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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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einen Störsender von äußerst geringer Reichweite gegen ihren Mech ein.
Wer es auch ist, er muß ganz in der Nähe sein, auf den Rängen oder in den Techboxen.
    Sie wartete nicht auf eine Zielbestätigung, sondern richtete die Waffen von Hand aus und feuerte ihre Kurzstreckenraketen ab. Nur eine davon traf ins Ziel und stieß in eine Bresche, die sie mit ihrem Rammangriff in die Panzerung des Greifen geschlagen hatte. Eine Millisekunde fragte Dawn sich, ob der Sprengkopf ein Blindgänger gewesen war, dann flammte im Innern des anderen Kampfkolosses eine Explosion auf. Erst ertönte ein tiefes Stöhnen, dann schlugen Flammen und gewaltige Qualmwolken aus dem Loch. Dawn kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war noch immer mit dem Versuch beschäftigt, die Störsignale zu kompensieren. Es war ein zum Scheitern verurteilter Versuch.
    Trotz des Treffers versuchte der Greif-Pilot weiter, seinen Mech aufzurichten. Die nicht lehmverkrusteten Teile seiner Maschine spuckten Rauch und Flammen. Dawn wußte, daß sie handeln mußte, und zwar sofort. Sie brachte den Dunkelfalken unmittelbar an ihren Gegner heran, zog den riesigen, stählernen Fuß zurück und trat mit ganzer Wucht nach dem Greifen.
    Der Tritt verwüstete die Panzerung auf ihrem Mechfuß, aber er riß auch eine gewaltige Bresche in das Bein des Greifen. Der Cavalier verlor erneut die Gewalt über seine Maschine, die ihr zugewandt zur Seite fiel. Dawn sah die Beschädigungen und wußte, der Pilot konnte nicht mehr allzuviel tun, selbst jetzt, nachdem ihre Zielerfassung ausgefallen war.
    Dann blitzte die PPK des Greifen auf.
Der Schlag traf den Rumpf ihres Dunkelfalken mit voller Gewalt und ließ die Panzerung zerbersten wie Eis unter einem Hammerschlag.
    Dawns Ohren klingelten vom Feedback des Neurohelms, und ihre Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen. Sie kämpfte gegen die Druckwelle, stemmte sich dagegen. Die Haltegurte schnitten in ihre Brust, und sie hatte das Gefühl, die Kühlweste würde ihr vom Körper gerissen. Dawn war klar, was geschehen war. Der Cavalier hatte die Feldhemmer abgeschaltet, die normalerweise das Abfeuern der PPK über kurze Entfernungen verhinderten. Eine derartige Maßnahme war mit der beachtlichen Gefahr verbunden, das Geschütz zu vernichten, es im Rückschlag der geladenen Partikel zu einem riesigen Titanstahlklumpen zu zerschmelzen, aber sie gestattete einen Waffeneinsatz von unglaublicher Durchschlagskraft.
    Und diesmal hatte es sich gelohnt. Ein Blick auf den Sekundärschirm bestätigte ihr, daß ihre linke Seitenpanzerung ein Stück Geschichte war und die Autokanone weit hinter ihr abgerissen im Schlamm lag.
    Er kämpft wie ein dreckiger Bandit, stört meine Waffensysteme aus der Deckung der Menge. Ich habe ihm einen fairen Test angeboten, einen Wettstreit unter Gleichen, und so respektiert er die Regeln. Dieser Mann ist kein Krieger. Er besitzt keine Ehre. Was ich nun tue, tue ich zum Besten seines Stalls.
    Dawn überwand die Lücke von zehn Metern zwischen den beiden Mechs mit anderthalb Schritten des riesigen Dunkelfalken. Vor ihr lag der Greif. Er versuchte sich aufzurichten oder die PPK zu einem zweiten Schuß auf sie auszurichten, aber beide Versuche waren chancenlos. Sie stand über dem helmähnlichen Kopf des gestürzten Mechs, außerhalb des PPK-Schußfelds. Wieder hob sie ein Bein ihres Dunkelfalken, und bewegte es über den Kopf des Greifen. Sie konnte sich vorstellen, wie es sich anfühlen mußte, unter diesem Fuß zu liegen, nach oben zu blicken und Tonnen von Metall über sich hängen zu sehen.
    Aber der Cavalier kämpfte immer noch, feuerte seine Langstreckenraketen ab. Zu Dawns Glück hatten die Sprengköpfe keine Zeit, scharf zu werden. Die meisten flogen weit an ihrem Dunkelfalken vorbei. Die wenigen, die doch trafen, explodierten nicht, sondern schüttelten sie nur ein wenig durch.
    Dann senkte Dawn den riesigen Mechfuß in die Pilotenkanzel des Greifen.
    Nichts hätte diesen Angriff überleben können. Zig Tonnen hydraulisch getriebenen Stahls preßten das Cockpit des Greifen platt wie einen Pfannkuchen. Aus der erhöhten Position ihrer Kanzel beobachtete Dawn das Geschehen – die kleinen Feuer, die rings um ihren Fuß ausbrachen, die Rauchwolken in unterschiedlichen Farben, die aus dem Loch aufstiegen, aus dem der Cavalier den Mech gesteuert hatte. Er hatte keine Chance.
Dawn hatte ihm keine Chance gegeben.
Für sie war es eine absolut logische und vernünftige Vorgehensweise. Die Freigeburt war

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