eine Söldnerkompanie aufbaute, um bei den Spielen anzutreten.«
»Und die anderen? Es sind wenigstens noch sechs an Bord des Landungsschiffes. Was ist mit denen?«
»Der Aussprache nach zu schließen, könnte ein Teil aus der Liga Freier Welten stammen, und es heißt, das Mädchen sei ein Clanflüchtling. Ansonsten haben wir nicht allzuviel. Sie sind in Galaport ziemlich unter sich geblieben.«
»Das beunruhigt mich. Irgendwo zwischen seinem Abflug von Herotitus als schwerverschuldeter Spieler und seiner Ankunft auf Galatea hat Kalma zwei komplette Lanzen MechKrieger aufgetan, von denen noch niemand vorher
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