BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Cockpit des alten BattleMechs besser abführten. Die Raketen hämmerten in Rumpf und beide Arme des Dunkelfalken und schüttelten ihn wie eine Puppe durch. Dawn klammerte sich an den Steuerknüppel und ritt das Stahlgewitter aus.
Sie reagierte mit dem Abfeuern ihrer Laser, die ihre Lanzen aus rotem, gelbem und grünem Licht über die Distanz zwischen den beiden Kampfmaschinen schleuderten. Ein Teil ging vorbei, andere bohrten sich tief in den Greifen und schnitten in seinen unteren Rumpfteil. Der Cavalier-Mech wurde von den Treffern herumgerissen und rannte nach rechts davon. Der Pilot versuchte, Distanz zu wahren. Wieder war Dawn ihm voraus. Sie warf den Dunkelfalken ebenfalls in einen Galopp und stürmte über das Schlammfeld geradewegs auf den Greifen zu.
Er versteht es nicht, dieser Cavalier. Er weiß nicht, daß ich, wenn nötig, bis zum Tod kämpfe. Schlußendlich wird das seine Niederlage besiegeln.
Der Cavalier schwenkte die wuchtige PPK des Greifen in ihre Richtung. Einen Herzschlag lang schien für Dawn alles in Zeitlupe abzulaufen. Das war ihr schon einmal passiert, auf Tukayyid. Sie sah den Lichtblitz und fühlte die Druckwelle ihren Dunkelfalken treffen. Es schien, als habe ihm jemand einen enormen Pflock ins Herz gerammt. Der Mech stolperte unter dem Treffer etwas nach hinten. Die PPK hatte ein riesiges Loch in seinem Rumpf aufgerissen, und er hatte einiges an Schwung und Geschwindigkeit verloren.
Eine Hitzewelle schlug über Dawn zusammen, aber sie ließ nicht locker, stürmte weiter auf den Greifen zu. Als das Fadenkreuz wieder aufblinkte, löste sie die Autokanone und eine Salve Kurzstreckenraketen aus.
Wir sind zu dicht beieinander, als daß er die PPK noch einmal einsetzen könnte. Jetzt werden wir die Sache auf die Art der Clans beenden, unter Kriegern.
Die Raketen schälten die Panzerung vom rechten Arm des Greifen, als wäre er eine Banane. Ein Teil der AK-Granaten flogen an ihrem Ziel vorbei, aber andere schlugen in den Rumpf und den anderen Arm des Cavalier-Mechs ein. Der Pilot zögerte, unsicher, ob er fliehen oder sich zum Kampf stellen sollte. Diese Unsicherheit sollte ihn teuer zu stehen kommen.
Dawn hatte keine solchen Hemmungen. Sie griff an und rammte den Greifen mit über 80 km/h. Der Aufprall klang nach einer Mischung aus einer Schweberkarambolage und berstenden Knochen. Das Krachen dröhnte durch ihre Kanzel, als die Schulter des Dunkelfalken sich durch den Rumpf des Greifen bohrte. Sie wurde mit ungeheurer Gewalt in die Polster der Pilotenliege geworfen, aber sie hielt ihren Mech auf den Beinen und drehte ihn leicht nach links ab, als der Cavalier das Gleichgewicht verlor. Der Greif schien nach hinten wegzukippen. Er bohrte sich in den Boden, und Schlamm spritzte in alle Richtungen davon.
Dawns Schadenanzeige führte auf, was sie diese Rammattacke gekostet hatte. Der rechte Arm des DKF war praktisch freigelegt, besaß so gut wie keine Panzerung mehr. Der Schulteraktivator schien dem Bord-Computer gleichzeitig zu signalisieren, daß er funktionsfähig und außer Betrieb war. Was davon auch immer stimmen mochte, sie konnte sich nicht mehr auf ihn verlassen. Die Temperatur im Innern der Kanzel hatte solche Werte erreicht, daß ihr jeder Atemzug die Lungen zu verbrennen schien. Es kostete große Anstrengung, überhaupt noch Luft zu holen, aber sie zwang sich dazu. Nachdem sie den Mech ein paar Sekunden hatte abkühlen lassen, sammelte sie sich wieder und stellte fest, wo ihr Gegner war.
Der Greif war nur ein paar Meter entfernt, als sie das Fadenkreuz über seine verwüstete Gestalt senkte. Während der Laser aufgeladen wurde, sagte sie sich, daß eine gezielte Salve ausreichen mußte, den Kampf zu beenden und ihren Sieg zu besiegeln. Sie wollte den Dunkelfalken noch etwas abkühlen lassen, bevor sie feuerte, als ihre Zielerfassung plötzlich knatterte.
Sie griff nach den Kontrollen, als die Sichtprojektion in einem Schneegestöber verschwand, wieder klar wurde, verschwand, klar wurde, verschwand… In den nächsten Sekunden probierte Dawn die verschiedensten Möglichkeiten durch, während der Greif sich aufzurichten versuchte, aber sie schaffte es nicht, das System wieder in Gang zu setzen. Dann bemerkte sie aus dem Augenwinkel ein gelbes Licht auf der Kommkonsole und verstand.
Mordoc hat mir gesagt, sie spielen falsch.
Sie hatte eine solche Störung der Zielerfassungs- und Ortungssysteme schon einmal gesehen, auf Tukayyid, im Kampf gegen zwei ComGuard-Infanteriezüge. Jemand setzte
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