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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Vater, ich würde sagen, damit hast du jeden bekannten Verdächtigen aus dem Rennen geworfen.«
Der General zog die Brauen hoch. »Woraus folgt?«
»Woraus folgt, daß wir es hier mit einer neuartigen Bedrohung zu tun haben.«
Erst, als er die Worte schon ausgesprochen hatte, erkannte Duncan ihre Implikationen. Die letzte große Bedrohung, mit der sich die Innere Sphäre konfrontiert gesehen hatte, war die Clan-Invasion gewesen. Nun bestand plötzlich die Möglichkeit, daß hier eine weitere Gefahr aus dem Dunkel trat. Die Clan-Invasion war eine blutrünstige Angelegenheit gewesen, mit Millionen von Toten und nachhaltigen Auswirkungen auf riesige Bereiche des erforschten Weltraums. Bisher war die Liga Freier Welten davongekommen, weil die Invasion zum Stehen gekommen war, bevor sie den Marik-Raum erreicht hatte. Waren sie nur verschont geblieben, weil das Schicksal noch etwas weit Schlimmeres für sie geplant hatte?
Duncans Überlegungen wurden von einem Dienstboten unterbrochen, der die Eichentür des Arbeitszimmers einen Spalt weit öffnete, um einen unerwarteten Besucher anzukündigen. Der General hatte gerade genug Zeit, den Bericht einzusammeln und in einen Aktenkoffer zu stopfen. »Wir lassen bitten«, meinte er dann gelassen. Der Diener öffnete die Tür ganz und machte dem Besucher den Weg frei. Der Mann war offensichtlich ein MechKrieger, wenn er auch für diesen Beruf ungewöhnlich groß war. Seine Augen waren von einem beunruhigenden Grau, und das schwarze Haar war mit reichlich Pomade nach hinten gekämmt. Er trug eine rote Ausgehuniform mit auf der Brust gekreuzten silbernen Ziergurten, die in der Mitte der Brust von einer silbernen Schnalle in Form eines vielstrahligen Sterns gehalten wurden. Seine hohen schwarzen Stiefel glänzten im Licht, und er schlug zackig die Hacken zusammen, als er vor dem General Haltung annahm. Der Mann war nicht nur ein MechKrieger, er war mehr. Er war ein Ritter der Inneren Sphäre.
Duncan starrte den Ritter in seiner prächtigen Uniform an und fühlte einen leichten Stich.
Das hätte ich sein können.
Er war ein verdammt guter MechKrieger, mehr als gut genug für die Ritter. Aber Duncan wußte auch, daß er für dieses Leben nicht geschaffen war. Er hatte schon immer den Drang zum Abenteuer verspürt, zu Erlebnissen der Sorte, wie sie auf den ungezügelten, häufig gesetzlosen Welten der Peripherie zu finden waren. Er hätte das Leben eines Ritters, das ihm steif und ehrgebunden erschien, wahrscheinlich keinen Tag überlebt.
Soll er die Uniform ruhig tragen. Sie paßt zu ihm.
»General, ich bin Kapitän Rod Trane, Ritter der Inneren Sphäre und loyaler Gefolgsmann Generalhauptmann Thomas Mariks.« »Willkommen in meinem Heim«, erwiderte der General und deutete auf einen Sessel. »Was verschafft uns die Ehre, Kapitän?« Trane warf Duncan einen schnellen Blick zu, dann wandte er sich wieder an Harrison Kalma, als sei es unter seiner Würde, die Anwesenheit von dessen Sohn weiter zur Kenntnis zu nehmen. »Der Generalhauptmann ist gestern abend auf dieser Welt eingetroffen. Er bittet Sie, ihn in drei Tagen am Abend aufzusuchen.« »Ich habe nichts von der Ankunft des Generalhauptmanns gehört.« Kapitän Trane nickte. »Es ist ein inoffizieller Besuch. Darf ich ihm mitteilen, daß Sie seinem Wunsch nachkommen werden?« »Das versteht sich«, antwortete der General im besten Höflingston.
»Bitte teilen Sie dem Generalhauptmann mit, daß es mir eine besondere Ehre sein wird.«
Wieder salutierte Trane hackenknallend, dann wandte er sich zum Gehen.
»Ach, Kapitän«, rief der General ihm hinterher.
Trane drehte sich um. »Sir?«
»Bitte informieren Sie Thomas, daß mein Sohn mich begleiten wird.«

    Feldhauptquartier der 2. Oriente-Husaren, Shimgataebene Shiro III
Herzogtum Andurien, Liga Freier Welten

    »Bovos, sind Sie sich auch wirklich sicher, daß es das ist, was Sie wollen?« fragte sein Vorgesetzter und blickte auf die Formulare vor sich.
    »Ja, Sir.« In den Wochen seit dem Überfall, der seiner Lanze das Ende bereitet hatte, hatte sich Hermann Bovos verändert. Sein Gesicht war verhärmt, seine Augen lagen tief in den Höhlen. Ganz offensichtlich schlief er kaum noch, und das hatte Spuren hinterlassen.
    »Ich werde Ihre Entlassung genehmigen, aber ich halte es für einen Fehler. Niemand hatte Schuld daran, daß die Mitglieder Ihrer Lanze nicht überlebt haben. Es war ein Überfall. Dadurch, daß Sie Ihre Position bei den Husaren aufgeben, ändert sich nichts. Damit

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