BattleTech 32: Operation Excalibur
Sprungpunkt zur Planetenoberfläche, dann würde die Entscheidung fallen, so oder so.
»Ich würde keinen Credit für Ihre Gedanken bieten«, meinte eine Stimme neben ihm. »Nach dem Ausdruck auf Ihrem Gesicht zu urteilen, wäre das die pure Geldverschwendung. «
Grayson drehte sich herum und musterte den anderen. »Hallo, Jon«, antwortete er in einem unbewegten Tonfall. Kommandanthauptmann Jonathan Frye war ein großgewachsener, schlanker Mittfünfziger mit ledriger Haut, dem Ansatz einer Glatze, einem grauen Schnauzbart und funkelnden Raubvogelaugen, denen nichts entging. Der Kommandeur des 3. Bataillons war bei Falkirk an Graysons Seite gewesen und hatte seine Einheit aus einem Pegasus-Schwebepanzer befehligt.
Er hatte darauf bestanden, ihn auf dieser Reise zu begleiten.
»Was meinen Sie dazu?« fragte Frye und deutete auf einen der kleineren Bildschirme, der eine Nachrichten Sendung zeigte. Er nahm einen Zug aus der Trinkblase in seiner Rechten und sah Grayson fragend an.
Grayson zuckte die Achseln und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Schirm. Er hatte die Nachrichtenlage in letzter Zeit ohne besonderes Interesse verfolgt, eine Apathie, die für ihn ganz und gar ungewöhnlich war. Normalerweise studierte er jede politische Entwicklung mit äußerster Sorgfalt, allein schon deshalb, weil Kriege und Kriegsgerüchte für Söldner Butter und Brot waren. Wenn die Großen Häuser mit dem Säbel rasselten, bedeutete das Arbeit für die Legion.
Und die momentane Situation war ein Leckerbissen, ein garantierter Totengräber. Seit dreißig Jahren wurde das Vereinigte Commonwealth nun vom Haus Steiner-Davion regiert, in einer politischen Union, die von den Völkern beider Vorläuferstaaten nie vollständig akzeptiert worden war. Die Hochzeit zwischen Melissa Steiner und Hanse Davion hatte einst das Bündnis besiegelt, doch nun drohte ein Streit zwischen zweien ihrer Kinder es zu zerreißen.
Im vorigen Jahr, als die Welten der Mark Skye sich gegen die VerCom-Herrschaft erhoben, hatten die Rebellenführer Prinz Victor Davion unter anderem beschuldigt, hinter der Ermordung seiner Mutter zu stecken. Inmitten dieser Krise war plötzlich seine jüngere Schwester Katrina als wichtiger Machtfaktor aufgetaucht, indem sie sich als Friedensstifterin anbot. Damit hatte ihre ohnehin enorme Popularität unter den Lyranern noch zugenommen, während Victors Ansehen weiter gesunken war. Die Skye-Rebellion wurde natürlich niedergeschlagen, aber auf Victor ruhte noch immer der Schatten des Verdachts, und die Lyraner fühlten sich von ihm unterjocht.
Und jetzt hatten seine jüngsten politischen Machenschaften zum offenen Krieg mit zwei anderen Großen Häusern geführt, der Liga Freier Welten Thomas Mariks und der Konföderation Capella SunTzu Liaos. Vor gerade zwei Tagen hatte Thomas Marik die Freie Innere Sphäre mit der Ankündigung geschockt, seine Truppen würden in das Vereinigte Commonwealth einmarschieren, um die Systeme zurückzuerobern, die sein Reich vor dreißig Jahren an Hanse Davion verloren hatte. Sun-Tzu schloß sich ihm an, um von den Capellanern die im selben Krieg verlorenen Welten heim in die Konföderation zu holen. Noch während Marik seine Verlautbarung bekanntgemacht hatte, waren Marikund Liao-Landungsschiffe auf Kurs zu verschiedenen VerCom-Welten gegangen.
»Das ist keine Antwort«, setzte Frye nach. »Also. Was wird nach der Meinung des großen Grayson Carlyle aus dem Vereinigten Commonwealth werden?«
»Victor hat alle Hände voll – wie üblich«, erwiderte Grayson achselzuckend. »Und es ist seine eigene verdammte Schuld. Was hat er auch diesen wahnwitzigen Versuch unternommen, Tom Marik hinters Licht zu führen. Wer kann es Marik da verdenken, daß er zurückschlägt?«
»Niemand. Aber was ist mit Katrina?« Er seufzte. »Gott weiß, was die Lyraner daraus machen werden. Wenn sie Victor zum Teufel schicken könnten, würden Sie's tun.«
»Ja, genau das meinen wir auch.« Er deutete hinüber zu dem Tisch, an dem Lori, Alex, diskutierten. »Wollen beitragen?«
Caitlin und Davis noch immer angeregt Sie nicht rüberkommen und auch etwas
»Eher nicht. Katrina wird ihre eigene Entscheidung treffen, was immer wir finden.«
»Wir halten einen Bürgerkrieg für denkbar. Die Lyraner gegen Victor.«
»Soweit wird es niemals kommen.« »Nicht?«
»Nehmen Sie's nicht persönlich, Jon, aber ich habe dazu wirklich nicht viel beizutragen. Es kümmert mich einen Dreck, was Katrina oder Victor tun, sagen oder
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