BattleTech 32: Operation Excalibur
kurzer Überlegung fest. Sie schüttelte den Kopf. »Verdammt. Zwei Wochen Scharmützel gefolgt von einer vierstündigen Schlacht, und schon dauert es bis November, bis wir wieder zu einem Feldzug bereit sind.«
»Vielleicht hat Bat3…«
Sie unterbrach ihn mit einem skeptischen Blick. »Den Berichten nach, die ich gesehen habe, kommt es praktisch leer nach Hause. Vergessen Sie nicht, daß es auf Caledonia seine eigene Schlacht zu schlagen hatte, und der Ausgang war ein Waffenstillstand.« Was bedeutete, die andere Seite hatte sich zur Einstellung der Feindseligkeiten bereiterklärt – und damit war verbunden, daß sie ihre bergungsfähigen Mechs selbst eingesammelt, alle hinter den Linien verbliebenen aufgeräumt Siegern nichts einbrachte. »Wenn man das alles berücksichtigt, wäre Gareth möglicherweise besser geblieben. Ich habe meine Zweifel, wieviel Feuerkraft Bat3 und die HQ-Lanze gegen ihn hätten aufbringen können.«
»Er hatte wahrscheinlich selbst Munitionsprobleme, Frau Oberstleutnant.«
»Kann sein.« Oder er hat nur Selbstzweifel bekommen, fügte sie in Gedanken heftig hinzu. Die psychologischen Anforderungen eines Kommandeurspostens konnten einem Angst einjagen. Ständig mußte man anhand der Einschätzung des Kampfverlaufs Entscheidungen treffen, und diese Einschätzung konnte nur allzuleicht falsch sein. Munitionslager ausgeräumt und generell hinter sich hatte – eine Situation, die den nachschubhungrigen
»Oberstleutnant Kalmar?« OD2 Whitney Ronga, die diensthabende KommTech, hatte sich an ihrer Konsole umgedreht. »Das vordere Landungsschiff ist aus der FAZ.«
»Entschuldigen Sie mich, Kommandanthauptmann.« Sie nickte Houk zu.
»Selbstverständlich, Oberstleutnant.«
Die FAZ – Funkausfallzone – war der Bereich, in dem die hohen Temperaturen beim Atmosphäreneintritt den Funkverkehr mit anfliegenden Raumschiffen unmöglich machten. Die Landungsschiffe mußten schon tief über dem Castle Hill stehen, wenn der Funkverkehr wieder möglich war.
Sie trat an die Kommstation. Aus einem der Lautsprecher drang eine leise, kratzige Stimme. »Heimathafen von Endeavour. Wir empfangen Ihr Peilsignal und nähern uns auf Anflugvektor Delta Drei. Geschwindigkeit achttausend km/h, Flughöhe zwo-fünnef-achtneun-fünnef Meter. Erbitten Wetterangaben. Ende.«
Lori erkannte die Stimme. Sie gehörte Ilse Martinez, dem Kapitän der Endeavour, eines der Legions-Landungsschiffe, mit denen das 3. Bataillon nach Caledonia aufgebrochen war.
»Endeavour hier Heimathafen«, antwortete Ronga in knappem, professionellem Tonfall, aus dem Lori jedoch ihre Erregung heraushören konnte. »Weitgehend klare Sicht, vereinzelte Cirruswolken in eins-acht-tausend Metern. Einflughöhe unbegrenzt. Windgeschwindigkeit über dem Landefeld stetig bei fünnef aus Nordwest.«
Lori beugte sich vor und drehte Rongas Bügelmikro so, daß es ihre Stimme auffing. »Und willkommen zu Hause, Endeavour«, fügte sie hinzu.
»Oberstleutnant Kalmar! Sind Sie das?«
»Niemand anderes. Wir planen eine Begrüßungsfeier zu Ihren Ehren, Endeavour. Wir müssen nur das verdammte gemästete Kalb noch fangen.«
»Äh, verstanden. Hören Sie, Frau Oberstleutnant, wir haben einen Passagier an Bord, dessen Zustand Sie interessieren dürfte. Der Doc läßt Ihnen ausrichten, daß seine Lage noch immer gut ist.«
Lori fiel ein Felsbrocken vom Herzen, auch wenn ihr klar war, daß Grayson noch eine lange Behandlungszeit bevorstand. »Danke, Endeavour. Also, erzählen Sie mal, wo kommen Sie her? Und wie? Wir haben Sie noch längst nicht erwartet!«
»Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Martinez. »Kurz gesagt, wir haben ein Sprungschiff gefunden, das in unsere Richtung unterwegs war, und uns mitnehmen lassen. Dann sind wir an einen Piratenpunkt gesprungen. Gareths Leute haben uns nicht einmal kommen sehen.«
»Ehrlich gesagt bin ich davon nicht überzeugt. Denn sie haben hier alle Rekorde gebrochen, um alles einzuladen und abzufliegen. Sie müssen schon halbwegs bei ihren Sprungschiffen sein.«
»Bestätigt. Wir haben sie auf dem Radar… Wir behalten sie vorsichtshalber im Auge, nur für den Fall, daß sie irgendwas planen. Wie's aussieht machen sie sich aus dem Staub.«
»Gute Landung, Endeavour. Wir erwarten Sie am Boden.« Sie sah sich zu Houk um, der noch in der Nähe wartete. »Kommandanthauptmann? Begleiten Sie mich?«
»Selbstverständlich, Oberstleutnant. Ich bin froh, sie wiederzusehen.«
Er lebt noch…
Der Gedanke begleitete sie auf dem Weg
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