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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
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Ordnung«, erwiderte sie ebenso förmlich. »Setzen Sie das
Segel.«
Auf mehreren Brückenbildschirmen waren die Übertragungen von
Kameras zu sehen, die am fünfhundert Meter langen Rumpf der
Caliban entlang zum Heck orientiert montiert waren, oder sich an den
Takelagenauslegern befanden, die von dort abzweigten. Als Jorgenson
die Computerkontrollen an seinem Platz bediente, entfaltete sich auf
ihnen mit majestätischer Langsamkeit das Solarsegel des Raumschiffs.
Zunächst glitt es wie ein gewaltiger schwarzer Krapfen aus der
Hecköffnung des Schiffs, wobei es sich langsam drehte und in der
Bewegung flacher und größer wurde. Das Sprungschiff wurde in tiefe
Dunkelheit getaucht, als das Segel seinen Schatten über dessen
gesamte Länge warf. Die zentrale Triebwerksöffnung weitete sich
allmählich, während das Sprungsegel sich vom Rumpf entfernte, bis
die Sonne in einem orangefarbenen Blitz wieder sichtbar wurde. Während des Sprungs wurde das Segel an Bord verstaut. Die
enormen Kräfte, die beim Aufreißen des Raum-Zeit-Kontinuums
auftraten, hätten jedes ausgefahrene Sprungsegel zerfetzt, daher wurde
das nachtschwarze, lichthungrige Material in dieser Zeit dicht
gebündelt in speziellen Halterungen untergebracht, die wie ein Ring
um das Heckstück des Triebwerkkerns lagen. War das Schiff
anschließend wieder sicher in den Einsteinraum zurückgekehrt, wurde
es in Drehung versetzt und vorsichtig freigegeben, um von der
Fliehkraft zu einem gewaltigen, empfindlichen Netzwerk aus
schwarzem Stoff vor der Schwärze der interplanetarischen Nacht
entfaltet zu werden.
Dies war ein kritischer Moment bei jedem Sprung, noch riskanter
als die Transition selbst, auch wenn die Konsequenzen eines Unfalls
weniger tragisch waren als bei einem Fehlsprung in die große Leere.
Steuerlinien, Stromkabel und Spanten waren vor der Schwärze des
Alls und des Segels nahezu unsichtbar, auch wenn manche von ihnen
andeutungsweise als dünne Lichtspuren zu erkennen waren, während
sie sich ausrollten. Wenn auch nur eines der Kabel sich verhedderte oder in einer fehlerhaften Trommel blockierte, bedeutete das harte Arbeit in den Raumanzügen, um das Problem zu beheben, bevor das Segel weiter ausgefahren werden konnte. Nicht wenige Sprungschiffe waren schon von einem völlig verhedderten Segel betriebsunfähig
gemacht worden.
»Wie macht sich Nummer Vier?« fragte sie Jorgenson. »So weit so gut«, erwiderte der Rigger, dessen Blicke ständig
zwischen den Konsolenanzeigen und drei Bildschirmen wechselten,
die das Entfalten des Segels aus verschiedenen Blickwinkeln zeigten.
»Sie wird etwas heiß. Wie üblich.«
»Behalt sie im Auge.«
»Aye, Skipper.«
Mindy beobachtete sie ebenfalls. Trommel Nummer 4, einer der
Ausleger am Heck der Caliban, m achte bei fast jedem Takelmanöver
Schwierigkeiten. Das Teil mußte wirklich einmal in einer Raumwerft
gewartet werden, aber irgendwie hatten sie nie genug Zeit oder Geld,
das machen zu lassen.
»Unklar!«
Sie sah es im selben Moment auf dem Monitor, in dem Jorgenson
seine Warnung rief: Die ausrollende Leine hatte sich abrupt gespannt.
»Manöver! Rolle rechts, fünfzehn!«
Sie fühlte, wie die Steuerdüsen feuerten.
»Rolle nach rechts, Skipper. Fünfzehn Grad in der Minute.« Der Takelkragen drehte sich, um das Segel zu entfalten. Indem sie
den Schiffsrumpf in entgegengesetzter Richtung drehten,
neutralisierten sie diese Bewegung und die dadurch erzeugte
Fliehkraft, ohne den Kragen anzuhalten und zu riskieren, daß sich das
Segel erst recht verhedderte. Das Sprungsegel hing halb ausgefahren
erstarrt in der Leere. Die Sterne zogen langsam über die Sichtschirme
und Mindy fühlte den sanften Zug
Außenwand.
Mehrere Versuche, den verhakten
freizurütteln, schlugen fehl, und schließlich kam Mindy nicht darum
herum, zwei Arbeitskapseln einzusetzen, mehrarmige Druckmodule, der Fliehkraft in Richtung
    Kabelzug in Nummer Vier kaum größer als ein Raumanzug, mit denen es möglich war, hinaus in die Takelage zu fliegen und die Blockierung von Hand zu lösen. Es dauerte fast sechs Minuten, bevor sie den Befehl geben konnte: »Steuermann, Drehung beenden. Rigger, Takeln fortführen.«
    »Ruder, Steuerborddrehung beendet, Kapitän.« »Rigger, Aye.« Pause. »Keine Störung, Skipper.« Während der gesamten Operation hatten die beiden Brückenbesucher keinen Ton gesagt, sondern das Geschehen nur gespannt, aber schweigend beobachtet. Hätten sie auch nur die kleinste Beschwerde geäußert oder einen einzigen Witz

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